Karibik Kreuzfahrt

05.12. - 21.12.2019

Bei unserer letzten Reise nach Dubai ist uns schnell klar geworden, dass im Winter noch einmal für zwei Wochen Sonne zu genießen nicht die dümmste Idee ist. Also warum das Ganze nicht nochmal machen, schließlich lebt man ja nur einmal. Unser eigentliches Wunschziel war Südostasien, aber leider waren nur noch einige wenige Restkabinen verfügbar, die uns nicht zusagten. Als Alternative bot sich eine Karibikrundfahrt ab La Romana, Dominikanische Republik an. Eine Entscheidung die wir nicht bereuen sollten.

Da wir nicht mehr so viel Urlaub hatten, verzichteten wir auf ein Vor- bzw. Nachprogramm und buchten das Anreisepaket von TUI, was sehr angenehm war, denn man gab effektiv seine Koffer beim Check-In am Flughafen auf und fand sie vor der Kabine wieder. Die Transfers waren, wie bei TUI immer, perfekt organisiert. Das Ganze hatte jedoch auch seinen Preis, denn der Flug kostete 1.100 €/P inklusive Rail&Fly.

Diesmal waren wir mit der "Mein Schiff 2" unterwegs, die erst vor wenigen Monaten in Dienst gestellt wurde. Wiederum entschieden wir uns für eine Balkonkabine auf Deck 7, die genügend Platz bot. Wie die vorigen Male auch, überzeugte das Schiff durch seine schön gestaltete Inneneinrichtung mit zahlreichen gefälligen Ecken und Bars. Das 5-Gang Menü in den Atlantik Bedienrestaurants war durchwegs sehr gut und der Service ausgezeichnet.

Für uns war es die erste Reise in die Karibik. Auch in einem tropischen Klima waren wir noch nie zuvor gewesen. Obwohl Schwüle eigentlich nicht so unser Ding ist, sind wir mit der hohen Luftfeuchtigkeit und den Temperaturen um die 30°C ganz gut zurecht gekommen. Auch mit den unvermeidlichen Regenschauern, die durchaus recht kräftig ausfallen können, hatten wir Glück und sind niemals durchnässt worden, was nicht alle Mitreisenden von sich behaupten konnten. Nur auf St. Lucia hatten wir etwas Pech mit der Aussicht.

Der Abwechslungsreichtum der Inselkette der kleinen Antillen hat uns sehr gefallen. Üppige Regenwälder mit exotischer Vegetation, grüne Vulkanberge, die sich gerne hinter strahlend weißen Quellwolken versteckten, und traumhafte Strände mit türkisblauem Wasser begleiteten uns. Die Hafenorte waren keine Metropolen, sondern Kleinstädte mit authentischem Charme. Man konnte sie gut zu Fuß vom Schiff aus auf eigene Faust erkunden. Man muss sich aber bewusst sein, dass insbesondere die Inseln eher ärmlich sind und immer wieder von schweren Hurrikans heimgesucht wurden, wie zuletzt Dominica 2017. Auch zwei Jahre später sind die Nachwehen immer noch klar zu sehen. Überall trafen wir auf freundliche und angenehme Menschen und fühlten uns niemals bedrängt oder unsicher.

Die Ausflugsmöglichkeiten und Aktivitäten ist so vielfältig, so dass wir bestimmt noch einmal wiederkommen werden.


05.12.2019

Anreise

Es war ein nebliger und trüber Dezembertag, 1°C, als uns das Taxi zum Bahnhof brachte. Da der ICE 30 Minuten Verspätung hatte, wichen wir auf einen Regionalexpress aus. Es war eine sehr weise Entscheidung gewesen, bereits stressfrei am Vortag anzureisen.

Weihnachtsmarkt ...... in MUC
Weihnachtsmarkt ...... in MUC

Nachdem wir am Flughafen im Hilton eingecheckt hatten, bummelten wir etwas über den Weihnachtsmarkt und nutzten den um 18:00 Uhr öffnenden Vorabend Check-in von Condor, um unsere Koffer loszuwerden (5€/pro Koffer), so dass wir morgen in der Früh mehr Zeit hatten. Zum Abendessen kehrten wir beim Airbräu ein, wie immer eine gute Wahl.

 

06.12.2019

Hinflug

Ausgeschlafen genossen wir das geniale Frühstücksbuffet im Hotel. So ein entspannter Urlaubsauftakt machte wirklich Spaß. Ein letztes mal -3°C auf dem Weg zum Terminal 1C und wir waren am Gate. Wir hatten zwei Plätze nebeneinander am Fenster.

Trotz pünktlichem Einsteigen handelten wir uns gut eine Stunde Verspätung ein. Bei dem Nebel und mit Enteisung dauerte halt alles etwas länger, so dass wir erst gegen 10:30 Uhr in der Luft waren.

ready to goüber den Wolken
ready to goüber den Wolken

Der Service und das Essen war angesichts der gemischten Kritiken über Condor überraschend gut. Trotzdem zogen sich die 11 Stunden Flugzeit am Schluss doch mächtig hin.

Als wir um 15:50 Uhr Ortszeit auf dem überschaubaren Flughafen von La Romana landeten, hatten wir die Verspätung fast wieder aufgeholt. Ohne weitere Formalitäten wurden wir direkt zum Transfer-Bus geleitet, der uns in 10 Minuten zum Schiff brachte. Trotz der Palmen machte die Gegend einen eher ärmlichen Eindruck.

Dank online Check-in hatten wir am Schiff die Formalitäten rasch hinter uns gebracht. Schnell das Handgepäck verstaut und ab zum Pooldeck, um einen ersten Caipi zu genießen. Wir setzten das WiFi in Gang, das zwar nicht super schnell war, aber um ein paar Bilder nach Hause zu schicken reichte es alle mal.

der erste Caipi
der erste Caipi

Nach dem Abendessen war die obligatorische Seenotrettungsübung angesagt. Danach Welcome Reception und Sail Away auf dem Pool Deck. Da sich der Jet Lag jetzt doch langsam bemerkbar machte, drehten wir bald in Richtung Kabine ab.


07.12.2019

Seetag

Trotz des Jet-Lags schliefen wir bis uns um 05:00 Uhr Blaulicht und Geschrei weckte. Das Schiff stand und half bei der Rettung eines kleinen Flüchtlingsbootes. Als die US Coast Guard die Schiffbrüchigen geborgen hatte, ging die Fahrt weiter.

