Tagebuch

04.09.2010 - 80 km

Côte de Granit Rose

Die Beleuchtung des Parkplatzes störte etwas die Nachtruhe, so dass wir schon vor dem Wecker wach wurden. Ansonsten war der Stellplatz absolut ruhig und empfehlenswert. Nach dem Müsli-Frühstück entleerten wir die Toilette und zogen zeitig ab. Über dem kleinen Hafen lag ein Hauch von Morgendunst und am Himmel zeigten sich einige harmlose Wolken.

Unser Ziel war der Sentier des douaniers, der bekannte Zöllnerpfad zwischen Ploumanac'h (Plage de Saint Guirec) und Perros-Guirec (Plage de Trestrarou). Von anderen Reiseberichten wussten wir bereits, dass die Parkplatzsituation in dieser Ecke nicht besonders einfach sei. Wir programmierten das Navi zunächst auf den Stellplatz (028) in Trégastel. Diesmal wählten wir die schnellere Strecke über das Landesinnere.

Der Stellplatz kostete 7 € / Nacht und lag an einer lauten Straße. Außerdem stellte er keinen idealen Ausgangspunkt für unsere geplante Wanderung dar. Also beschlossen wir doch auf Parkplatzsuche zu gehen. Es war ja noch relativ früh am Tag. In Perros-Guirec bogen wir ab und fanden nach einigem Kreisen und einer 21% steilen Abfahrt einen guten Parkplatz in Strandnähe hinter dem Grandhotel (N 48° 48,916', W 3° 27,611'). Die Straße war eine Palmenallee und wir fühlten uns an die Riviera versetzt.

Von hier aus war es nicht weit zum Beginn des Zöllnerwegs. Zunächst hielt sich noch etwas Dunst über dem Meer und die Sicht war nicht ganz klar. Dennoch oder gerade deswegen waren die Ausblicke sehr eindrucksvoll. Entsprechend viele Bilder wanderten auf die Speicherkarte.

Côte de ... ... Granit Rose
Côte de ... ... Granit Rose

Vom Weg zweigten zahlreiche Stiche zu Aussichtspunkten ab, an denen sich die markanten rotbraunen Felsformationen fotogen präsentierten und bestaunt werden wollten. In aussichtreicher Position verspeisten wir die mitgebrachten Baguettes.

Auf halbem Weg erreichten wir den kleinen Phare de Min Ruz, der ebenfalls aus rosarotem Granit erbaut worden ist. Leider wollte sich die Sonne nicht so richtig durchsetzen und es blieb ziemlich diesig. Der Wendepunkt unserer Wanderung war der kleine Hafen in Ploumanac´h.

Phare de Min Ruz Château de Costaérès
Phare de Min Ruz Château de Costaérès

Auf einer kleinen Insel wachte das malerische Château de Costaérès über die Bucht. Mit Blick auf die enge Fahrrinne hielten wir die Füße ins kühle Wasser und rasteten etwas. Die gemeinsame Zeit war sehr entspannend. Franziska versuchte auf einem Stein für ein Foto zu posen.

Auf dem Rückweg kam nun doch die Sonne raus und wir genossen noch einmal ausgiebig die Szenerie. Inzwischen waren auch die kleinen Felsinseln der Sept Îles aus dem Dunst aufgetaucht.

zwei Verliebte rosa Felsformationen
zwei Verliebte rosa Felsformationen

In Maison du Littoral hatten wir uns eine kleine Broschüre besorgt, in der es Erklärungen zu den 21 Aussichtpunkten gab. In der Tat konnte man mit etwas Phantasie z.B. einen Totenkopf oder zwei Verliebte in den Felsformationen erkennen. Nach gut 5 Stunden Spaziergang waren wir zurück am WoMo.

Palmenstrand von ... ... Perros-Guirec
Palmenstrand von ... ... Perros-Guirec

Inzwischen war es richtig heiß geworden und die Kinder zog es magisch an den Strand. Felix hatte bereits am morgen einen Sprungturm entdeckt, den er jetzt ausprobieren wollte. Am Stand hatte es ein Casino und eine breite Promenade. Wir ruhten uns etwas und überlegten, wo die die Nacht verbringen wollten. Etwas Wind sorgte für angenehme Kühle. Schade, dass wir weiter mussten. Hier hätte man es noch einige Zeit aushalten können.

Wir entschieden uns für den Stellplatz in Tréguier. Für die Fahrt wählten wir die Strecke am Meer entlang, wo wir die Abendsonne mit einer prächtigen Aussicht belohnte. Saint-Quay-Perros und Louannec wirkten sehr mondän und hatten aber leider keinen Platz für WoMos.

In Tréguier lotste uns das Navi, bevor wir es merkten, durch die enge Altstadt und wir mussten vor einer 2,8 m Höhenbegrenzung wenden. Der Vorteil dieser Aktion war, dass wir einen ersten Eindruck von dem netten Ortskern erhielten. Nach einigem Gekurve fanden wir schließlich den schön an der Jaudy gelegenen Platz und parkten mit Blick auf den Fluss.

Angetan von der schmucken Altstadt blieb heute die WoMo-Küche kalt. Ein kurzer Spaziergang führte uns zur mächtigen Kathedrahle Saint-Tugdual. In ihr befindet sich das Grabmal des hl. Yves, dem Schutzpatron der Anwälte.

Tréguier ... ... Kathedrahle
Tréguier ... ... Kathedrahle

Beeindruckt schauten wir uns das altehrwürdige Gemäuer an. Sehenswert war auch der Kreuzgang neben dem mächtigen Kirchenschiff. Wer hätte gedacht, dass wir heute noch eine solche Dosis Kultur abbekommen würden.

Wir kehrten in der Crêperie "La Dînette" ein und haben sehr gut und preiswert gesessen. Zur Nachspeise gab es noch diverse Leckereien, die wir uns vorher in einer Pattiserie besorgt hatten. Zufrieden machten wir uns auf den Weg zurück zum WoMo.