Färöer Inseln mit dem Auto

06.07.2018

Vágar

Der heutige Wetterbericht war besser: Zwar wenig Sonnenschein, aber zumindest kein Sturm mehr. Unser heutiges Ausflugsziel war die Insel Vágar. Wir wählten diesmal die Straße 50 über die Berge, die ebenfalls schöne Ausblicke bot. Anschließend bogen wir in den im Prinzip unspektakulären Unterseetunnel auf die Nachbarinsel ab.

In Sandavágur hielten wir bei der Kirche, die uns irgendwie an Legoland erinnerte. Im Ort folgten wir einem Wegweiser zum Trøllkonufingur, dem Hexenfinger. Eine leicht abenteuerliche Straße ohne Leitplanken und Haltebuchten führte zu einem kleinen Parkplatz, von dem es nur ein kurzer Spaziergang bis zum Aussichtspunkt auf den sagenumwobenen Monolith war. In der Ferne konnte man die steile Flanke der kleinen Insel Koltur erkennen.

TrøllkonufingurLeitisvatn
TrøllkonufingurLeitisvatn

Der Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung war Miðvágur, wo wir beim Ärztezentrum parkten. Der zunächst fast ebene Weg verlief oberhalb des Leitisvatn, immer mit Blick auf die Klippen. Querfeldein marschierten wir über den grasigen Rücken hinauf zum Trælanípa, einem 148 m hohen, senkrecht abfallenden Kliff, von dessen höchsten Punkt man einen schönen Blick auf die Steilküste hatte, deren Spitzen sich gespenstisch im Nebel versteckten.

TrælanípaBøsdalafossur
TrælanípaBøsdalafossur

Nach einer Brotzeit machten wir uns an den Abstieg zum Wasserfall Bøsdalafossur, über dem der See ins Meer abfloss. Den Weg musste man sich selbst suchen. Für den Rückweg folgten wir dem etwas sumpfigen Pfad am See entlang.

Die Straße 11 führte uns vorbei am Flughafen durch einen einspurigen Tunnel nach Gásadalur. Kurz nach dem Tunnel führt links ein kleiner Weg zum Aussichtspunkt mit dem berühmten Wasserfallblick, der in der Tat postkartenreif war: das sehr intensive Grün des Grases mit dem nebelverhangen Berg im Hintergrund verbreitete schon eine ganz spezielle Stimmung. Im Ort selber war nichts los. Hier konnte man kein Geld ausgeben.

Wasserfall bei GásadalurBøur
Wasserfall bei GásadalurBøur

Auf der Rückfahrt hielten wir in Bøur, dem angeblich schönsten Dorf auf den Inseln. Eine vogelwilde Straße ohne Leitplanken führte hinab (von Süden her ist die Zufahrt viel einfacher). Das kleine verschlafene Örtchen hatte in der Tat einen gewissen Charme. Kinder spielten in Regenhosen und Gummistiefeln an dem kleinen Strand; Hochsommer in Färöer! In posierte die markante Silhouette des Tindhólmur, die an eine Haifischflosse erinnerte.

SkansinTinganes
SkansinTinganes

Nach dem Kochen in der FeWo hatte das Wetter noch einmal aufgemacht und wir fuhren ins Zentrum. Wir schauten zum frei zugänglichen Fort Skansin mit dem kleinen Leuchtturm, von man einen schönen Blick auf den Hafen hat. Natürlich durfte ein kurzer Rundgang durch Tinganes nicht fehlen. Mit seinen 20000 Einwohnern hat die Hauptstadt eher den angenehmen Charme einer Kleinstadt als den einer Metropole.