Sonnenaufgang vom Balkon aus
Sonnenaufgang vom Balkon aus

Nach dem Frühstück mit Aussicht im Ankelmannsplatz machten wir einen Spaziergang an Deck und ließen uns den angenehm warmen Wind um die Ohren blasen. Hier konnte man es wirklich aushalten. Anschließend chillten wir am Pool. So ein Seetag ist ein idealer Auftakt zum Entschleunigen. Am Nachmittag trommelte ein Duo karibische Klänge.

Entspannung auf dem Pooldeck
Entspannung auf dem Pooldeck

Zum Abendessen gingen wir ins Bedienrestaurant Atlantik Classic. Das Essen war wahrlich ein Klassiker. Zum Tagesausklang schauten wir uns die gut gemachte Show im Theater an.


08.12.2019

Fort-de-France, Martinique

Herrlicher Sonnenschein begrüßte uns heute morgen. Da das Schiff aufgrund eines medizinischen Notfalls mit maximaler Geschwindigkeit gefahren war, lagen wir zum Sonnenaufgang bereits am Pier Pointe Simon, der sich nur einen Katzensprung vom Zentrum entfernt befindet. Die noch tiefstehende Sonne sorgte für ein tolles Fotolicht. Von unserem Frühstücksplatz aus hatten wir einen schönen Blick auf die Hauptstadt Fort-de-France und die grünen Berge. Ein perfekter Regenbogen rundete das Bild ab.

Fort-de-France
Fort-de-France

Ein Kleinbus brachte uns in 30 Minuten zum Ausgangspunkt unseres Landausflugs "Regenwaldwanderung" bei der Fontaine Didier (14°39'33.8"N, 61°05'33.1"W).

Der gut zu gehende, wenn auch etwas matschige, Weg führte durch den Nationalpark Pitons du Carbet fast eben eine Schlucht oberhalb des Jardin de Balata entlang. Die Luft fühlte sich wie in einem Treibhaus an, was das Ganze auch ohne große Anstrengung zu einem schweißtreibenden Unterfangen machte. Wir hatten großes Glück mit dem Wetter, denn die Tage zuvor hat es oft stark geregnet.

Unser Guide war auf Martinique geboren und gab interessante Erklärungen. Wir sahen Bananen, Bambus in allen Variationen, Yam-Wurzeln, Vanille und üppige Farne. Auf einem Blatt entdeckten wir eine handtellergroße Vogelspinne. Die markanten Gipfel versteckten sich wie die meiste Zeit des Jahres in den Wolken. Zahlreiche Einheimische nutzten den Sonntagvormittag zu einem Spaziergang im Grünen. Als Mückenschutz verwendeten wir Nobite und hatten keine Probleme mit lästigen kleinen Stechern.

BananenCarola im Regenwald
BananenCarola im Regenwald
FarnBambus
FarnBambus

Nach zwei Stunden Wanderung erreichten wir Ancienne Station Spa D'absalon (14°40'36.9"N, 61°05'42.2"W), wo uns der Bus abholte und anschließend zurück zum Schiff brachte. Unterwegs hielten wir noch kurz in Balata bei einem Sacré Coeur Verschnitt etwas oberhalb der Hauptstadt, von wo aus man einen schönen Blick auf die Bucht hatte. Im Inneren der Kirche bröckelte der Putz von den Wänden.

Balata - Sacré CoeurAusblick auf Fort-de-France
Balata - Sacré CoeurAusblick auf Fort-de-France

Fazit: ein gut organisierter und lohnender Ausflug.

Nachdem wir uns im Ankelmannsplatz etwas abgekühlt hatten, spazierten wir in die Stadt. Da Sonntag war, hatten die Geschäfte geschlossen und die Stadt wirkte ausgestorben. Andere Mitreisende, die einen Strandtransfer gebucht hatten, berichteten, dass es am Meer fast kein Durchkommen gab. Ansonsten machte der Ort einen leicht verhauten Eindruck. Selbst von der Bibliothèque Schœlcher löste sich der Putz. Das Fort wird immer noch militärisch genutzt und kann nicht besichtigt werden. Davor gibt es einen kleinen mit einigen Palmen verzierten Strand, von dem man einen schönen Blick auf das Schiff hatte. Aus einem Ghetto-Blaster dröhnte laute Musik.

StrandKolonialhaus
StrandKolonialhaus

Im Cruise-Terminal erstanden wir im Duty Free eine Flasche Barbados Rum der Destilliere Mount Gay. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir am Pool, bis das Atlantic Classic erneut zu einem vorzüglichen 5-Gang Menü einlud. Ein Absacker an der Außenalster beschloss diesen schönen Tag.


09.12.2019

Bridgetown, Barbados

Das frühe Frühstück hatte den Charme, dass die Sonne noch angenehm streichelte, ein perfekter Start in den Tag. Nur die Aussicht auf den Industriehafen hätte etwas romantischer sein können.

Treffpunkt zum TUI-Landausflug "Katamaranfahrt zu den Schildkröten" war um 08:15 Uhr in der SchauBar. Ein etwas klappriger Bus brachte uns auf die andere Seite des Hafens zu Tiami Catamaran Cruises, wo der Katamaran bereits auf uns wartete. Wir fuhren zur nahegelegenen Carlisle Beach auf der anderen Seite der Stadt und ankerten. Schnell die Taucherbrille montiert und los ging das Schnorchelvergnügen. Werner hätte anfangs etwas Schwierigkeiten, da die Brille aufgrund des Bartes nicht ganz abdichtete.

Schnorcheln ...... in der Carlisle Bay
Schnorcheln ...... in der Carlisle Bay

Das Wasser war ein Traum: türkis schimmernd, kristallklar und angenehm warm. Der hohe Salzgehalt sorgte für einen angenehmen Auftrieb. Unsere Guides lockten die Schildkröten mit Fisch an, so dass wir ein großes Exemplar und zwei Babies aus nächster Nähe beobachten konnten. Dazu gesellte sich noch ein Rochen und ein stacheliger Kugelfisch. Schade, dass wir keine Bilder machen konnten.

Nach der Badeaktion wurden die Segel gesetzt und wir schipperten noch etwas an der Küste entlang. Es gab leckeren Rumpunsch. Wir lagen im Netz und genossen die angenehm streichelnde Brise, so ein warmes Klima hat schon etwas, besonders im Dezember.

