Reisebricht

03.06.2001 - 1. Tag

Anfahrt: Augsburg - Clermont-Ferrand

Wir fuhren kurz nach 04.00 los; für uns relativ spät. Doch es regnete in Strömen und wir wollten uns eine stundenlange Nachtfahrt bei schlechter Witterung ersparen.

Für die Hinfahrt haben wir uns für den streckenmäßig kürzeren Weg über Lyon entschieden, da wir auf dem Rückweg über Paris fahren wollten. Also folgten wir folgender Route: Augsburg - Memmingen - Lindau - Bregenz - Zürich - Bern - Lausanne - Genf - Lyon - St. Etienne - Clermont-Ferrand.

Die Fahrt war ziemlich anstrengend, da es sehr stark regnete. So kamen wir trotz des geringen Verkehr zu Beginn nur langsam voran. Auch von der Fahrt durch die Schweiz hatten wir uns mehr erhofft; außer grauen Wolken war nicht viel zu sehen. Nach Bern hörte der Dauerregen allmählich auf und es gab nur nur noch vereinzelte Schauer. Wir schöpften Hoffnung. Die Kinder waren ganz fasziniert von der neuen Umgebung und ertrugen tapfer das lange Sitzen.

Genfer See
Genfer See

Gegen Mittag erreichten wir den Genfer See. Inzwischen hatte der Regen ganz aufgehört und die Sonne kam heraus. Wir entschlossen uns zu einer kleinen Mittagspause am See. Bei St. Prex hinter Lausanne fanden wir ein schönes Plätzchen, sogar mit Spielplatz und nutzten die Gelegenheit zu einem kleinen Spaziergang. Anschließend ging es weiter Richtung Frankreich.

Wir genossen die Fahrt durch die landschaftlich sehr schöne Auvergne. So hatten wir uns das Ganze eher vorgestellt. Am frühen Abend erreichten wir schließlich Clermont-Ferrand. Wir kehrten bei McDonalds ein. War viel teuerer als bei uns; für die Kinder war es eine kleine Belohnung für das geduldige Ertragen der langen Fahrt.

Stellplatz bei Aydat
Stellplatz bei Aydat

Das letzte Teilstück führte uns zum Stellplatz bei Aydat. Wir waren schon gespannt; unsere erste Nacht im Wohnmobil nahte. Nach kurzer Suche fanden wir den Stellplatz. Der Platz ist sehr romantisch an einem kleinen Kratersee (Lac d'Aydat) gelegen. Es waren auch schon einige Wohnmobile da. Wir machten einen kleinen Spaziergang um den See und genossen die herrliche Abendstimmung; die Kinder zog es zum Spielplatz. Todmüde fielen wir schließlich in die Betten.


04.06.2001 - 2. Tag

Anfahrt: Clermont-Ferrand - Bordeaux

Wir haben alle vier tief und fest bis 07.30 geschlafen. Die Nacht war recht frisch, da der Stellplatz auf 800m Höhe lag. Zum Glück hatten wir unsere Wolldecken dabei (auch wenn es sich im nachhinein herausstellen sollte, dass wir sie nur einmal brauchten). Es herrschte eine herrliche Morgenstimmung; das Gras war mit Reif bedeckt und glitzerte im Licht der aufgehenden Sonne.

Stellplatz bei Aydat
Stellplatz bei Aydat

Wir frühstückten Müsli im WoMo. Zufälligerweise hatten wir so geparkt, dass die Morgensonne hereinschien und wir sogar das Fenster öffnen konnten. Alle waren begeistert und zufrieden.

Gegen 09.00 war Abfahrt. Diesmal ging's über die Landstraße N89 Richtung Westen. Aufgrund der häufigen Ortsdurchfahrten kamen wir nur relativ langsam voran. Darüber hinaus gab es weitere Verzögerungen durch diverse Stops. Nichtsdestotrotz war die Fahrt durch die Auvergne landschaftlich äußerst reizvoll. Wir hatten beschlossen, nicht auf dem direkten Weg nach Bordeaux zu fahren, sondern eine Tropfsteinhöhle zu besichtigen. Leider stellte sich der Umweg als ziemliche Gurkerei durch das Gebirge heraus. Die Strecke war aber kein schlechtes Fahrtraining, um sich endgültig an das Fahren mit dem WoMo zu gewöhnen.

Gouffre de Padirac
Gouffre de Padirac

Gegen 13.00 kamen wir an der Gouffre de Padirac an. Da die Grotte über Mittag geschlossen hatte, stärkten wir uns zunächst auf einer Picknickbank neben dem Parkplatz. Das Wetter war fantastisch: strahlender Sonnenschein und gleichzeitig im Gebirge nicht zu heiß. Zunächst ging's mit einem Aufzug in ca. 100m Tiefe. Nach einer romantischen Bootsfahrt auf einem unterirdischen Fluss konnten wir unzählige Tropfsteine bewundern. Fazit: sehr imposante Tropfsteinhöhle; der Umweg hatte sich definitiv gelohnt!

Eigentlich wollten wir noch einen Abstecher nach Rocamandour machen. Da es aber schon spät war, beschränkten wir uns auf einen kurzen Photostop.

Gegen 16.00 fuhren wir dann endgültig Richtung Meer. Die Strecke hat sich noch einmal mächtig hingezogen. Insgesamt sind wir an diesem Tag wieder 9h gefahren; für die Kinder eine harte Geduldsprobe, die sie aber tapfer gemeistert haben.

Sonnenuntergang bei Cap Ferret
Sonnenuntergang bei Cap Ferret

Die Landschaft wurde immer ebener und karger je weiter wir nach Westen kamen; es gab auch zunehmend mehr Industrieanlagen. Nach flotter Durchquerung von Bordeaux erreichten wir gegen 21.00 endlich unser Ziel: den Campingplatz Le Truc Vert. Zum Glück hatte die Rezeption noch offen. Nach dem Einchecken ging's sofort zum Meer und wir kamen gerade noch recht, um einen faszinierenden Sonnenuntergang beobachten zu können. Welch eine Entschädigung für die lange Fahrt!

Wir fallen alle todmüde ins Bett.

Kleine Episode am Rande: das Stromkabel, das uns unser Vermieter mitgegeben hatte, passte nicht zu den CEE-Adaptern. Zum Glück hatten wir Opas Kabeltrommel dabei.


05.06.2001 - 3. Tag

Ausruhen in Cap Ferret

Wir schliefen aus. Um 08.30 gibt's Frühstück im WoMo: Croissants und Baguette. Obwohl der Campingplatz nur spärlich belegt war, fanden die Kinder sofort Anschluss und unternahmen Ausflüge zum Spielplatz. Alle begannen die ungezwungene Atmosphäre des WoMo-Lebens zu genießen.

Heute war autofreier Tag. Von der Fahrerei der letzten beiden Tage hatten wir zunächst einmal genug. Also Fahrräder flottgemacht und und los ging es in Richtung Cap Ferret. Eine schöne 7 km Tour führte uns auf einem geteerten Radweg durch mit Pinien bewaldete Sanddünen. Die Kinder hatten Spaß, sich wieder einmal richtig bewegen zu dürfen. Wir stellten die Fahrräder am Leuchtturm ab und begannen den Ort zu Fuß zu erkunden.

Auster
Auster

Wir entdeckten einen kleinen Austernladen, wo es allerhand eigenartiges Getier zu kaufen gab. Noch wussten aber nicht recht, was wir von den kleinen Glibberteilchen so halten sollten. Am Ende der Landzunge (La Pointe) machten wir eine kleine Mittagspause mit Blick auf die Dune du Pilat. Da es relativ kühl und windig war, machten wir uns bald wieder auf den Rückweg und wanderten durch die Dünen zurück zum Leuchtturm.

Cap Ferret
Cap Ferret

Der gesamte Ort wirkte ziemlich verschlafen. Man merkte deutlich noch die Vorsaison; wir wollten uns nicht vorstellen, was hier im Juli/August abgeht. Am Steg gibt es ein kleines Zentrum. Hier bekamen die Kinder ihr langersehntes Eis. Wir beobachteten die Fischer und genossen die schöne Aussicht auf die Bucht von Arcachon und auf die Dune du Pilat. Anschließend radelten wir zurück zum Campingplatz.

Strand bei Truc Vert
Strand bei Truc Vert

Inzwischen waren die Wolken verschwunden und es wurde richtig sonnig und warm. Also holten wir schnell die Sandelausrüstung und wir zogen ab in Richtung Strand. Zunächst durchquerten wir einen kleinen Pinienwald, dann ging es noch durch einen herrlichen Dünengürtel. Oben auf der Düne angekommen, bot sich uns ein überwältigender Ausblick auf Meer und Dünen! Ja, es war tatsächlich so toll wie auf den Prospektbildern.

Die Kinder gruben nach Herzenslust im Sand und tollten in der Brandung. Die Großen genossen die Landschaft und die Ruhe. Fasziniert von der grandiosen Landschaft beschlossen wir morgen eine lange Strandwanderung zu machen.

Zurück am Campingplatz war großes Duschen angesagt. Leider gab es zunächst nur kaltes Wasser, so dass wir sehr erfrischt wurden. Carola kochte Spaghetti im WoMo und wir weihten unseren neuen Campingtisch ein.


06.06.2001 - 4. Tag

Strandleben in Cap Ferret

In der Nacht hatte es geregnet. Heute morgen war es noch stark bewölkt. Wir hatten schon die schlimmsten Befürchtungen: unser erster Regentag im WoMo? Aber zum Glück kam alles ganz anders. Zunächst frühstückten wir gemütlich im WoMo: Baguette und Croissants.

Dünenlandschaft
Dünenlandschaft

Dann brachen wir doch wie am Vortag geplant zu einer Radtour Richtung Norden auf. Unser Ziel war der kleine Ferienort Le Grand Cohort in ca. 11 km Entfernung. Der Weg führte uns wieder durch Pinienwälder und herrliche Dünenlandschaften. Je weiter wir kamen desto schöner wurde das Wetter. Als wir gegen 12.00 Uhr schließlich unser Ziel erreichten herrschte strahlender Sonnenschein und es wurde richtig warm, so dass es uns sofort zum Strand zog.

Strand
Strand

Es bot sich wieder eine grandiose Aussicht; fast noch beeindruckender als gestern. Es herrschte Ebbe und der nahezu menschenleere Strand präsentierte sich als breites Band. Die starke Brandung bot einen wunderbaren Kontrast zum blauen Himmel. Eine traumhafte Kulisse für tolle Fotos. Wir nutzten die Gelegenheit zu einer ausgedehnten Standwanderung (ca. 1,5 h). Am Wendepunkt machten wir eine Brotzeitpause; die Kinder sammelten Muscheln; wir genossen die Ruhe.

