Reisebricht

17.06.2001 - 15. Tag

Penmarc'h

Als wir aufwachten waren wir enttäuscht: es nieselte und war windig. Wir frühstückten im WoMo: Baguette und Croissants waren bereits ausverkauft. Das Einkaufen gestaltete sich als richtiger Marsch, da der Campingplatz so groß war; kaum zu glauben, dass er jemals ganz voll ist. Wir entleerten die Chemotoilette und füllten den Wasservorrat auf. Die nächsten Tage wollten wir wieder auf Stellplätzen übernachten.

Der erste Halt des Tages war Erdeven, genauer gesagt die "Alignements de Kerzerho". Diesmal war nichts eingezäunt und wir machten einen kurzen Spaziergang durch die Steinreihen. Etwas abseits stehen richtig große Menhire; Obelix und seine Hinkelsteine ließen grüßen.

Concarneau
Concarneau

Wir fuhren weiter nach Concarneau. Der offizielle WoMo-Parkplatz am Bahnhof bat nur ein sehr tristes Bild, so dass wir beschlossen hier nicht die Nacht zu verbringen. Zu Fuß ging es zur "Ville Close". Eigentlich wollten wir uns mit einem belegten Baguette stärken, aber wir fanden keinen Laden. Die historische Stadtmauer lud zu einem Spaziergang ein. Man konnte sich einen Walkman ausleihen und sich zu jedem Turm eine nette Anekdote anhören; die Kinder waren davon ganz angetan. Danach bummelten wir noch durch die hübsche Altstadt mit ihren vielen kleinen Läden und netten Restaurants. Besonders eindrucksvoll waren die Konditorläden; in einem gab es sogar eine kleine Ausstellung mit riesigen Schokoladen-Skulpturen. Wir hatten Appetit auf ein leckeres Fischbrötchen à la Nordsee, aber es gab keine.

Penmarc'h
Penmarc'h

Inzwischen hatte sich das Wetter aufgeheitert; nur noch vereinzelte schwarze Schauerwolken waren zu sehen. Uns trieb es weiter Richtung Penmarc'h. Angekommen fuhren wir zum Phare Eckmühl; der Himmel strahlte in herrlichsten blau und die Sicht war hervorragend. Also alle Mann schnell die Wendeltreppe hoch; oben war die Aussicht gigantisch. Wir genossen sie eine geraume Weile. Durch die schiefergrauen Dächer der Häuser herrschte ein ganz anderes Stimmungsbild als z.B. auf der Ile de Ré. Wir beschlossen nach St. Guénole zu fahren und einen Spaziergang bei "Les Rochers" zu machen. Dort befand sich auch der offizielle WoMo Stellplatz, der leider etwas verlegt worden war; der neue Platz ist sehr trist und wir waren etwas enttäuscht.

Les Rochers
Les Rochers

Bei "Les Rochers" soll es angeblich die stärkste Dünung der Bretagne geben; aber im Vergleich zu dem was uns gestern an der Cotê Sauvage geboten wurde, war dies hier eher spärlich. Deshalb kamen wir endgültig zum Schluss, den gestrigen Sturm als positiv zu betrachten. Nichtsdestotrotz war die Landschaft großartig: im Vordergrund Felsen, im Hintergrund ein Sandstrand und dazwischen smaragdgrüne See. Wir entschieden, morgen mit den Kindern wieder eine Strandwanderung zu machen.

Bei der Suche nach einen Restaurant wurden wir leider nicht fündig; es gab so gut wie nichts und das wenige, was es gab, hatte geschlossen. Am Hafen beobachteten wir die Entladung eines Fischkutters. Er kam frisch vom Fang vor der spanischen Küste und hatte riesige Fische an Bord, die bereits gefroren waren; die Kinder bestaunten fasziniert das Geschehen. Auf dem Rückweg zum WoMo eröffneten sich uns noch einmal tolle Ausblicke auf die Felsen im Abendlicht.

Mangels Alternativen beschlossen wir heute wieder selber zu kochen: Würstchengulasch mit Gemüse. Da uns der Stellplatz doch zu trist war, fuhren wir zurück zum Leuchtturm. Als Belohnung konnten wir wieder einmal einen fantastischen Sonnenuntergang am Meer beobachten. Nach einem kleinen Spaziergang zur Kapelle Notre-Dame-de-la-Joie fielen alle todmüde ins Bett.