Am Nachmittag spazierten wir ins Zentrum von Bridgetown, um noch mal an den Carlise Beach zu schauen, wo wir bereits am Morgen geschnorchelt sind. Zuvor dürfte natürliche ein Fotoshooting am Barbados Schriftzug nicht fehlen. Das fantastische Licht setzte das mächtige Schiff ordentlich in Szene.

Mein Schiff 2 am Pier
Mein Schiff 2 am Pier

Nach gut 30 Minuten erreichten wir den Strand und ließen die herrlichen Farben auf uns wirken. Was so ein paar Palmen doch hermachten. Die Sonne stand schon etwas tiefer, so dass man es ohne Sonnenschirm gerade noch aushalten könnte. Die Gebäude hinter dem Strand waren heruntergekommen, um es positiv zu formulieren, schade eigentlich. Aber vielleicht gehört gerade dies auch zum Flair der Karibik.

Beach Club am ...... Carlisle Beach
Beach Club am ...... Carlisle Beach

Auf dem Rückweg schlenderten wir durch das Zentrum. Am Independence Square wurden gerade Weihnachtsbäume dekoriert, gefühlt im Hochsommer, schon irgendwie komisch. Vorbei am Marhill Public Market, wo die aus dem Regenwald bekannten Yams-Wurzeln angeboten wurden, schlenderten wir zur Fußgängerzone in der Swan Street. Es herrschte quirliges Treiben. Nur noch vereinzelt stach ein Tourist aus der Menge.

Weihnachtsbaum am Independence SquareMarhill Public Market
Weihnachtsbaum am Independence SquareMarhill Public Market

Nach dem Abendessen im Atlantik schauten wir bei der Welcome Reception für die in Barbados zugestiegenen Gäste auf dem Pooldeck vorbei und genossen die lauen Temperaturen.

Welcome Reception ...... auf dem Pooldeck
Welcome Reception ...... auf dem Pooldeck


10.12.2019

Seetag

Eigentlich wollten wir vor dem Frühstück an den Pool zum Schwimmen. Doch was soll's, einfach ausschlafen war auch nicht schlecht. Schließlich haben wir ja Urlaub.

Am Vormittag informierten wir uns zunächst im Theater über die Landausflüge der kommenden Tage.

Anschließend tobten wir uns im Gym auf Deck 15 mit Blick auf das blaue Meer etwas aus. In der Ferne konnte man die Inselkette der kleinen Antillen erkennen.

Blick auf die InselnEntspannung auf dem Pooldeck
Blick auf die InselnEntspannung auf dem Pooldeck

Den Nachmittag verbrachten wir auf dem Pool Deck. Es hatte eine leichte Brise und das Schiff wackelte ganz leicht.

Den Abschluss des Tages bildete eine super leckeres Menü im Atlantik Classic, sehr stilvoll und in sehr angenehmer Gesellschaft.

Atlantik ClassicAmbiente und Essen perfekt
Atlantik ClassicAmbiente und Essen perfekt

Auch die Show im Theater war sehr unterhaltsam.


11.12.2019

Saint John's, Antigua

Pünktlich zum Sonnenaufgang liefen wir in die Bucht von Saint John's ein, ein Ereignis, das wir immer gerne vom Balkon aus beobachteten.

Einfahrt Saint John's
Einfahrt Saint John's

Die "Mein Schiff 2" machte an dem etwas kleineren Heritage Quay fest. Beim Frühstück im Freien mussten wir aufgrund einiger tropischer Regenspritzer Zuflucht unter dem Dach suchen, was bei den angenehmen Temperaturen kein wirkliches Problem darstellte.

Heute hatten wir die "Best of Paradise Valley Beach Island Tour" bei Gordon Finch gebucht. Bereits von oben konnten wir den vereinbarten Treffpunkt ausmachen. Kurz nach uns legten noch zwei größere Schiffe an. Gemeinsam mit einem weiteren Paar von der Mein Schiff 2 und unserem Fahrer Hector ging es pünktlich los.

Unser erstes Ziel war die Devils Bridge (17°06'00.8"N, 61°40'43.4"W) an der Westküste der Insel. Die Fahrt durch das Landesinnere zeigte die Armut dieser Inseln, denn mehr als etwas Bananenanbau gibt es nicht. Zahlreiche Häuser waren noch gekennzeichnet vom letzten Hurrikan in einem maroden Zustand.

Devils Bridge
Devils Bridge

Am Aussichtspunkt angekommen, hatten wir einen schönen Blick auf die Naturbrücke. Die See war relativ rau, so dass man nicht auf die Brücke gehen konnte, ohne Gefahr zu laufen von einer Welle erfasst zu werden. Ein paar dunkle Schauerwolken sorgten für perfekte Fotobedingungen.

Das eigentliche Highlight der Fahrt war der English Harbour, ein Naturhafen, der von den Engländern im 17. und 18. Jahrhundert als Stützpunkt verwendet wurde (Eintritt 8USD/P). Heute ankerten hier die Luxusyachten der Schönen und Reichen. Wir klapperten alle drei Aussichtspunkt ab. Im Dow Hill Presentation Center wurde ein kurzer Film über die Geschichte von Antigua gezeigt. Auf einer 300m hohen Klippe pfiff uns ein ordentlicher Wind um die Ohren. Den bekannten Postkartenblick hatte man von Fort Shirley Heights aus.

Blick von Shirley Heights auf English Harbour
Blick von Shirley Heights auf English Harbour

Alles war sehr gepflegt. Nachdem wir die wirklich einmaligen Ausblicke ausgiebig genossen hatten, fuhren wir hinunter zum Nelson's Dockyard und schlenderten entlang der Yachten. Es gab auch noch einige restaurierte historische Gebäude zu sehen. Ein Souvenir-Shop bot Unterschlupf vor einem kurzen, aber kräftigen tropischen Schauer.

Nelson's ...... Dockyard
Nelson's ...... Dockyard

Für den Rückweg folgten wir dem Fig Tree Drive durch den Regenwald. Unterwegs gab uns Hector einige kurzweilige Erklärungen zum Geschehen auf der Insel. Nach einem kurzen Stück entlang der Küste erreichten wir den Tuners Beach (17°01'44.1"N, 61°53'24.0"W). Leider hatten wir unsere Badesachen nicht dabei, so dass wir diesen schönen Strand nur erwandern konnten. Wir setzten uns auf eine Treppe und genossen die Ausblicke: weißer Sand, türkisblaues Wasser und dunkle Schauerwolken im Hintergrund sorgten für das perfekte Karibik Klischee.