Sonnenuntergang
Sonnenuntergang

Wir radelten zurück zum Campingplatz. Dann schnell Umziehen, Sandelsachen holen und erneut zum Strand von Truc Vert: Sandeln, Sandburgbauen, ... . Es gab jede Menge Spaß für Groß und Klein. Werner wagte sich sogar kurz ins Wasser. Die Brandung war aufgrund der auflaufenden Flut noch stärker als am Vormittag.

Carola kochte wieder am WoMo: Reis mit Tomatensauce. Werner ging zum Sonnenuntergang noch einmal an den Strand und machte Fotos. Welch ein wunderschöner Tag!


07.06.2001 - 5. Tag

Vogelpark Le Teich / Dune du Pilat

Heute wollten wir weiter. Um 09.00 war Abfahrt vom Campingplatz. Der Aufbruch war keine große Aktion, da wir bereits am Vortag zusammengepackt hatten. Zunächst ging es zu einem Supermarkt, damit wir unsere Vorräte wieder auffüllen konnten.

Die Supermärkte stehen in Frankreich in der Regel am Ortsrand und sind viel größer als bei uns. Das Preisniveau kam uns nicht wesentlich höher vor als zuhause. Besonders empfehlenswert sind die häufig angeschlossenen Tankstellen, da das Benzin dort signifikant billiger ist. Auch wir nutzten diese Gelegenheit.

Vogelpark Le Teich
Vogelpark Le Teich

Gegen 11.00 erreichten wir das erste Etappenziel des heutigen Tages, den Vogelpark in Le Teich. Auf einem 5,5 km langen und landschaftlich sehr ansprechenden Rundweg konnten wir allerlei einheimisches Federvieh in seinem natürlichen Lebensraum beobachten. Von grünen Holzhäuschen aus betrachteten wir die Vögel mit unserem Fernglas ohne sie zu stören. Besondere Attraktion waren die zahlreichen Storchennester mit ihren Jungtieren. Auch ein großer Froschteich fesselte die Aufmerksamkeit der Kinder für längere Zeit.

Da es immer heißer wurde und es im Park so gut wie keine Schattenplätze gab, zogen wir uns auf eine Picknickbank mit Schatten am Parkplatz zurück, die wir schon beim Hineingehen ins Auge gefasst hatten. Wir aßen frischen Schinken mit Baguette; einfach köstlich. Gegen 15.00 brachen wir zur unserem nächsten Attraktion auf, der Dune du Pilat.

Zunächst hatten wir uns etwas verfahren; durch Zufall jedoch kamen wir an dem Aussichtspunkt "La Corniche" vorbei. Wir unternahmen einen kurzen Spaziergang zum Strand. Von hieraus boten sich grandiose Ausblicke auf die Bucht von Arcachon und auf die Düne. Wir fuhren weiter zum Parkplatz an der Düne. Dort angekommen entschlossen wir uns spontan, noch heute Nachmittag die Düne zu erwandern und dann hier die Nacht zu verbringen.

Dune du Pilat
Dune du Pilat

Über eine Treppe stiegen wir hoch zur Düne. Oben bot sich uns eine einzigartige Aussicht auf die Bucht von Arcachon mit ihren Sandbänken sowie auf die Halbinsel von Cap Ferret. Wir unternahmen eine große Wanderung zum anderen Ende der Düne. Die Kinder hatten jede Menge Spaß bei Herumtoben im "größten Sandkasten der Welt", wie sie die Düne bezeichneten. Am Schluss waren alle todmüde, da das Gehen im Sand ziemlich in die Füße ging.

Zurück beim WoMo ruhten sich die Kinder etwas aus und malten. Carola kochte Spaghetti. Wie aßen auf dem Campingtisch am Parkplatz; nicht gerade romantisch, aber wir haben uns daran nicht gestört.


08.06.2001 - 6. Tag

Lacanau-Ocean

Gegen 06.30 wurden wir unsanft von einem Rasenmäher und einer Kehrmaschine geweckt. Das war wohl der Preis für die billige Übernachtung. Wir frühstückten Müsli im WoMo. Heute war es total bewölkt, aber nicht kalt. Als wir aufbrachen, war die Parkplatzschranke noch oben, so dass wir ohne die veranschlagten 60 FF zu zahlen abziehen konnten.

Wir fuhren Richtung Norden nach Lacanau. Zunächst stoppten wir kurz am See "Etang de Lacanau". Es bot sich uns ein eher trostloser Anblick, da inzwischen ein leichter Nieselregen eingesetzt hatte. Weiter ging es nach Lacanau-Ocean; wir checkten ins Airotel ein, einem sehr schön angelegten Campingplatz riesigen Ausmaßes. Leider konnten wir die meisten Einrichtungen nicht so richtig nutzen.

Lacanau-Ocean
Lacanau-Ocean

Wir brachen mit den Fahrrädern auf. Zunächst fuhren wir in den Ort. Hier gab es Läden und einen kleinen Boulevard mit Kneipen und Restaurants. Wir fühlten uns an unsere Aufenthalte an der Nordsee erinnert und beschlossen am Abend noch einmal zu kommen, um zum Essen zu gehen. Danach radelten wir Richtung Süden zu einem alten Forsthaus; dann weiter Richtung See. Leider war der Weg plötzlich zu Ende und wir standen mitten in einer kleinen Ortschaft, was uns veranlasste zum Campingplatz zurückzufahren. Der Weg durch den Wald war sehr romantisch. Es gab nur eine sehr schmale Fahrspur und die Kinder mussten aufpassen, dass sie nicht vom Weg abkamen.

Gegen 15.30 waren wir wieder am Campingplatz. Werner ent- und versorgte zum ersten mal das WoMo, was problemlos vonstatten ging. Nachdem alle Mann geduscht hatten, ging es wieder mit den Rädern in den Ort. Mittlerweile wurde der Nieselregen immer stärker. Wir spazierten durch den Ort. Auch hier merkte man noch deutlich die Vorsaison. Insgesamt ist Lacanau-Ocean ein Ort für den freaky border, nicht umsonst es das Zentrum der französischen Wellenreiter-Gemeinde.

Schließlich entschieden wir uns für ein Restaurant mit Blick auf das Meer: Carola aß Fisch und Werner Meeresfrüchte (inkl. Austern); er bedurfte einer speziellen Einweisung, wie die diversen Werkzeuge zu benutzen waren, die ihm serviert wurden. Die Kinder erfreuten sich an einer Pizza. Zum Nachtisch gab es gebackenen Ziegenkäse. Das Essen war sehr gut, allerdings auch nicht gerade billig.

Wir radelten zurück zum WoMo. Inzwischen hatte es angefangen relativ stark zu regnen. Dies war unser erster Abend, den wir im WoMo verbrachten. Zum Glück sollte dies die absolute Ausnahme bleiben.


09.06.2001 - 7. Tag

Medoc / Cognac

Heute war Ausschlafen bis 08.00 Uhr angesagt. Das Wetter hatte sich zum Glück wieder beruhigt. Wir packten zusammen. Auf dem Plan für diesen Tag stand das berühmte Weinanbaugebiet Medoc; für die Übernachtung hatten wir den Stellplatz in Cognac ins Auge gefasst.

Château Margaux
Château Margaux

Erster Stopp war am Château Margaux; ein schönes Schlösschen umgeben von Weinbergen. Entgegen der Aussage unseres Baedecker-Reiseführers hatte der Weinkeller jedoch geschlossen. Nach einem kurzen Rundgang fuhren wir weiter in Richtung Blaye, um mit der Fähre über die Gironde überzusetzen. Leider ging die nächste Fähre erst in 3 Stunden. Deshalb beschlossen wir, uns doch noch etwas im Medoc umzusehen und dann die Fähre zu nehmen.

Fort Medoc
Fort Medoc

Unser nächstes Ziel war Fort Medoc; eigentlich eine ziemlich verfallene Burg, aber wir fanden einen schönen Picknickplatz mit Blick auf die Gironde, ein sehr geruhsamer und beschaulicher Ort. Wir zogen weiter Richtung Château Mouton-Rotschild. Unterwegs wurden wir auf Château Beychevelle aufmerksam. Leider waren die Keller nur Mo.-Fr. zu besichtigen und heute war Samstag. Irgendwie war heute nicht unser Tag. Wir hielten noch an einem Weingut um eine paar Flaschen Rotwein als Mitbringsel zu kaufen und fuhren dann endgültig zur Fähre.

Um 15.30 setzen wir mit der Fähre über die Gironde. Das Rangieren war ein kleines Abenteuer, aber letztendlich kein Problem. Am anderen Ufer angekommen fuhren wir weiter Richtung Cognac. Die Suche nach dem Stellplatz stellte sich als etwas schwieriger heraus als erwartet; aber schließlich haben wir ihn doch gefunden: direkt am Ufer der Gironde mit Blick auf Hennessy. Welch ein Ausblick!

Hennessy
Hennessy

Wir machten uns zu Fuß auf in die Stadt. Ein erster Besuch galt einem kleinen Cognac-Laden. Leider funktionierte unsere Kreditkarte heute nicht; also vertagten wir das shopping auf morgen. Wir sahen all die berühmten Cognac-Häuser: Hennessy, Martell, Otard, Remy, ... . Wir beschlossen morgen an einer Führung bei Hennessy teilzunehmen.

Nach längerer Suche nach einem Lokal in der Fußgängerzone fanden wir schließlich eine Pizzeria. Das Essen war nicht besonders gut, dafür aber teuer. Wir schlenderten zurück zum WoMo. Anbei machten wir noch einen Abstecher in den jardin public, einem kleinen Park am Rathaus. Die Kinder konnten sich endlich etwas austoben; es gab ganz kleine Enten und Schwäne zu bestaunen.


10.06.2001 - 8. Tag

Cognac / Port-des-Barques

Wir schliefen bis 08.45! Wer hätte dies gedacht; mitten in einer Stadt auf einem Parkplatz. Gegen morgen hörten wir Tropfen auf dem Dach und hatten schon schlimme Befürchtungen. Doch wir wurden eines besseren belehrt. Bis wir unser Müsli im WoMo gelöffelt hatten und endlich in die Gänge kamen, rissen die Wolken auf und die Sonne kam heraus.