Tuners Beach
Tuners Beach

Auf der Weiterfahrt stoppten noch kurz an der Valley Beach (17°03'21.9"N, 61°53'26.9"W), dessen Schönheit leider durch einen leichten Nieselregen etwas getrübt wurde. Die Fahrt kostete 50 USD/P, die sich absolut gelohnt haben. Hector freut sich übrigens auch über direkte Buchungen (+1 268 788 1139).

Zurück in St. John's bummelten wir durch die Geschäfte entlang der Market Street, in denen reges Treiben herrschte. Hier war nichts touristisch aufgesetzt. Alle waren sehr freundlich und man wurde niemals auch nur ansatzweise bedrängt. In der Redcliffe Street gab es zahlreiche Duty Free Shops und Bars, was nicht so unser Ding war.

Geschäfte in der...... Market Street in St. John's
Geschäfte in der...... Market Street in St. John's

Kurz bevor wir wieder an Board gehen wollten, schauerte es erneut heftig. Zum Glück konnten wir uns unterstellen, was leider eine Gruppe der Biker nicht von sich behaupten konnte. Wie wir später erfahren haben, war es nicht das erste mal, dass sie an diesem Tag völlig durchnässt wurden.

Nach dem Abendessen war "Tanz unter dem Sternenhimmel". Das Küchenteam servierte edle, in Schokolade getauchte Früchte. Eine Showeinlage des Theaterensembles sorgte für die richtige Partystimmung.


12.12.2019

Roseau, Dominica

Auch heute war früh Aufstehen angesagt, denn Treffpunkt zum TUI-Landausflug "Emerald Pool und Trafalgar-Wasserfälle" war bereits um 07:30 Uhr. Als wir, aufgereiht in Zweierreihen auf die Kleinbusse verteilt wurden, nieselte es leicht.

Wir fuhren zunächst durch den botanischen Garten. Unser Guide zeigte uns die exotischen Bäume, die leider beim Hurrikan Maria 2017 stark in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Anschließend fuhren wir hoch zum Aussichtspunkt Morne Bruce (15°17'55.9"N, 61°22'44.9"W).

Regenbogen vom Morne Bruce aus
Regenbogen vom Morne Bruce aus

Das Timing war perfekt: es hatte aufgehört zu Regnen und ein perfekter Regenbogen zeigte sich über der Stadt. Die Mein Schiff 2 strahlte in der Sonne. Als wir wieder eingestiegen waren, schüttete es erneut heftig.

Der Kleinbus wand sich gemächlich eine abenteuerliche Bergstraße mit teilweise 25% Steigung hinauf. Die Ausblicke auf die grüne Pracht des tropischen Regenwaldes waren fantastisch. Diese Insel verdiente zweifelslos den Titel "The Nature Island".

Vom Parkplatz waren es knapp 10 Minuten Fußweg zu einer Aussichtsplattform, von der man einen schönen Blick auf die beiden Wasserfälle der Trafagar Falls hatte. Lieder waren die Fotobedingungen aufgrund des Gegenlichts etwas schwierig.

auf dem Weg zu den ...... Trafalgar Falls
auf dem Weg zu den ...... Trafalgar Falls
üppiger RegenwaldHeuschrecke
üppiger RegenwaldHeuschrecke

Die Baumwipfel sahen ziemlich gerupft aus und am Eingang zeigten Fotos das Ausmaß der Zerstörung, die der Hurrikan hinterlassen hatte. Zum Glück war die Sonne wieder herausgekommen, so dass wir trocken geblieben sind (zumindest von oben, denn es dampfte ordentlich).

Zurück in der Stadt waren wir froh, dass die Bremsen des Fahrzeugs gehalten haben. Nachdem wir eine kurze Strecke der Küstenstraße gefolgt sind, ging es noch einmal hoch in den Regenwald des Morne Trois National Park, der seinem Namen alle Ehre machte, denn Sonne und kräftige Schauer wechselten sich minütlich ab. An einer Bar war Getränkepause und wir gönnten uns einen Rumpunsch (oder waren es gar zwei?), der am Vormittag ganz schön reinhaute.

Weiter ging die Fahrt zum Emerald Pool. Diesmal kamen die Regenponchos zum Einsatz, die wir beim Verlassen des Schiffes erhalten hatten, denn es schüttete in Strömen, als wir ausstiegen. Unser Guide nahm es gelassen und meinte nur: Welcome on a tropical island. Wir hatten trotzdem unseren Spaß, denn es war ja nicht kalt. Ein kleiner Rundweg, der noch nicht gänzlich restauriert war, führte zu einem wildromantischen Wasserfall mit einem kleinen Pool.

Emerald Pool
Emerald Pool

Einige nutzen die Gelegenheit und sprangen in das kühle Nass. Die Sonne war wieder herausgekommen und wir fühlten uns wie in einem Treibhaus. Insgesamt ein sehr lohnender und gemütlicher Ausflug.

Zurück am Schiff stärkten wir uns kurz im Ankelmannsplatz und genosssen das Farbenspiel aus Wolken, Sonne und Meer.

Roseau
Roseau

Anschließend ging es zu Fuß in die Stadt. Unser Ziel war der botanische Garten, wo wir uns die exotischen Pflanzen noch einmal in aller Ruhe anschauten. Die Sonne streichelte angenehm. Den Aufstieg zum Aussichtspunkt schenkten wir uns, da am Nachmittag die Stadt im Gegenlicht ist.

Botanischer GartenBus
Botanischer GartenBus
FächerpalmeGrapefuit
FächerpalmeGrapefuit

In Roseau waren noch viele Gebäude zerstört, darunter auch die Hauptkirche und überall war zu spüren, dass Dominica eine sehr arme Insel ist, umso wichtiger war es, dass TUI als eine der ersten Reedereien die Insel wieder anfuhr und Devisen ins Land brachte. Die Leute waren alle sehr freundlich und wir fühlten uns absolut sicher.

Im Zentrum von ...... Roseau
Im Zentrum von ...... Roseau

Es nieselte leicht am späten Nachmittag auf dem Pool Deck. Dafür entschädigte uns ein traumhafter Regenbogen. Um 19:00 Uhr war Sail Away. Nachdem das Horn dreimal ertönte, legten wir ab. Dazu wurde die Hymne "Die große Freiheit" gespielt. Wir waren bei einem Cocktail mit dabei.

Seekartenverlosung
Seekartenverlosung


13.12.2019

Castries, St. Lucia

Heute folgten wir einer Empfehlung aus einem Reisebericht und hatten einen TUI-Landausflug "St Lucia zu Wasser und zu Land" gebucht. Der Andrang war relativ groß und so war wieder einmal in Zweierreihen Anstehen angesagt. Die Gruppe wurde geteilt und wir waren zuerst mit der Katamaran-Fahrt dran. Direkt neben der Mein Schiff 2 ging es los. Das Boot war relativ voll, aber jeder ist gut untergekommen.

Wir fuhren Richtung Süden. Schon bald fiel uns auf, dass im Wasser ziemlich viel Unrat trieb, was wir bisher so nicht beobachtet hatten. Das Boot machte einen Schlenker in die Marigot Bay (13°57'57.4"N, 61°01'24.6"W), die gelegentlich als die schönste Bucht der Karibik bezeichnet wird.

Entlang der Küste ...... zur Marigot Bay
Entlang der Küste ...... zur Marigot Bay

Der Naturhafen ist gesäumt von grünen Hügeln, deren Vegetation bis ans türkisblaue Wasser reicht. Eine tief in die Bucht hineinragende Landzunge mit weißem Sandstrand und unzähligen Kokospalmen diente schon oft Filmkulisse. Leider war Gegenlicht, was das Fotografieren der an sich schon schwarzen-grünen Felsenküste noch schwieriger machte.

Etwas weiter südlich machte der Katamaran an einem sehr malerischen Strand, der Anse Cochon Beach (13°55'37.9"N, 61°03'24.4"W) in Ufernähe fest und wir konnten über eine Treppe ins Wasser. Wie es sich für eine Vulkaninsel gehört, war der Sand dunkel, was zusammen mit den grünen Palmen ein sehr farbenfrohes Bild ergab. Wir schwammen in dem klaren, angenehm warmen Wasser und gingen an den Strand. Zwischendurch schauderte es kurz. Zum Glück hatten wir unsere Sachen zuvor in Sicherheit gebracht. Insgesamt hatten wir eine Stunde Aufenthalt.

Badestopp am ...... Anse Cochon Beach
Badestopp am ...... Anse Cochon Beach

Weiter ging die Fährt in Richtung Süden. Wie üblich wurde nach dem Wasser-Event der Rum-Punsch freigegeben, ein wirklich leckeres Gesöff, an das man sich gewöhnen könnte. Bald kam das Wahrzeichen der Insel, die mächtigen Vulkankegel der Pitons in Sicht, die jedoch aufgrund des Gegenlicht schwer festzuhalten waren. Die Fahrt endete in Soufrière, wo wir in einen Kleinbus umstiegen und zum Diamond Botanical Gardens gefahren wurden.

BananenstaudeBlüteDiamond Fall
BananenstaudeBlüteDiamond Fall

Die Pracht des Gartens war sagenhaft. Besonders eindrucksvoll waren die Bananenpflanzen, schließlich stellt der Bananenexport nach dem Tourismus die zweitwichtigste Einnahmequelle dar. Ein fotogener kleiner Wasserfall speiste einen sehr mineralhaltigen, deshalb milchigen Bach. Es gab auch die Möglichkeit eine Mineralbad zu nehmen, das angeblich 10 Jahre jünger macht. Natürlich gab es auch Gewürze und Früchte zu sehen.

Unser Guide gab gute Erklärungen. Schade, dass die Zeit etwas knapp bemessen war, denn hier hätte man gut ein paar Stunden verbringen können. Die meisten der Pflanzen, die hier als große Büsche im Freien wuchsen, kannten wir nur als kleine Topfpflanzen. Es wimmelte von Touristen. Im Anschluss ging es wie bei Ganztagsausflügen üblich zum Mittagessen in ein Lokal. Das Buffet war recht lecker, aber wir wären lieber etwas länger im Garten geblieben.

Ein weiteres Highlight wäre die Aussicht auf die Pitons gewesen. Doch als wir den Aussichtspunkt (13°51'56.3"N, 61°03'03.0"W) etwas oberhalb von Soufrière erreichten, war alles wolkenverhangen und es gab so gut wie keine Sicht, wirklich schade.

Pitons in den Wolken
Pitons in den Wolken

Die weitere Rückfahrt führte durch den Regenwald, der allerdings nicht so üppig war wie gestern auf Dominica. Die Strecke war sehr bergig und kurvig, so dass sich die Fährt etwas zog, obwohl der Fahrer ziemlich heizte. Wir hielten noch einmal in Canaries, einem völlig verkommenen Fischerdorf, was uns noch einmal die Armut dieser Inseln vor Augen führte.

Ein letzter Halt war am Morne Fortune, einem Aussichtspunkt oberhalb von Castries, bildete den Abschluss der Tour. Fazit: beim nächsten mal würden wir uns einen privaten Anbieter suchen, der besser auf unsere Vorstellungen eingehen kann.

Morne Fortune
Morne Fortune

Zurück in Castries schlenderten wir durch den Ortskern, der allerdings das Flair einer Kleinstadt versprüht. Hier muss man nicht gewesen sein. Da heute das Fest der heiligen Lucia, der Nationalheiligen der Insel gefeiert wurde, hatten die Geschäfte geschlossen. Einziges Highlight war das hervorragende WiFi beim Flow Shop gegenüber dem Terminal, das wir nutzten, um nach Hause zu telefonieren.

Den Abend verbrachten wir mit einer bewährten Atlantik Classic + Show Kombination.


14.12.2019

St. George's, Gernada

Heute morgen lag das Heck im Schatten, so dass wir sehr angenehm im Freien frühstücken konnten. Gratis dazu gab es schöne Ausblicke auf die grünen Berge der Insel, ein sehr eindrucksvolles Farbenspiel.

Den Regenwald ließen wir heute links liegen, denn es lockte ein sehr schöner Strand, der gut auf eigene Faust zu erreichen war. Gleich links neben dem Liegeplatz der Mein Schiff 2 war die Pier des Wassertaxis, das einen für 10 USD/P hin und zurück zum Grand Anse Beach brachte. Das kleine Boot, das uns in ca. 20 Minuten zum Strand übersetzte, hatte wohl schon länger keinen TÜV mehr gesehen, wenn überhaupt jemals, denn die Elektroinstallation war abenteuerlich.

Der noch recht leere Strand war ein Traum. Wir mieteten uns für 10 USD/P eine Liege zusammen mit einem Sonnenschirm unmittelbar am Wasser, so dass wir einen fantastischen Ausblick hatten. Freies WiFi gab es für 4 Stunden dazu, was will man mehr.