Hennessy
Hennessy

Um 11.00 begann die Führung bei Hennessy. Zuvor kauften wir noch in dem kleinen Laden ein, in dem wir gestern kein Glück hatten. Zu Beginn der Führung setzten wir mit dem Boot über die Charente. Anschließend gab es eine gut gemachte Multimedia Show über die Herstellung und Lagerung des Cognacs. Dann wurden uns die Lagerhallen mit unzähligen Fässern gezeigt. Es herrschte ein unbeschreiblich angenehmer Duft; an den Wänden war der berühmte schwarze Schimmelpilz zu sehen. Nachdem wir wieder zum anderen Ufer übergesetzt hatten, gab es noch eine Verkostung im Museum. Werner konnte nicht widerstehen und kaufte zwei sündhaft teuere Flaschen. Wir gingen zurück zum WoMo und machen Brotzeit auf einer Parkbank am Ufer der Charente. Danach brachen wir auf.

Carola
Carola

Nächste Station war Marennes, die wohl bekannteste Austernstadt Frankreichs. Leider verpassten wir die Rundfahrt durch die Austernparks um nur 5 Minuten. Es war die einzige am Tag; das ist wohl der Preis für die Vorsaison. Wir schauten uns etwas um und beschlossen dann einen Stellplatz in Port-des-Barques anzufahren. Der Stellplatz ist nur durch einen schmalen Damm vom Meer getrennt; vom Fahrerhaus aus hatten wir einen Blick auf das Meer!

Heute hatte es zum ersten mal richtig starken Wind, so wie wir es von der Nordsee her gewohnt waren. Wir wollten die Gelegenheit nutzen, um unseren Lenkdrachen fliegen zu lassen. Leider fanden wir keinen geeigneten Platz. Als Alternative brachen wir zu einem Spaziergang zur Ile de Madame auf. Diese kleine Insel ist über einen Damm erreichbar, der nur bei Ebbe passierbar ist.

Sonnenuntergang Ile de Madamme
Sonnenuntergang Ile de Madamme

Wir umrundeten die Insel im Sauseschritt, da wir nicht genau wussten, wann die Flut wieder einsetzt. Auf dem Weg eröffneten sich tolle Ausblicke. Carola und die Kinder erhielten endlich den ersehnten Auslauf.

Wir aßen im WoMo Kartoffel mit Butter; für draußen war es zu windig. Nach dem Essen unternahmen wir noch einen kleinen Spaziergang am Strand; es war ein tolles Licht. Wir beobachteten einige Windsurfer, wie sie über das Meer fegten. Abends saßen wir im Führerhaus und schauten dem Sonnenuntergang zu.


11.06.2001 - 9. Tag

Ile de Ré

Heute standen wir etwas früher auf, denn uns zog es wieder an den Strand; diesmal auf die Ile de Ré. Zunächst genossen wir jedoch von unserem Stellplatz aus die wunderschöne Morgenstimmung am Meer. Wir frühstückten im WoMo das Standardangebot, falls keine Bäcker vorhanden war.

Karte Ile de Ré
Karte Ile de Ré

Nach einem Tank- und Einkaufsstop und nachdem wir für diverse Brücken ein kleines Vermögen an Maut abgedrückt hatten, erreichten wir gegen 11.00 Uhr den Campingplatz Le Cormoran in Ars-en-Ré. Auf den ersten Blick begeisterte uns die Insel durch ihr ansprechendes Flair; Carola war von den vielen Radlern angetan, die bereits unterwegs waren. Spontan beschlossen wir einige Tage hier zu bleiben.

Wir luden die Räder ab und stöpselten das WoMo an. Nach einer kurzen Stärkung zogen wir los zu einer ersten Erkundungstour per Rad. Die erste Station war natürlich der Strand, wo wir sogleich zu einer kleinen Strandwanderung aufbrachen. Den Strand empfanden wir als etwas rauer als in Cap Ferret; landschaftlich war er jedoch nicht minder reizvoll. Bei Ebbe waren einige Felsen sichtbar. Die Kinder waren von den vielen toten Krebsen fasziniert, die sie auf dem Weg gefunden haben.

Ile de Ré
Ile de Ré

Anschließend fuhren wir weiter zum Leuchtturm "Phare des Baleines", von dem sich uns eine grandiose Aussicht auf Insel, Strand und Meer bot. Von oben entdeckten wir einen kleinen Steinweg für Fischer, der uns zu einem etwas abenteuerlichen Spaziergang einlud. Wir kauften noch Meersalz und einige Postkarten und radelten dann zurück nach Ars-en-Ré. Wir schlenderten durch die kleine Ortschaft und suchten nach einem Restaurant für morgen oder übermorgen.

Zurück am Campingplatz war die große Duschzeremonie angesagt. Wir aßen Bratwürstchen mit Kartoffelbrei auf unserem Campingtisch.


12.06.2001 - 10. Tag

Ile de Ré

Heute haben wir wieder bis 08.45 geschlafen. Wir frühstückten im Freien: Croissants und Baguette. Heute war wieder einmal tolles Wetter; am Nachmittag kamen leichte Schleierwolken auf und es hat sich etwas zugezogen. Es gab aber keinen Regen. Am Abend schien wieder die Sonne. Mit anderen Worten: heute war ideales Wetter für eine ausgiebige Radtour. Wie sich herausstellte ist die Ile de Ré ein Fahrradparadies: die gesamte Insel ist durch ein dichtes Netz von gut beschilderten, meist abseits von Autostraßen verlaufenden Radwegen erschlossen.

Salzwiesen
Salzwiesen

Wir brachen auf in Richtung Loix zu den Salzgärten und zur dortigen Pointe du Grouin. Die Strecke war landschaftlich wunderschön und führte uns durch Weingärten und bunt blühende Salzwiesen; teilweise auch am Meer entlang. Loix ist ein typisches Dorf auf der Ile de Ré mit einem malerischeren und verwinkelten Ortskern. Die blumengeschmückten Häuser sind fast alle nur einstöckig, blendend weiß gekalkt und haben grüne Fensterläden.

Ile de Ré
Ile de Ré

Auf dem Rückweg entschlossen wir uns noch nach St. Martin zu fahren. Wieder führte der Weg am Meer entlang mit Blick auf Austern-Parks.

Über eine leicht abenteuerliche Treppe erklommen wir den Kirchturm von St. Martin, von dem sich eine tolle Aussicht auf die Insel und den Hafen eröffnete. Anschließend spazierten wir zum Hafen; die Kinder bekamen ihr lang ersehntes (und teueres) Eis.

St. Martin
St. Martin

Auf einer Bank am Hafen beobachteten wir geruhsam die Schiffe. Langsam schlenderten wir zurück zur Kirche, wo wir unsere Fahrräder abgestellt hatten. Wir warfen noch kurz einen Blick ins Innere und machten uns danach endgültig auf den Rückweg. Die Kinder waren sehr tapfer; ohne Murren radelten sie flott zurück. Unterwegs beobachteten wir noch einen Arbeiter in einer Saline.

Als wir gegen 18.00 wieder am Campingplatz waren, zogen wir uns schnell um, denn wir wollten heute noch zum Essen gehen. Wir radelten zum Hafen von Ars-en-Ré und fanden am Hafen ein nettes Lokal: zur Vorspeise gab es Muscheln, danach gegrillte Sardinen und zum Schluss als Nachspeise warmen Trüffel mit Schokolade. Die Kinder erfreuten sich an einem Putenschnitzel. Wir haben sehr gut gegessen; es war allerdings nicht ganz billig.

Zurück am Campingplatz fielen alle todmüde ins Bett.


13.06.2001 - 11. Tag

Ile de Ré

Wir schliefen bis 09.00; leider war die Nacht etwas unruhig. Bezüglich der Schlafordnung hatten wir inzwischen folgende Regelung gefunden: Carola schläft außen im Alkoven; die Kinder abwechselnd bei ihr oben und im unteren Stockbett, Werner oben im Stockbett. Irgendwie sind die Nächte, in denen Söhnchen Felix nicht bei seiner Mama ist, immer etwas unruhiger. Woran das wohl liegt?

Ile de Ré
Ile de Ré

Nach dem Frühstück im Freien brachen wir zu unserer heutigen Radtour auf, die uns ans westliche Ende der Insel nach Les Portes-en-Ré führte. Wir rasteten am Strand der Pointe du Fier; die Kinder sammelten Muscheln und spielten im Sand. Anschließend fuhren wir weiter zum Strand von La Conche. Unserer Meinung nach ist dies der schönste Strand der ganzen Insel; wir hatten ihn schon vom Leuchtturm aus ins Auge gefasst. Der Weg führte uns noch einmal durch das Naturschutzgebiet der Insel: in jedem Wasserloch war ein anderer Vogel zu beobachten. Wir besuchten auch noch ein kleines Museum; leider waren alle Schautafeln nur französisch.

Ile de Ré
Ile de Ré

Am Strand angekommen stärkten wir uns zunächst; dann brachen wir zu einem ausgiebigen Strandsparziergang am Wasser entlang auf. Die Kinder hatten jede Menge Spaß und konnten sich nach Herzenslust austoben. Die Dünenlandschaft präsentierte sich wieder von ihrer schönsten Seite; der Strand war menschenleer. Wir sahen große angeschwemmte Quallen. Lediglich die verfallenen Wehrmachtsbunker passten nicht ins Bild und störten die ansonsten perfekte Harmonie etwas. Fasziniert radelten wir zurück zum Campingplatz.

Wir machten das WoMo wieder reisefertig (inklusive Ent- und Versorgung), denn morgen wollten wir weiter Richtung Norden fahren. Alle Mann duschten. Es gab Nudeln mit Tomatensauce und wir konnten wie meist im Freien essen.


14.06.2001 - 12. Tag

La Rochelle

Wir stellten um 08.00 den Wecker, damit es nicht zu spät wird. Dies hätten wir uns aber sparen können, da ein Bauer auf dem Feld vor dem Campingplatz in der Früh lärmte. Wir frühstückten im Freien: Croissants und Baguette. Plötzlich überraschten uns ein paar Regentropfen. Daraufhin räumten wir schnell zusammen, bezahlten, ließen das Abwasser ab und auf ging es nach La Rochelle.