Palmen am ...... Grand Anse Beach
Palmen am ...... Grand Anse Beach

Bevor wir uns in die Fluten stürzten, spazierten wir am Wasser entlang und genossen das stimmungsvolle Licht. So ein paar Palmen am Strand haben einfach etwas. Das klare Wasser war angenehm warm und erfrischend. Langsam wurde es voller und die TUI-blauen Handtücher dominierten die Szene. Tiefenentspannt genossen wir einen gehaltvollen Rumpunsch.

Entspannung ...... pur
Entspannung ...... pur

Gegen 14:00 Uhr machten wir uns auf den Rückweg. Einen festen Fahrplan gab es nicht, sondern sobald ein Boot voll war, fuhr es ab.

Kurz vor dem Lyndall Tunnel, vom Terminal aus rechts gesehen, führte eine relativ steile Treppe hinauf zum Fort George (2 USD/P Eintritt). Die Gebäude glichen eher einer Ruine und man musste aufpassen, wohin man trat, aber von oben hatte man einen schönen Blick auf den inneren Hafen und auf die Mein Schiff 2.

Blick von Fort GerogeSchokoladen-Museum
Blick von Fort GerogeSchokoladen-Museum

Wir schlenderten auf der anderen Seite hinunter zum Hafen und statteten dem kleinen Schokoladen-Museum "House of Chocolate" einen Besuch ab. Der Preis für eine Tafel war zwar kein Schnäppchgen, aber doch ein etwas besonderes Mitbringsel.

innerer Hafen
innerer Hafen

Für den Rückweg folgten wir der Lower Lucas Street über den Berg. Diese Straße führte direkt auf den Gewürzmarkt zu, auf dem die heimischen Erzeugnisse feilgeboten wurden. Viele Mitreisenden vom Schiff nutzen die einzigartige Atmosphäre dieses Ortes für einen kurzen Spaziergang. Es lag ein Duft nach Muskat, Zimt oder Vanille in der Luft, der Grenada auch den Namen "Gewürzinsel" der Karibik einbrachte. Wir erstanden Lorbeer, Muskatnuss und Cacaco-Kugeln, aus denen man eine Trinkschokolade machen kann. Bezahlen konnte man bequem mit USD.

Gewürzmarkt
Gewürzmarkt

Am Abend war "white night party" auf dem Pooldeck, bei der Schokofrüchte gereicht wurden. Dazu gab es eine Show-Einlage des Ballets.

White night ...... auf dem Pooldeck
White night ...... auf dem Pooldeck


15.12.2019

Seetag

Zur Feier des Tages gönnten wir uns ein besonderes Frühstück im "Esszimmer" am Heck des Schiffs (6,50€/P). Das Ambiente, der Service und die Qualität der Speisen war hervorragend und rechtfertigt absolut den kleinen Aufpreis. Besonderes Highlight war ein frisch zubereitetes Egg Benedict. Ein wirklich entspannter Auftakt.

Frühstück im Esszimmer
Frühstück im Esszimmer

Die morgendliche Durchsage des Kapitän brachte es auf den Punkt: alles ist relativ. Angewandt auf den heutigen Seetag bedeutete dies, dass der Rückenwind ziemlich genau dem Fahrtwind entsprach, was zur Folge hatte, dass es an Deck fast windstill war. Entsprechend warm und drückend war es draußen. Da wir die Sonnenseite hatten, war es bereits am Vormittag auf dem Balkon so heiß, dass man barfuß nicht mehr stehen konnte.

Nach dem Frühstück genossen wir den Pool, der heute zumindest gefühlt etwas wärmer war als die Tage zuvor. Vor dem Mittagsessen ging es auf den Crosstrainer, wo wir in 45 Minuten ca. 300 Kalorien abtrainierten. Ok, nicht wirklich der Brüller, aber es hat Spaß gemacht und der Blick von ganz oben auf das blaue Meer war die Mühe allemal Wert.

Am Nachmittag schaute Werner ins Spa. Der Saunabereich mit Blick über den Bug war sehr edel gestaltet. Zum Relaxen gibt es einen Freibereich ebenfalls mit Blick nach vorne. Aber bei karibischen Bedingungen braucht man eigentlich keinen Saunagang, um ins Schwitzen zu kommen. Das Sonnensegel der Hoheluft Bar auf Deck 15 bot einen schattigen Platz mit großartiger Aussicht, perfekt zum Seele Baumeln lassen.

Hoheluft Bar
Hoheluft Bar

Im Theater gab es weihnachtliche Swing-Weisen. Danach noch einen kleinen Absacker am Pool.

Theater
Theater


16.12.2019

Willemstad, Curaçao

Während dem Frühstück verpasste ein kräftiger Schauer dem Schiff eine Außenwäsche. Eigentlich hatten wir gedacht, dass mit Erreichen der ABC Inseln ein weniger feuchtes Klima herrschte. Als wir anschließend eine Runde auf dem Deck drehten, waren die Crew damit beschäftigt die Einrichtung trocken zu legen (Merke: die Sonnensegel an Deck sind nicht wasserdicht). Wie jeden Tag verkündete der Kapitän eine ausgewogene Mischung aus Sonne und Wolken.

Fort Rif
Fort Rif

Auf dem Weg in die Stadt musste man zunächst das zu einem Hotel- und Geschäftskomplex umgebaute Rif Fort durchqueren. Die Weihnachtsdekoration wirkte auf uns angesichts der Temperaturen immer noch befremdlich, denn ein Tannenbaum neben einer Palme passt irgendwie nicht zusammen. Der Kreisverkehr am Ausgang war mit Schneemännern verziert.

Als wir die sanft schaukelnde Königin-Emma Pontonbrücke überquerten, waren die schönen Fassaden der Holländer-Häuser noch im Gegenlicht und wir beschlossen beim Landhuis Chobolobo vorbeizuschauen. Hier wird der original Curaçao-Likör hergestellt.

Da wir Zeit hatten, schenkten wir uns das Taxi und legten die 3,5 km zu Fuß zurück. Die Strecke führte zunächst an ein paar bunt bemalten kleinen Häusern vorbei, die etwas später von einem Gewerbegebiet abgelöst wurden, in dem die Brennerei lag.