Hafen von La Rochelle
Hafen von La Rochelle

Wir fanden schnell einen großen Parkplatz, der leider total überfüllt war. Etwas ratlos drehten wir einige Runden und wagten uns schließlich auf den Busparkplatz. Zu Fuß machten wir uns auf Richtung Hafen. La Rochelle ist eine schöne Stadt; es gibt viele Cafe's und Läden. Wir gingen zu den Türmen des Vieux Port und liefen ein Stück auf der Stadtmauer. Um einen Blick von oben auf den Hafen werfen zu können, bestiegen wir den Tour Saint-Nicolas. Wir waren erstaunt, welch Gewirr von Gängen und Sälen wir im Inneren vorfanden; für die Kinder war es ein kleines Abenteuer.

Aquarium von La Rochelle
Aquarium von La Rochelle

Unser Hauptziel in La Rochelle war jedoch das Aquarium, das uns eine beeindruckende Ausstellung bot. Besonders imposant war für uns das Haibecken, das sich über mehrere Stockwerke erstreckt. Runde Fensterscheiben erlauben die riesigen Fische aus nächster Nähe zu beobachten. Sehenswert war auch die Südseeabteilung mit Moränen, Shrimps, Korallenfischen, ... . Alle Erklärungen erfolgten auch in englischer Sprache. Fazit: der relativ hohe Eintrittspreis hat sich rentiert.

Gegen 15.30 brachen wir Richtung Bretagne auf. Inzwischen hatte es sich zugezogen; später fing es an zu nieseln und dann zu regnen. Deshalb beschlossen wir auf direktem Weg nach Locmariaquer zu fahren. Leider war recht viel Verkehr; im Nantes hatte es sogar Stau, so dass sich die Fahrt wieder einmal etwas hinzog.

Wir ersparten uns das Abendessen im WoMo und steuerten bei Vannes einen McDonalds an; die Kinder erfreuten sich an einer Junior-Tüte. Inzwischen hatte es auch aufgehört zu regnen. Sollten wir wieder einmal Glück mit dem Wetter haben? Gemäß Beschreibung fanden wir schnell den gesuchten Stellplatz in Locmariaquer; er liegt romantisch hinter den Dünen und war schon fast voll mit WoMos.

Pointe de Kerpenhir Locmariaquer
Pointe de Kerpenhir Locmariaquer

Wir wollten uns noch etwas die Beine vertreten und brachen deshalb zu einem kleinen Spaziergang in den Dünen auf. Mehr durch Zufall gelangten wir zum Pointe de Kerpenhir und blickten auf die Einfahrt in den Golfe du Morbihan. Es herrschte eine fantastische Abendstimmung; Werner hat tolle Fotos geschossen.


15.06.2001 - 13. Tag

Locmariaquer

Gegen 08.00 wachten wir auf; anschließend gab es das typische Stellplatz Frühstück: Müsli im WoMo. Wir montierten die Fahrräder ab und brachen in Richtung Ort auf. Heute war richtiges Meer-Wetter: windig, relativ kühl (aber nicht kalt) und ab zu ein kleiner Schauer. Die schwarzweißen Wolken gaben zusammen mit dem blauen Himmel ein stimmungsvolles Gesamtbild ab. Zunächst stoppten wir noch einmal am Pointe de Kerpenhir und genossen die Aussicht auf den Golfe du Morbihan.

Golfe du Morbihan
Golfe du Morbihan

Diesmal hatten wir Glück mit dem Fahrplan; in Kürze starte eine Rundfahrt durch den Golfe du Morbihan. Wir kauften Tickets und fuhren zur Ablegestelle. Die Fahrt führte uns zur Ile aux Moines. Wir genossen die schöne Aussicht auf die Landschaft: im Golf gibt es zahlreiche kleine Inseln; alle haben eine grüne Küste mit Bäumen; auf den meisten stehen Häuser in Traumlage. Nach ca. 1,5 Stunden Fahrt gelangten wir zur Insel. Die Stunde Aufenthaltsdauer nutzten wir für einen Rundgang durch den Ort. In einer kleinen verwinkelten Gasse machten wir einen Fotostop. Gegen 13.30 ging es zurück nach Locmariaquer.

Ile aux Moines
Ile aux Moines

Wir fuhren mit den Rädern zu den Megalithen: Table des Marchand und Grand menhir brisé. Sie waren eingezäunt. Wir riskierten den Eintritt, waren aber eher enttäuscht, da nicht viel zu sehen war; den Table hatte ich mir größer vorgestellt. Nachdem wir uns noch einen Video über die Megalithenkultur angeschaut hatten, sind wir abgezogen. Auf dem Rückweg fanden wir noch einen Dolmen, in den man hineinkriechen konnte. Das war ganz lustig.

Grand menhir brisé
Grand menhir brisé

In einem Spar-Supermarkt füllten wir unsere Vorräte auf und fuhren dann zurück zum WoMo. Anschließend radelten wir noch zu einem weiteren Dolmen, den wir mit der Taschenlampe untersuchten. Wir gingen noch etwas am Strand spazieren und beobachteten einige Surfer von einer Bank aus; danach fuhren wir noch einmal zum Pointe de Kerpenhir. Auf dem Rückweg erwischte uns ein Schauer; wir wurden jedoch nicht richtig nass.

Carola kochte Abendessen: Kartoffel mit Spinat; die Kinder malten. Nach dem Essen wagten wir uns für einen kurzen Verdauungsspaziergang noch einmal nach draußen. Wir übernachteten nochmals auf dem Stellplatz; morgen wollten wir weiterfahren.


16.06.2001 - 14. Tag

Megalithen / Cotê Sauvage

Heute war eine unruhige Nacht; es hatte einen heftigen Sturm, dessen Regenschauer gegen das WoMo klopften. Alles in allem nicht die besten Vorboten für den kommenden Tag! Unser Stellplatz-Frühstück bestand wie immer aus Müsli. Wir zogen los Richtung Carnac; es herrschte Schauerwetter: starker Wind und kurze Regengüsse.

Kermario
Kermario

Heute morgen wollten wir uns die Megalithenfelder von Carnac zu Gemüte führen. In Kermario gab es ein kleines Besucherzentrum, dessen Eintritt frei war. Ein Modell der gesamten Anlage eröffnete einen instruktiven Überblick; auch die kleine Ausstellung war recht interessant. Die Megalithen selbst waren wieder umzäunt. Nach den Erfahrungen vom Vortag entschlossen wir uns zu einem Spaziergang am Zaun entlang. Was hat unsere Vorfahren bewogen, so viele Steine hier aufzustellen? Es wird wohl für immer ihr Geheimnis bleiben. Wir fuhren weiter nach Le Menec; es bot sich uns ein ähnliches Bild. Die Steine waren hier aber irgendwie kleiner. Es hatte gerade einen Regenschauer und wir besichtigten die Steine vom WoMo aus; man sitzt sowieso etwas höher. Nachdem wir von den Megalithen genug gesehen hatten, zogen wir weiter Richtung Halbinsel Quiberon.

Cotê Sauvage
Cotê Sauvage

Nach einem Tank- und Einkaufsstop parkten wir am Anfang der Cotê Sauvage hinter Portivy. Ausgestattet mit K-Way und Wanderstiefeln brachen wir zu einer Klippenwanderung auf. Der Sturm und die dunklen Wolken sorgten zusammen mit der gigantischen Dünung für ein sehr beeindruckendes Landschaftsbild. Besonders gefiel uns eine kleine Sandbucht bei Port Blanc. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob wir Glück oder Pech mit dem Wetter hatten; aber ohne Sturm wäre diese Küste wohl nicht so imposant gewesen.

Cotê Sauvage
Cotê Sauvage

Wir gingen zurück zum WoMo; gerade rechtzeitig vor dem nächsten Schauer. Der Hunger wurde mit den zuvor gekauften Baguette mit Leberwurst und Salami gestillt. Wir fühlten uns so richtig "sauwohl" in unserem WoMo in mitten des Getöses. Nach einer Weile fuhren wir weiter Richtung Süden und suchten einen Parkplatz für eine zweite Wanderung. Irgendwie schien der Wind sogar noch stärker geworden zu sein und die Küste wirkte faszinierend wild; sie machte ihrem Namen alle Ehre. Wir wanderten zu einer kleinen Landzunge. Die Kinder durften auf den Felsen herumkraxeln und hatten jede Menge Spaß. Zurück am WoMo fuhren wir noch mal nach Port Blanc.

Camping Les Sable Blanc
Camping Les Sable Blanc

Inzwischen hatte sich das Wetter aufgeklärt und wir steuerten den Campingplatz Les Sables Blancs in Plouharnel an, der landschaftlich sehr schön inmitten von Dünen gelegen ist. Nachdem wir alle geduscht hatten, kochte Carola im WoMo: Suppe und Chinagericht. Nach dem Essen führte uns ein kleiner Verdauungsspaziergang zum Strand, wo die Kinder unzählige schöne Muscheln sammelten. Danach fielen wieder einmal alle todmüde in die Betten.


17.06.2001 - 15. Tag

Penmarc'h

Als wir aufwachten waren wir enttäuscht: es nieselte und war windig. Wir frühstückten im WoMo: Baguette und Croissants waren bereits ausverkauft. Das Einkaufen gestaltete sich als richtiger Marsch, da der Campingplatz so groß war; kaum zu glauben, dass er jemals ganz voll ist. Wir entleerten die Chemotoilette und füllten den Wasservorrat auf. Die nächsten Tage wollten wir wieder auf Stellplätzen übernachten.

Der erste Halt des Tages war Erdeven, genauer gesagt die "Alignements de Kerzerho". Diesmal war nichts eingezäunt und wir machten einen kurzen Spaziergang durch die Steinreihen. Etwas abseits stehen richtig große Menhire; Obelix und seine Hinkelsteine ließen grüßen.

Concarneau
Concarneau

Wir fuhren weiter nach Concarneau. Der offizielle WoMo-Parkplatz am Bahnhof bat nur ein sehr tristes Bild, so dass wir beschlossen hier nicht die Nacht zu verbringen. Zu Fuß ging es zur "Ville Close". Eigentlich wollten wir uns mit einem belegten Baguette stärken, aber wir fanden keinen Laden. Die historische Stadtmauer lud zu einem Spaziergang ein. Man konnte sich einen Walkman ausleihen und sich zu jedem Turm eine nette Anekdote anhören; die Kinder waren davon ganz angetan. Danach bummelten wir noch durch die hübsche Altstadt mit ihren vielen kleinen Läden und netten Restaurants. Besonders eindrucksvoll waren die Konditorläden; in einem gab es sogar eine kleine Ausstellung mit riesigen Schokoladen-Skulpturen. Wir hatten Appetit auf ein leckeres Fischbrötchen à la Nordsee, aber es gab keine.