Für 12,50 USD/P bekamen wir zusammen mit einer jungen Frau aus Südafrika eine Führung, bei der uns die Herstellung des Liköre erklärt wurde. Die wesentliche Zutat sind die getrockneten Schalen von Bitterorangen, die es nur auf Curacao gibt. Dazu kommen noch Zucker, Nelken und weitere geheime Zutaten. Alle Farben schmecken gleich, sie werden lediglich für Cocktails mit Lebensmittelfarbe versetzt. Am Schluss der Führung dürfte man natürlich auch Verkosten, zuerst pur, dann als Cocktails. Wir haben uns gut unterhalten, bis ein weiterer kräftiger Regenguss uns zwang in den Verkaufsraum zu flüchten, wo wir der Versuchung widerstehen konnten, denn 29 USD waren uns dann doch zu viel, zumal wir eh keine Cocktail Mixer sind.

Portfolio vom Landhuis ChonolocoTasting
Portfolio vom Landhuis ChonolocoTasting

Auf dem Rückweg zum Schiff war die Brücke eingefahren, da zwei große Frachter passierten, was aber kein Problem war, denn es gab eine kostenlose Personenfähre. Das perfekte Fotolicht lockte uns nochmals in die Stadt. Das Wetter war genial: Sonne, ein angenehme Brise und vor allem nicht schwül. Farbenfroh strahlten die bunten Fassaden der Waterfront. Ansonsten war der Ort ein großer Touri Rummel, an dem es auch einige nette Ecken rund um den Wilheminapark gab.

Königin-Emma PontonbrückeWillemstad
Königin-Emma PontonbrückeWillemstad
WaterfrontWilheminapark
WaterfrontWilheminapark


17.12.2019

Kralendijk, Bonaire

Als der Kapitän bei seiner täglichen Durchsage erneut eine ausgewogene Mischung aus Sonne und Wolken ankündigte, ging einer dieser berüchtigten Schauer nieder. Fazit: Man muss nur zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein. Naja, mal schauen wie es uns heute bei der E-Bike Tour ergeht.

Um 08:30 Uhr war Treffpunkt in der Landausflugsabteilung. Wir bekamen Helm und Rucksack gestellt. Wie immer war alles perfekt organisiert. Vor dem Schiff erhielt jeder sein E-Bike zugewiesen und es wurden 3 Gruppen gebildet. Nach einer kurzen Einweisung in die Technik ging es los. Der Guide fuhr voran und ein Freiwilliger aus der Gruppe war der letzte Mann.

Zuerst fuhren wir ein Stück durch den recht überschaubaren Ort, um dann auf eine schmale Nebenstraße, die entlang der Küste führte, abzubiegen. Überall waren kleine Gruppen von Tauchern unterwegs. An dem kleinen Strand "1000 Steps" (12°12'38.7"N, 68°19'16.8"W) war Fotostopp.

1000 Stepsvergnügte Radler
1000 Stepsvergnügte Radler

Weiter ging die fröhliche Fahrt vorbei an der Meerwasserentsalzungsanlage und dem Öllager in Richtung des Washington-Slagbaai-Nationalpark ging, wo man im Brackwasser des Goto Meers Flamingos in freier Wildbahn beobachten konnten (12°14'13.1"N 68°22'08.3"W). Große Kakteen säumten den schmalen Weg. So etwas hatten wir noch nie gesehen.

Flamingos im Goto MeerKakteen
Flamingos im Goto MeerKakteen

Ohne Probleme überwanden die E-Bikes den sanften Anstieg zur alten Hauptstadt Rincon, einer recht überschaubaren Metropole. Leider wollte man uns nicht in die Cadushy Distillery, in der ein Kaktuslikör hergestellt wird, nicht reinlassen. Nach einer kurzen Trinkpause fuhr die Gruppe weiter.

Wir radelten auf einer wenig befahrenen Nebenstraße entspannt hinunter auf die andere Seite der Insel. Die Strecke war nicht schlecht, aber auch nicht wirklich spektakulär, insgesamt eine eher ärmliche Gegend. Eine steile Rampe führte hinauf zum Cruz Seru Largu (12°11'39.1"N, 68°16'21.0"W). Da half auch das E-Bike nur bedingt, sondern Muskelkraft war gefragt. Von dem Aussichtspunkt hatte man einen umfassenden Rundblick auf die ganze Insel.

Blick vom Cruz Seru Largu auf Kralendijk
Blick vom Cruz Seru Largu auf Kralendijk

Über eine steile Schlaglochpiste ging es auf der anderen Seite hinunter nach Hato. Unser Ziel war der Coco Beach Club. Zum Baden konnte man den kleinen Strand getrost vergessen, aber im Schatten der Bar konnte man ganz angenehm sitzen und so beschlossen wir, das Geld für die Liegen besser in Drinks zu investieren und uns mit einem anderen Paar aus der Gruppe zu unterhalten.

Coco Beach Club
Coco Beach Club

Das auf der Nachbarinsel Curaçao gebraute "Amstel bright" schmeckte trotz des relativ hohen Alkoholgehalts etwas dünn, da sagete uns das Lowlander IPA schon mehr zu.

Weihnachtsdekoration in der Karibik
Weihnachtsdekoration in der Karibik

Auf dem Rückweg zum Schiff sahen wir ein Kleinod der Weihnachtsdekoration: ein mit roten Mützen geschmückter Kaktus. Fazit: eine nette Tour mit ca. 45 km und 450 hm. Dank des E-Bike eine Leichtigkeit, der Preis dafür war aber auch recht hoch. Für das Geld hätte man sich am Terminal auch einen Mietwagen nehmen können und tiefer in den Nationalpark hinfahren können.

Nach einer kurzen Pause auf dem Schiff schlendern wir noch etwas am Wasser entlang und genossen die angenehmen Streicheleinheiten der Sonne. Ansonsten gab der Ort außer den üblichen Touri-Läden nicht sonderlich viel her. Wir verkosteten den Kaktus-Likör der Cadushy Distillery, wo wir am Morgen gewesen waren. Er überzeugte uns jedoch nicht wirklich. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir auf dem Pooldeck.


18.12.2019

Oranjestad, Aruba

Heute hieß es ein letztes mal früh aufstehen. Als eine der ersten verließen wir gegen 07:30 Uhr das Schiff. Gleich rechts neben dem Hafenausgang befindet sich der Busbahnhof. unser Plan war, sas sehr gut ausgebaute öffentliche Busnetz des Arubus für den heutigen Tag zu nutzen und so erwarben wir für 10 USD/P ein Tagesticket.