Penmarc'h
Penmarc'h

Inzwischen hatte sich das Wetter aufgeheitert; nur noch vereinzelte schwarze Schauerwolken waren zu sehen. Uns trieb es weiter Richtung Penmarc'h. Angekommen fuhren wir zum Phare Eckmühl; der Himmel strahlte in herrlichsten blau und die Sicht war hervorragend. Also alle Mann schnell die Wendeltreppe hoch; oben war die Aussicht gigantisch. Wir genossen sie eine geraume Weile. Durch die schiefergrauen Dächer der Häuser herrschte ein ganz anderes Stimmungsbild als z.B. auf der Ile de Ré. Wir beschlossen nach St. Guénole zu fahren und einen Spaziergang bei "Les Rochers" zu machen. Dort befand sich auch der offizielle WoMo Stellplatz, der leider etwas verlegt worden war; der neue Platz ist sehr trist und wir waren etwas enttäuscht.

Les Rochers
Les Rochers

Bei "Les Rochers" soll es angeblich die stärkste Dünung der Bretagne geben; aber im Vergleich zu dem was uns gestern an der Cotê Sauvage geboten wurde, war dies hier eher spärlich. Deshalb kamen wir endgültig zum Schluss, den gestrigen Sturm als positiv zu betrachten. Nichtsdestotrotz war die Landschaft großartig: im Vordergrund Felsen, im Hintergrund ein Sandstrand und dazwischen smaragdgrüne See. Wir entschieden, morgen mit den Kindern wieder eine Strandwanderung zu machen.

Bei der Suche nach einen Restaurant wurden wir leider nicht fündig; es gab so gut wie nichts und das wenige, was es gab, hatte geschlossen. Am Hafen beobachteten wir die Entladung eines Fischkutters. Er kam frisch vom Fang vor der spanischen Küste und hatte riesige Fische an Bord, die bereits gefroren waren; die Kinder bestaunten fasziniert das Geschehen. Auf dem Rückweg zum WoMo eröffneten sich uns noch einmal tolle Ausblicke auf die Felsen im Abendlicht.

Mangels Alternativen beschlossen wir heute wieder selber zu kochen: Würstchengulasch mit Gemüse. Da uns der Stellplatz doch zu trist war, fuhren wir zurück zum Leuchtturm. Als Belohnung konnten wir wieder einmal einen fantastischen Sonnenuntergang am Meer beobachten. Nach einem kleinen Spaziergang zur Kapelle Notre-Dame-de-la-Joie fielen alle todmüde ins Bett.


18.06.2001 - 16. Tag

Pointe du Raz

Als wir aufwachten begrüßte uns strahlender Sonnenschein; es herrschte nahezu gespenstische Windstille nach dem teils stürmigen Wetter der letzten Tage. Schnell warfen wir unser Standard Stellplatz-Frühstück im WoMo ein und ab ging's. Zunächst füllten wir unsere Essensvorräte für die nächsten Tage in einem Supermarkt auf; danach fuhren wir zum Pointe de la Torche.

Pointe de la Torche
Pointe de la Torche

Vom Aussichtspunkt aus bestätigte sich unsere gestrige Vermutung: dieser Strand ist traumhaft: er lud förmlich zu einer Strandwanderung ein. Unterwegs beobachteten wir eine Schulklasse beim Strandsegeln. Die Kinder tollten im Sand und sammelten Muscheln; sie merkten gar nicht, dass sie einen ziemlich langen Marsch absolvierten. Zurück am WoMo beschlossen wir zur Pointe-du-Raz zu fahren.

Notre-Dame-de-Tronoën
Notre-Dame-de-Tronoën

Zunächst hielten wir an der Calvaire Notre-Dame-de-Tronoën und machten Brotzeit im WoMo. Durch Zufall trafen wir ein Ehepaar aus Adelsried und plauderten etwas; sie gaben uns einige Tipps für den Aufenthalt in Paris. Der Calvaire ist ganz imposant, aber wir kamen nicht so in Verzückung wie die Baedeker Sterne es eigentlich verheißen sollten; wir sind und bleiben halt Kunstbanausen.

ointe-du-Raz
Pointe-du-Raz"

Wir fuhren weiter hinein ins Finistère, dem "Ende der Welt". Die Kinder waren ganz gespannt, was sich dahinter wohl verbirgt. Am Pointe-du-Raz fanden wir zunächst einen großen Parkplatz und einige Ramschläden vor; es herrschte allerdings nicht so viel Trubel wie im Buch von Engel beschrieben. Da der Platz insgesamt nicht besonders einladend war, haben wir uns entschieden, hier nicht die Nacht zu verbringen. Eine kurze Wanderung führte uns zum Aussichtspunkt, wo wir mit einem einzigartigen Anblick belohnt wurden: ringsum war nur Wasser zu sehen! Wir wanderten das kurze Stück zum Aussichtspunkt und wurden mit einer einzigartigen Aussicht belohnt; ringsum nur Wasser. Von der Höhe aus das Meer zu beobachten, erinnerte uns an die Atmosphäre eines Berggipfels in den Alpen. Wir kletterten etwas umher und beschlossen morgen eine Wanderung hierher von der Baie de Trépassés aus zu machen.

Anschließend fuhren wir zurück nach Audierne; bei der Durchfahrt hatten wir einige Restaurants gesehen; auch einen Stellplatz soll es geben. Leider ist die Lagebeschreibung ziemlich obskur, so dass wir den Platz nicht auf Anhieb fanden. Durch Zufall folgten wir einem WoMo und gelangten so zu einem schönen Platz unmittelbar an der Mündung des Goyen. Wir machten uns auf den Weg in die Stadt und entschieden uns für ein Restaurant; leider war des Essen nicht allzu besonders


19.06.2001 - 17. Tag

Baie des Trépassés

Als wir gegen 07.30 aufwachten, zog uns wieder strahlender Sonnenschein nach draußen. Wir frühstückten Müsli im WoMo; inzwischen sind wir richtig schnell geworden: bereits eine Stunde nachdem die Kinder aufgewacht sind fuhren wir ab in Richtung Baie des Trépassés.

Baie des Trépassés
Baie des Trépassés

Nachdem wir uns schnell die Wanderstiefel angezogen hatten, ging es los in Richtung Pointe du Van. Der Weg eröffnete uns atemberaubende Ausblicke auf Felsenklippen und idyllische Sandbuchten. Immer leicht bergauf und bergab gehend schlängelte er sich entlang der Steilküste. Einige Stellen waren etwas ausgesetzt, aber die Kinder hatten mit guten Wanderstiefeln keine Probleme. Nach einer guten Stunde erreichten wir die kleine Kapelle am Pointe du Van; wir schauten kurz hinein und zündeten eine Kerze an. Anschließend ging es weiter zum Aussichtspunkt.

Pointe du Van
Pointe du Van

Die Ruhe und die überwältigende Aussicht luden uns zu einer kleinen Rast ein. Die Sicht war vormittags besser als gestern Nachmittag. Wiederum war kein Wölkchen am Himmel zu sehen; das Meer war völlig ruhig. Es waren auch erheblich weniger Leute als am Pointe-du-Raz. Fasziniert vom Anblick der Halbinsel Crozon beschlossen wir morgen dorthin zu fahren. Wir machten uns auf den Rückweg zur Baie des Trépassés. Dort angekommen war zunächst Mittagspause angesagt; wir stärkten uns mit Baguette und frischem Schinken und genossen gleichzeitig den faszinierenden Anblick der Steilküste.

Franziska
Franziska

Nachdem wir uns gestärkt hatten, brachen wir zu einer zweiten Wanderung zur Pointe-du-Raz auf. Inzwischen war es richtig heiß geworden. Der Weg stellte sich als weiter heraus als wir ursprünglich gedacht hatten. Die Kinder wurden etwas müde, hielten aber tapfer bis zum Ziel durch. Nachdem wir eine Weile den Ausblick genossen hatten, zogen wir verwöhnt von der Beschaulichkeit des Pointe du Van jedoch bald wieder ab. Zurück am WoMo entledigten wir uns schnell der warmen Wanderschuhe und machten uns auf in Richtung Strand, wo wir unseren Füßen die wohlverdiente Abkühlung gönnten. Die Kinder tobten noch etwas im Sand; irgendwie waren sie heute nicht totzukriegen.

Wir fuhren ab und machten uns auf die Suche nach einem Campingplatz. Nach einer Weile wurden wir in Pors Peron fündig: schöne kleine Anlage, mitten im Grünen gelegen und völlig ruhig. Nach der großen Badezeremonie kochte Carola Nudeln und wir aßen im Freien auf dem Campingtisch. Es war auch abends noch angenehm warm. Nach dem Essen machten wir noch einen kleinen Spaziergang zum Strand und genossen den herrlichen Ausblick auf die Halbinsel Crozon; wir waren alle gespannt auf den morgigen Tag.


20.06.2001 - 18. Tag

Halbinsel Crozon

Wir schlummerten wie jeden Tag tief und fest. Erst gegen 08.00 wachten wir auf und wurden von strahlender Sonnenschein zu neuen Aktivitäten motiviert! Wir frühstückten im Freien: zur Abwechslung gab es heute Rosinenbrötchen und Zwieback, da es auf dem kleinen Campingplatz nichts anderes zu haben war.

Menez-Hom
Menez-Hom

Unser heutiges Ziel war die Halbinsel Crozon. Zunächst war aber Einkaufen und Tanken bei einem Supermarkt hinter Douarnenez angesagt, was länger dauerte als erwartet. Zu allem Übel verfuhren wir uns noch und drehten so einen etwas größeren Bogen durch das Hinterland als ursprünglich vorgesehen. Das herrliche Landschaftsbild entschädigte uns jedoch vollständig. Der erste Stopp des Tages war Menez-Hom, ein Aussichtshügel am Eingang zur Halbinsel. Vom "Gipfel" aus hatte man einen umfassenden Rundblick auf Brest, die Halbinsel Crozon und ins Landesinnere. Leider war es etwas diesig, so dass die Fernsicht nicht allzu berauschend war; aber man kann eben nicht alles haben: tolles Wetter und gute Sicht.

Pointe de Penhir
Pointe de Penhir

Wir fuhren weiter zum Pointe de Penhir, dem südlichsten Aussichtspunkt auf Crozon. Es bot sich uns ein unbeschreiblicher Anblick: ungefähr 100m fast senkrecht abfallende Klippen, unten ruhiges tiefblaues bis türkises Meer mit zahlreichen kleinen Felseninseln (Tas de Pois). Im Schatten eines Denkmals stärkten wir uns und genossen den grandiosen Ausblick auf einen sehr verlockenden, von Steilküste umrahmten Strand.

Halbinsel Crozon
Halbinsel Crozon

Leider (oder Gott sei Dank) hatte die Rezeption des Campingplatzes, den wir ursprünglich ins Auge gefasst hatten, noch geschlossen; der zugehörige Strand war auch nicht besonders einladend. Verwöhnt vom vom Anblick heute Vormittag beschlossen wir uns einen tollen Strand bei der Pointe de Penhir zu suchen, was uns nicht schwer fiel. Nach dem gestrigen Wandertag waren die Kinder ganz heiß auf den Strand. Schnell das Sandelzeug aus dem WoMo geholt, die Strandmuschel aufgebaut und das Vergnügen konnte beginnen. Der Stand war relativ klein und bot einen prächtigen Ausblick. Es herrschte reges Treiben; viele Einheimische mit ihren Kindern waren da. Nach einer Weile bemerkten wir, dass der Strand immer kleiner wurde: die Flut setzte ein! Wir rückten unser Lager immer weiter zurück bis wir schließlich auf einer etwas erhöhten Kiesbank saßen. So hatten wir uns unseren Badetag eigentlich nicht vorgestellt; aus der Sandburg, die ich den Kindern versprochen hatte, wurde nichts mehr. Doch der harte Boden vermieste uns die Stimmung keineswegs, da wir die Brandung nun hautnah beobachten konnten und die Kinder weiterhin vergnügt im Wasser tobten.

Wir zogen ab und machten uns auf die Suchen nach einem Campingplatz. In Camaret fanden wir einen schönen Municipal mit frisch renovierten Sanitäranlagen und weitläufigen Wiesengelände. Nach einer Dusche machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Hafen. In einer Crêperie mit Blick auf den Hafen verspeisten Carola und die Kinder einen Crêpe; ich wagte mich an einen Meeresfrüchteteller inklusive Seespinne. Das Getier schaute schon etwas abenteuerlich aus und ich brauchte eine kleine Einführung, um mit ihm klar zu kommen.

Zurück am WoMo fielen alle zur Abwechslung wieder einmal todmüde in die Federn.


21.06.2001 - 19. Tag

Pfarrbezirke / Cotê de Granit Rose

Der Himmel war völlig bewölkt als wir gegen 08.00 Uhr aufwachten und wir waren etwas enttäuscht; das Wetter der letzten Tage hatte uns wohl etwas zu sehr verwöhnt. Wir frühstückten im WoMo Baguette und Croissants, da es für draußen zu frisch war. Nachdem wir das WoMo entsorgt hatten, fuhren wir zu unserem ersten Etappenziel, dem Aussichtspunkt Pointe de Espanagos, der einen Blick auf die Reede von Brest bietet. Leider war es grau in grau, so dass der Anblick eher trist war; auch die U-Boot Schächte, die wir mit den Fernglas beobachten konnten, wirkten nicht besonders einladend.

Guimiliau
Guimiliau

Als wir weiterzogen in Richtung Pfarrbezirke zeigten sich die ersten hellen Flecke in der Wolkendecke. Sie stimmten uns hoffnungsvoll. Bei unserem ersten Anlauf in St. Thégonnec hatten wir leider schlechte Karten, da große Teile der Kirche 1998 bei einem Brand zerstört wurden, so dass es außer Gerüsten nicht viel zu sehen gab. Nachdem wir uns auf dem Parkplatz mit einer Brotzeit gestärkt hatten, starteten wie in Guimiliau einen zweiten Versuch. Wir kamen gerade noch rechtzeitig bevor das Innere der Kirche für eine Beerdigung gesperrt wurde. Ansonsten war der umfriedete Pfarrbezirk ein beeindruckendes Bauwerk.

Trébeurden
Trébeurden

Der inzwischen wieder strahlend blaue Himmel zog uns allerdings bald wieder ans Meer, diesmal zur Cotê de Granit Rose. Da für morgen der Sentier des Douaniers in Ploumanac'h auf dem Programm stand, haben wir uns für den Stellplatz in Trébeurden entschieden, der jedoch nicht besonders attraktiv uns schon fast voll war. Nachdem wir das WoMo abgestellt hatten, machten wir uns zu Fuß auf in Richtung Ort, dann weiter zu Pointe Castel. Angekommen sahen wir die ersten Exemplare des "Granit Rose"; wir erkannten das Material von Helga Oma's Eingangstreppe wieder. Auf die Ile de Millau konnte wir leider nicht, da Flut war. Stattdessen kletterten wir etwas auf den Felsen herum, woran die Kinder mächtig Spaß hatten.

Trébeurden
Trébeurden

Am Ende der Halbinsel gab es einen kleinen Strand; die Kinder wollten kurz mit den Füßen ins Wasser. Die Atmosphäre des Strandes war ganz anders als gestern; es gab Umkleidekabinen und das Ganze ähnelte einem Nordseebad wie Büsum. Wir hatten den Eindruck, dass wir hier mehr in einer Touristengegend waren als je zuvor in unserer Reise.

Zurück beim WoMo kochte Carola Spaghetti. Die Kinder waren hundemüde und gingen deshalb heute sehr früh ins Bett. Wir saßen noch etwas vor dem WoMo; es gab wieder einen atemberaubenden Sonnenuntergang.


22.06.2001 - 20. Tag

Cotê de Granit Rose

Heute ging es etwas früher los, da wir ja gestern früher in der Falle waren. Es hatte zunächst strahlenden Sonnenschein; etwas später zogen Nebelschwaden auf, wodurch ein sehr gespenstisches Stimmungsbild entstand. Gegen 08.45 brachen wir nach einem Stellplatz-Müsli-Frühstück auf.

Menhir de St-Uzec
Menhir de St-Uzec

Ein erster Abstecher führte uns zu dem christianisierten Menhir de St-Uzec. Danach legten wir noch einen kurzen Fotostopp in Tregastel ein. Die Sonne setzte sich gerade gegen den Nebel durch und es entstanden eindrucksvoller Bilder. Am Strand von St Guinec angekommen, brachen wir sogleich zu unserer Wanderung entlang des Zöllnerwegs auf.

Der Weg eröffnete imposante Ausblicke auf diverse Felsformationen und Buchten aus rosa Granit. Es gab allenthalben Aussichtpunkte, zu denen man hinauslaufen konnte. Im Informationszentrum, das eine interessante Ausstellung bot, kauften wir ein kleines Büchlein und lasen den Kindern zu jedem Punkt eine kleine erläuternde Geschichte vor. Die Kinder genossnen es zwischen den riesigen Felsblöcken herumzuklettern. Ein weiterer Höhepunkt des Weges war ein kleiner Leuchtturm,der natürlich aus rosa Granit erbaut war. Als wir eine Weile gegangen waren, wich der rosa Granit einen Farnwald.

Tregastel Cotê de Granit Rose
Tregastel Cotê de Granit Rose

In der nächsten Ortschaft Perros-Guirec gab es einen kleinen Strand, auf den sich die Kinder bereits freuten. Spontan kam uns die Idee eine Bootsfahrt zu den "sieben Inseln" zu machen. Leider hatten wir nicht bedacht, dass Ebbe war und die Zeit bis das nächste Boot auslaufen konnte viel zu lang war. Nach einer Brotzeit und einem kleinen Ausflug zum Wasser machten wir uns auf den Rückweg und ließen und noch einmal von der imposanten Felsenlandschaft beeindrucken. Am märchenhaften Château Costaérès vorbei gingen wir noch etwas weiter bis wir schließlich den Hafen erreichten. Die Kinder bekamen ein Eis als Belohnung für die tapfere Laufleistung.

Zurück am WoMo entschlossen wir uns noch zum Cap Frehel zu fahren, um morgen den ganzen Tag zur Verfügung zu haben. Nach einem Tank- und Einkaufsstop an einem Supermarkt und nach einem Verpflegungsstop bei McDonalds erreichten wir den Stellplatz kurz vor Cap Frehel. Ein kurzer Spaziergang mit den Kindern führte uns noch zu einer kleinen Sandbucht; es herrschte eine fantastische Abendstimmung. Zum Tagesabschluss beobachteten wir wieder einmal einen famosen Sonnenuntergang.


23.06.2001 - 21. Tag

Cap Frehel

Als wir gegen 08.00 Uhr aufwachten begrüßte uns wieder einmal strahlender Sonnenschein, so dass es uns gleich wieder nach draußen zog. Diesmal hatten wir einen besonderen Stellplatz, da er am Wochenende in der Früh von einem Bäcker beliefert wurde. Diese Gelegenheit ließen wir uns natürlich nicht entgehen und frühstückten frische Baguette und Croissants im WoMo. Danach fuhren wir los zum Cap Frehel.

Cap Frehel
Cap Frehel

Am Parkplatz angekommen zogen wir schnell die Wanderstiefel an und machten uns auf die Socken in Richtung Aussichtspunkt. Heute morgen war es noch ziemlich diesig, was auch den den ganzen Tag über so bleiben sollte. Unser Wanderziel war das Fort La Latte.

Fort La Latte
Fort La Latte

Der Weg schlängelte sich schön entlag der Klippen und führte uns durch Erika, Farne und Stechginster. Mit letzterem machten wir auch gelegentlich unangenehme Bekanntschaft. Zu Beginn des Weges kamen wir an einem Vogelfelsen vorbei, auf dem hunderte von kreischenden Seevögeln saßen. Auf dem Hinweg war Flut und uns eröffneten sich fantastische Ausblicke auf die Steilküste und das smaragdgrüne Wasser; nicht umsonst heißt dieser Küstenabschnitt Cotê d' Emeraude. Zusammen mit der Mischung aus Nebel und Sonne ergab sich ein stimmungsvolles Gesamtbild.

Cotê d' Emeraude
Cotê d' Emeraude

Angekommen am Fort gönnten wir uns zunächst eine kleine Pause und machten Brotzeit im Burghof. Wir merkten gar nicht wie die Zeit verging. Plötzlich wurden wir per Megaphon aufgefordert, die Burg zu verlassen: Mittagspause! Etwas verärgert machten wir uns auf den Rückweg ohne auf dem Turm gewesen zu sein. Diesmal war Ebbe. Der Tidenhub ist in dieser Gegend extrem hoch (ca. 10m). Erstaunlich welche Felsformationen oder gar ganze Sandbuchten, die nur per Boot zugänglich sind, zum Vorschein kamen. Zurück am Cap beobachteten wir noch eine Weile die Vögel und gingen dann zum WoMo zurück, da wir den Kindern versprochen hatten, noch an den Strand zu gehen.