I love Aruba
I love Aruba

Pünktlich um 08:15 Uhr fuhr die Linie 10A in Richtung Arashi Beach ab. Die Fahrt dauerte ca. 25 Minuten.

Obwohl es noch recht früh am Tag war, waren schon einige Leute da. Eigentlich kein Wunder, denn es lagen 3 große Schiffe im Hafen und der Strand war wirklich sehr reizvoll.

Wir liefen hoch zum California Leuchtturm (ca. 30 Minuten entlang der Straße). Für 5 USD/P konnte man über eine sehr steile Treppe nach oben laufen und die fantastische Rundumsicht genießen. Oben blies uns ein kräftiger, aber angenehm warmer Wind um die Ohren. Die Brandung, das türkise Wasser und die ausgedehnten Dünen machten optisch schon ordentlich was her.

SanddünenArashi Beach
SanddünenArashi Beach

Fasziniert von der Szenerie liefen wir vor zur Küste und umrundeten die Landspitze. Es blies mächtig und das Licht war großartig. Es waren einige Buggies unterwegs, was sicher auch eine interessante Alternative gewesen wäre.

BrandungKaktus
BrandungKaktus

Inzwischen war der Strand richtig voll geworden. Alle waren gefühlt an einem Fleck im Wasser, da es an den anderen Stellen scharfe Steine Unterwasser gab. Wir chillten bei einem kühlen Bier an der Bar und genossen die großartige Atomsphäre dieses Platzes.

Arashi BeachBlick von der Bar aus
Arashi BeachBlick von der Bar aus

Pünktlich gemäß Fahrplan fuhren wir um 11:56 Uhr zum Palm Beach. Die schattige Bar auf der Pier lud zu einer kleinen Mittagspause in aussichtsreicher Lage ein. Etwas später gesellte sich durch Zufall ein Paar aus Oldenburg zu uns, das wir schon einige Male getroffen hatten.

Der Strand sah toll aus, war aber auch mit den vielen riesigen Hotels sehr touristisch und fest in amerikanischer Hand, so dass wir uns an Las Vegas erinnert fühlten. Da wir uns hier nicht groß aufhalten wollten, fuhren wir nach ein paar Fotos mit dem Bus weiter zum etwas ruhigeren Eagles Beach, wo wir etwas am Wasser entlang schlenderten, bevor wir uns im Schatten eines Baumes ein wenig ausruhten. Das Wasser wahr nicht so richtig klar, was auch nicht zu erwarten war, denn dafür war es zu windig und es waren auch zu vielen Boote unterwegs.

faszinierendes Farbenspiel ...... am Palm Beach
faszinierendes Farbenspiel ...... am Palm Beach

Nach einer Weile liefen wir weiter vorbei an mit Palmen verzierten recht ansehlichen Hotelanlagen zum Divi Beach, von wo aus man die Kreuzfahrtschiffe bereits erkennen konnte. Das letzte Stück an der Straße entlang zog sich dann doch etwas (ja so ein Schiff ist ganz schön lang). Einen Abstecher in die Stadt schenkten wir uns.

Auf dem Pooldeck pfiff der Wind und leere Plastikgläser kugelten über den Boden. Alles klare Anzeichen für eine wackelige Weiterfahrt. Wir beobachteten den Sonnenuntergang an einer geschützten Ecke auf Deck 14. In der Ferne konnte man Ölplattformen und Tanker erkennen, denn bis nach Venezuela war es nicht mehr weit.


19.12.2019

Seetag

In der Nacht schwankte das Schiff wie zu erwarten war ordentlich. Der Kapitän sprach von Böen bis zu Windstärke 8, was uns aber nichts ausgemacht hat. Die Gischt spritze hoch bis zu unserer Balkonkabine auf Deck 7, so dass Fenster- und Balkonglas von Salzwasser verklebt waren. Gleiches galt für alles was wir zum "Trocknen" über Nacht über die Stühle gehangen haben. Am Morgen nieselte es immer noch leicht und es war draußen drückend schwül.

Wir frühstückten gemütlich im Atlantik Classic, wo es im Prinzip das gleiche Buffet-Angebot wie im Ankelmannsplatz gab, nur dass das Ambiente etwas gediegener war. Anschließend packten wir unsere Koffer, denn bis 23:00 Uhr mussten die Koffer vor der Tür steht, damit sie vom Gepäckservice ins Terminal gebracht wurden.

Den Rest des Vormittag schauten wir uns die Komödie Taxi Taxi von Ray Cooney in der Schaubühne an und haben selten so gelacht. Wirklich sehr professionell gemacht.

Das Wetter wurde langsam besser und auch der Seegang reduzierte sich. Nach einem Besuch im Gym hörten wir dem Trommlen des "Duo Tropical" auf dem Pooldeck zu.

Vor dem Essen lösten wir unseren Gutschein für zwei Gläser Champagner in der DiamantBar ganz hinten am Bug ein, eine ruhige und edle Ecke, wo man schön sitzen kann. Das Getränk selber ist uns etwas zu trocken und überzeugt uns nicht so wirklich.

Champanger in der Diamant Bar
Champanger in der Diamant Bar

Ein letztes mal ein gepflegtes 5-Gang Menü im Atlantik Classic und Anschluss hoch zur Poolparty auf Deck 14. Diese warmen Nächte haben einfach etwas.

Poolparty
Poolparty


20.12.2019

Abreise

Am Abreisetag konnte man im Prinzip nicht mehr allzu viel machen, denn bis 09:00 Uhr mussten die Kabinen freigegeben werden. Das Handgepäck konnte man in der Abtanzbar zwischenlagern, so dass man nur auf die Rucksäcke mit den Pässen mitnehmen musste. Um 10:00 Uhr konnte man die Koffer im Terminal abholen und für den Rückflug einchecken. Durch geschickte Verteilung auf das Handgepäck, das nicht gewogen wird, hatten wir keine Gewichtsprobleme (zumindest nicht mit den Koffern). Da es ziemlich schwül war, verbrachten wir die restliche Zeit im Inneren.

La Romanaunser Flieger
La Romanaunser Flieger

Um 13:00 Uhr brachte uns ein Bus zum Flughafen. Die Abflughalle war gesteckt voll mit Menschen. Das Boarding begann mit über 30 Minuten Verspätung. Trotzdem kamen wir pünktlich los. Da die Winde günstig standen waren wir am Ende fast 90 Minuten schneller als geplant.

Zuletzt aktualisiert am Sonntag, 08. August 2021 22:37