Wir fuhren zu einem der zahlreichen Campingplätze (Camping d'Armor) und stellten das WoMo ab; danach ging es zum Stand. Die Kinder konnten es kaum noch erwarten. Der Strand bot einen gigantischen Anblick: es war immer noch Ebbe; das Wasser war ungefähr 200m entfernt, tief unten. Bis dahin war nur Sand. Zum Schwimmen war es zu kalt, zumal ein leichter Wind wehte. Wir beschränkten uns deshalb auf Sandburgenbauen, was den Kindern jede Menge Freude bereitete.

Zurück am Campingplatz war große Duschzeremonie angesagt. Wir aßen Kartoffel im Freien und die Kinder tobten noch bis 22.00 auf dem Spielplatz.


24.06.2001 - 22. Tag

Cap Frehel

Wir wachten gegen 08.00 auf. Da es auf dem Campingplatz kein Brot zu kaufen gab, frühstückten wir heute zur Abwechslung Müsli im Freien. Nach dem tollen Stranderlebnis von gestern beschlossen wir, heute noch einmal einen autofreien Badetag einzulegen. Die Kinder waren begeistert.

Baye de la Frênaye
Baye de la Frênaye

Zunächst brachen wir jedoch zu einer Radtour in Richtung Baye de la Frênaye. Die Strecke verlief auf Nebenstraßen, die so wenig befahren waren, dass die Kinder gut zurechtkamen; bis auf die Abfahrt zum kleinen Hafen von St. Geran. Felix wurde zu schnell und konnte nicht mehr bremsen; er baute einen ziemlich üblen Sturz und brauchte ein großes Pflaster am Knie. Es sollte nicht sein einziger Sturz an diesem Tag bleiben; irgendwie war heute wohl nicht sein Tag. Als wir uns vom schlimmsten Schrecken erholt hatten, unternahmen wir einen kleinen Spaziergang entlang der Küste. Der Weg erwies sich als wildromantisch; er war relativ neu angelegt und verlief durch einen richtigen Urwald. Leider war Flut und wir konnten die Austern- und Muschelbänke in der Bucht nicht sehen. Nach einer kurzen Rast am Hafen machten wir uns auf den Rückweg. Zurück am Campingplatz ging es nach einer kurzen Mittagspause endlich ans Meer.

Cotê d' Emeraude Cotê d' Emeraude
Cotê d' Emeraude Cotê d' Emeraude

Heute war Sonntag und es zog auch viele Franzosen an den Strand, weshalb reges Treiben herrschte. Da es heute wärmer als gestern war, wagten wir sogar im Meer zu schwimmen. Anschließend war großes Sandburgbauen angesagt. Die Kinder hatten jede Menge Spaß und tobten im Sand; sie genossen die unbeschwerte Atmosphäre in vollen Zügen.

Nachdem wir uns geduscht und umgezogen hatten, zogen wir noch einmal mit dem Fahrrad los. Unser Ziel war eine nette Crêperie in Pléhérel, die wir auf unserer Tour heute Vormittag entdeckt hatten. Die Crêpe waren sehr gut, aber leider etwas wenig. Wir radelten zurück zum Camping-Platz. Die Kinder fielen todmüde in die Betten.


25.06.2001 - 23. Tag

St. Malo

Als wir gegen 08.00 aufwachten begrüßte uns wieder einmal strahlender Sonnenschein. Es ist in der Früh bereits relativ warm und es gab keinen Nebel; es sollte ein sehr heißer Tag werden. Werner holte in der nächsten Ortschaft mit dem Fahrrad Baguette und Croissants, die wir anschließend im Freien verspeisten. Danach packten wir schnell unsere sieben Sachen zusammen, checkten aus und zogen Richtung Heimat ab. Schade, denn eigentlich hätten wir es hier noch eine Weile ausgehalten.

St. Malo
St. Malo

Zunächst stoppten wir noch einmal an unserem Badestrand. Diesmal war Flut; kaum zu glauben, welch kläglicher Rest von dem rieseigen Strand übrig geblieben war. Werner leerte die Toilette an der Station aus und nachdem wir unsere Vorräte und den Tank aufgefüllt hatten, fuhren wir dann endgültig los Richtung St. Malo. An der Rance Mündung wollten wir eigentlich das Gezeitenkraftwerk besichtigen. Leider wurde das Besucherzentrum gerade renoviert und war deshalb geschlossen. Wir wurden jedoch mit eine schönen Blick auf die Altstadt von St. Malo entschädigt und fuhren anschließend weiter Richtung Innenstadt. Die Parkplatzsuche gestaltete sich relativ einfach; lediglich eine wegen Schiffsdurchfahrt hochgeklappte Brücke bremste uns etwas ein. Vor der Stadtbesichtigung stärkten wir uns mit einer Brotzeit auf einer Bank vor der Stadtmauer.

St. Malo
St. Malo

Inzwischen war es richtig heiß geworden und wir kamen mächtig ins Schwitzen. Wir fühlten uns zeitweise an die Adria versetzt und hätten nie gedacht, dass es hier im Norden so heiß werden kann. Bei der Umrunddung der Stadtmauer eröffneten sich tolle Ausblicke auf die Stadt und das umliegende Meer mit seinen Stränden und den zahlreichen kleinen vorgelagerten Inseln. Die Stadt selber erschien uns eher als ein großes Lokal; der Touristen-Trubel war entsprechend groß. Die Ebbe setzte gerade ein; bei jeder neuen Biegung sah man etwas mehr vom Land. Die Gezeiten bieten doch immer wieder ein beeinduckendes Schauspiel. Wir beobachteten wie ein Naturfreibad langsam aus dem Meer auftauchte. Bei einem Abstecher zur Kathedrale bekamen die Kinder ein Eis spendiert und wir schlenderten etwas an den Geschäften vorbei. Wieder bei der Stadtmauer entschlossen wir uns noch einmal zur Meerseite zu schauen. Inzwischen konnte man auf eine kleine Insel gehen. Werner genoss den Ausblick auf Meer, Strand und Stadt. Die Kinder streikten, da es ihnen zu heiß war. Sie bevorzugten das Treiben am Sprungturm des Naturfreibads zu beobachten.

Cancale
Cancale

Wir fuhren weiter nach Cancale, der Austern-Hauptstadt der Bretagne. Bei der Suche nach dem Stellplatz sahen wir viele nette Lokale und uns lief bereits das Wasser im Mund zusammen. Der Stellplatz lag unter einer Brücke mit relativ viel Verkehrslärm und war auch ansonsten nicht besonders ansprechend, was wir aber in Anbetracht des Essens in Kauf nahmen. Zu Fuß ging es Richtung Hafen. Zunächst beobachteten wir noch etwas die Austernparks und das Treiben der Fischer, die gerade frische Austern abtransportierten. Es war Ebbe und wir hatten einen fantastischen Blick. In einem Lokal genossen wir noch einmal hervorragende Meeresfrüchte (inklusive Seespinne).

Zurück am WoMo fielen wieder einmal alle todmüde in die Betten. Heute war der erste Tag, an dem es auch abends nicht abkühlte und es deshalb im WoMo etwas unangenehm war.


26.06.2001 - 24. Tag

Cancale

Nachdem es gestern so heiß war und die Kinder eine kleine Pause brauchten, beschlossen wir heute noch einmal zum Baden zu gehen. Gegen 07.30 weckte uns der Verkehrslärm; aufgrund des nicht gerade einladenden Stellplatz-Ambientes zogen wir noch vor dem Frühstück ab. Nach einigem Kreisen stach uns ein anderer Stellplatz mit herrlichem Blick auf die Stadt ins Auge; schade, dass wir diesen Platz nicht schon gestern entdeckt hatten. Wir packten die Stühle aus und aßen unser Müsli im Freien; es war heute wieder sehr warm.

Austernparks von Cancale
Austernparks von Cancale

Bei der Suche nach dem Frühstücksplatz haben wir durch Zufall das Austern-Museum entdeckt; leider gab es deutsche oder Englische Führungen erst am Nachmittag. Wir beschlossen in der Zwischenzeit zur Pointe du Grouin zu fahren und dort etwas an der Küste entlang zu laufen. Auf dem Weg sahen wir einen netten Campingplatz, auf dem wir heute Nacht übernachten wollten. Angekommen am Aussichtpunkt genossen wir die Ausblicke auf die Felsenküste und schlenderten etwas umher. An Wind geschützten Stellen war es sehr heiß und wir kamen mächtig ins Schwitzen. Eine keine Badebucht lud zum Rasten ein. Danach gingen wir zurück zum WoMo, um zum Huître-Museum zu fahren.

Austernstand
Austernstand

Wir schlossen uns einer deutschen Reisegruppe and und kamen so in den Genuss einer verständlichen Führung. Zunächst gab es einen kurzen Diavortrag über Aufzucht und Hege der Austern. Anschließend wurde die "Fabrik" gezeigt, in der die Austern letztendlich versandfertig gemacht werden. Daneben gab es noch eine Ausstellung, in der Muscheln aus aller Herren Länder zu bestaunen waren.

Danach fuhren wir zum Campingplatz und gingen mit Sandelzeug und Strandmuschel bewaffnet zum Strand. Die komischen Blicke, die uns zugeworfen wurden, konnten wir zunächst nicht verstehen. Doch kurz drauf wussten wir warum: der Strand des Campingplatzes war felsig und nur bei vollständiger Ebbe gab es etwas Sand. Etwas frustriert marschierten wir (eigentlich wollten wir baden!) um eine kleine "Pointe" herum zum Hafen. Heureka! Dort gab es den ersehnten Sand. Die Kleinen toben und die Großen dösten in der streichelnden Sonne. Gegen Nachmittag zog kühler Nebel vom Meer herauf und die Temperaturen wurden wieder angenehmer.

Zurück am Campingplatz war die große Duschzeremonie angesagt. Carola kochte die klassischen Spaghetti, die wir anschließend im Freien verspeisten.


27.06.2001 - 25. Tag

Mont Saint Michel

Nach dem Frühstück zogen wir los; unser letzter Tag in der Bretagne brach an. Heute war nur frühmorgens blauer Himmel; später zogen dunkle Schauerwolken auf, von denen wir aber verschont blieben. Gegen Abend verzogen sich die Wolken wieder; die Temperaturen waren angenehm frisch.

Dol de Bretagne
Dol de Bretagne

Die erste Station des Tages war ein Menhir südlich von Dol de Bretagne; er war ganz imposant: 5m hoch und steht wohl schon seid tausenden von Jahren hier. Weiter ging es in Richtung Mt. St-Michel. Als erstes wurden wir von einem riesigen Parkplatz voll mit Bussen empfangen, auf dem es nur so wimmelte. Wir drückten die 30 FF Parkgebühr ab und uns war klar, dass wir hier nicht Übernachten wollten. Anschließend ging es an die Besichtigung.

Mt. St-Michel
Mt. St-Michel

Einen ersten Eindruck vermittelte uns die Grande Rue, in der es eine Unzahl von Hotels, Restaurants und Souvenirläden gab. Es war fast kein Durchkommen. Spätestens jetzt wurde uns klar, dass wir hier im französischen Neuschwanstein gelandet sind. Wir kletterten die Stufen hoch und machten uns an die Besichtigung der Abtei. Der Weg führte uns über eindrucksvoll ineinander gebaut Etagen und Säle hinauf zur Kirche, die sehr weihevoll ist. Es war gerade heilige Messe. Leider gab es erst um 14.30 Uhr eine deutschsprachige Führung, was uns zu spät war. Nach der Besichtigung des Klosters bummelten wir noch etwas durch die Läden und kauften einige Postkarten. Danach verließen wir diesen Tourismus-Tempel und fuhren weiter Richtung Fougères.

Fougères
Fougères

Mit etwas Glück stach uns gleich ein guter Parkplatz ins Auge. Ausgestattet mit einem Stadtplan, den wir uns im Office de Tourisme besorgt hatten, machten wir uns auf zum Stadtrundgang. Fougères ist ein nettes kleines Städtchen mit mittelalterlichen Häuschen und alten Kirchen. Den besten Blick auf die Burg hat man vom Jardin Public aus, einem schön angelegten Park. Wir schlendern zur Burg und anschließend ging es durch einen weiteren Park mit zahlreichen Skulpturen und Brunnen zurück zum WoMo. Um die Jahrhundertwende war Fougères das Zentrum der französischen Schuhherstellung; ein kleines Museum erinnert an diese Zeit. Bei der Burg fanden wir eine nette Crêperie, in der wir zu Abend aßen. Da es schon relativ spät war, entschlossen wir uns, auf den eigentlich angepeilten Camping Municipal zu verzichten und stattdessen auf einem Parkplatz unterhalb der Burg zu übernachten, auf dem bereits ein anderes WoMo stand.


28.06.2001 - 26. Tag

Fahrt nach Paris

Der Parkplatz unterhalb der Burg erwies sich als äußerst frequentiert, da in der Nähe der in-Treff des Städtchen zu sein schien. Viele junge Leute sind gekommen und wieder gefahren; teilweise war sogar ein Teil des Platzes zugeparkt und das andere WoMo musste (etwas widerwillig) rangieren. Nichtsdestotrotz haben wir bis 08.00 geschlafen. Werner holte Baguette und Croissants beim Bäcker um die Ecke, die wie dann im WoMo genüsslich verspeisten.

Anschließend ging es los in Richtung Paris. Bevor wir auf die Autobahn fuhren legten wir noch einen kurzen Tank- und Einkaufsstopp ein. Das Wetter war ein Traum: blauer Himmel und einige Wolken, nicht heiß; fast zu Schade zum Autofahren. Die Fahrt nach Paris gestaltete sich einfacher als gedacht. Kurz vor Paris fanden wir einen Wegweiser auf die Umfahrung in Richtung Reims-Metz, die auch durchgängig beschildert war. Ohne Probleme haben haben wir den Campingplatz Le Parc de la Colline gefunden; er war ein Tipp des älteren Ehepaares, das wir bei St. Tronoën getroffen hatten.

Der Campingplatz war auf den ersten Blick eine volle Enttäuschung; der uns zugewiesene Bereich war eher ein Acker und mit dem WoMo kaum befahrbar. Nach einigem Hin- und her fanden wir letztendlich doch einen einigermaßen ebenen Terrassenplatz. Trotzdem waren wir etwas enttäuscht: das Ambiente unseres letzten Übernachtungsplatzes hätte etwas ansprechender sein können. Nachdem wir uns nach der Verbindung nach Disney und Paris erkundigt hatten, beschlossen wir morgen mit dem WoMo nach Disney und übermorgen mit der Metro ins Zentrum zu fahren.

Zum Abendessen gab es Miracoli und wir aßen im Freien. Heute wollten wir alle etwas früher ins Bett, um für morgen fit zu sein.


29.06.2001 - 27. Tag

Disney

Disney-Land Disney-Land

Heute stand der Besuch von Disney-Land Paris auf der Tagesordnung; die Kinder waren schon ganz gespannt. Wir stellten planmäßig um 07.30 den Wecker; dann ging alles wie generalstabsmäßig vonstatten: im Eiltempo Anziehen, Müsli-Frühstück im Freien (geht schneller als Baguette!), rasch alles zusammenräumen und ab mit dem WoMo nach Disney.

Disney-Land
Disney-Land

Auf der Autobahn gab es keine Probleme. Punkt 09.00 waren wir auf dem Parkplatz; der Park öffnete um 10.00. Es waren bereits viele WoMos da; auch ein relativ neues Toilettenhäuschen mit Duschen gab es. Wenn wir dies früher gewusst hätten, dann hätten wir auf den Campingplatz verzichtet und uns eine Menge Geld und vor allem Zeit gespart. Wir beschlossen morgen hier zu Übernachten und von Disney aus die Metro nach Paris zu nehmen. Nachdem wir unsere Sachen zusammengepackt hatten, ging es ab in den Park. Es war wieder einmal strahlender Sonnenschein.

Disney-Land
Disney-Land

Der Park war gigantisch; die Kinder waren fasziniert und kamen voll auf ihre Kosten. Hier ist unsere ungefähre Route mit den wichtigsten Höhepunkten:

Disney-Land
Disney-Land

Als der Park gegen 20.00 Uhr schloss, waren wir voller Eindrücke und verließen den Park. Schade eigentlich, denn wir wären gerne noch etwas geblieben. Wir schlenderten zum WoMo und fuhren anschließend zurück zum Campingplatz. Die Kinder fielen ins Bett.


30.06.2001 - 28. Tag

Paris

Eifel-Turm
Eifel-Turm

Aus Versehen standen wir eine Stunde früher auf, ohne dass wir es zunächst merkten; ursprünglich hatten wir den Wecker auf 07:50 gestellt. Wie gestern rückten wir nach einem schnellen Frühstück gefechtsmäßig ab. Erst als an der Pforte noch alles ruhig war, fiel uns auf, dass wir früher als geplant dran waren. Wie geplant fuhren wir wieder zum Disney Parkplatz. Nachdem wir uns Tickets gekauft hatten, mit denen wir uns im U-Bahn Netz beliebig bewegen konnten, fuhren wir mit der RER in Richtung Innenstadt.

Notre-Dame
Notre-Dame

Unsere erste Station war die U-Bahn Haltestelle Trocadero, von wo aus wir zur Besichtigung des Eiffel-Turms starteten. Die ersten beiden Etagen der gigantischen Stahlkonstruktion erklommen wir zu Fuß; zur Spitze konnte man nur mit dem Lift fahren. Von oben genießt man einen umfassenden Ausblick auf die Stadt. Leider gab es nicht die besten Fotos, da es vormittags etwas dichter bewölkt war. Zum Glück waren wir recht früh dran, so dass der Andrang noch zu ertragen war.

Sacré Cœur
Sacré Cœur

Als nächstes Ziel peilten wir die Besichtigung von Notre-Dame an. Unser Stadtrundgang führte uns an folgenden Sehenswürdigkeiten vorbei: Marsfeld, Invalidendom, Brücke Alexandre III, Champs-Elysées, Place de la Concorde, Jardin des Tuileries, Louvre und Cité. Die Kinder erwiesen sich wieder einmal als äußerst tapfere Läufer; wir hatten schon Schlimmes befürchtet, da sie nicht ausgeschlafen waren.

Zum Abschluss unseres Paris Besuchs fuhren wir mit der U-Bahn in Richtung Sacré Cœur. Die Kinder erhielten als Zwischenmotivation ein Eis. Wir saßen auf den Treppen und genossen den traumhaften Ausblick auf die Stadt. Inzwischen hatte es wieder strahlenden Sonnenschein. Es herrschte buntes Treiben: Straßenmusikanten, Artisten und Performance-Künstler waren unterwegs.

Montmartre
Montmartre

Nachdem wir die Kirche besichtigt hatten, schlenderten wir noch ein wenig durch das Künstlerviertel Montmartre mit seinen netten Läden und Restaurants. Wir tranken einen Espresso und machten uns dann auf den Heimweg mit Metro und RER, da wir im Disney Village zum Urlaubsabschluss noch einmal zum Essen gehen wollten.

Angekommen entschieden wir uns nach einem kurzen Rundgang für Planet Hollywood, dem edel Hamburger-Lokal von Arnold Schwarzenegger. Wir hauten uns so richtig die Wampe voll bis wir pappen satt waren. Anschließend machten wir noch einen Verdauungsspaziergang um den See herum und bewunderten die gefällige Architektur der Hotels und der gesamten Anlage.

Zurück am WoMo fielen alle ein letztes mal in die Betten.


01.07.2001 - 29. Tag

Heimfahrt

Um nicht zu spät loszukommen, stellten wir für 07.00 den Wecker. Ein letztes mal gab es das inzwischen legendäre Müsli-Frühstück im WoMo. Nachdem wir noch den Tank aufgefüllt hatten, brachen wir gegen 08.00 endgültig in Richtung Heimat auf.

Wir folgten dem direkten Weg über die Autobahn: Paris, Metz, Saarbrücken. Um den Kindern etwas Auslauf zu gönnen, stoppten wir in Landau (Pfalz) und schlenderten etwas durch die Fußgängerzone. Leider war nicht allzu viel los. Über Karlsruhe und Stuttgart kamen wir schließlich nach 750 km gegen 18.00 wohlbehalten in Augsburg an.

Ein wunderschöner Urlaub ging zu Ende.

Zuletzt aktualisiert am Sonntag, 08. August 2021 22:45