Tagebuch

09.09.2009 - 11. Tag - 75 km

Nez de Jobourg / Biville

In der Nacht hatten wir nicht so gut geschlafen, obwohl es hierfür keinen wirklichen Grund gab. Da es draußen recht stürmisch und bewölkt war, drehten wir uns noch einmal um und dösten noch eine Runde. Als wir aufstanden zeigte sich von Norden her ein blauer Streifen am Himmel.

Nach einem gemütlichen Frühstück düsten wir gegen 09:15 Uhr ab, nicht ohne vorher ein Abschiedsfoto vom Leuchtturm gemacht zu haben. Unser Ziel war der Aussichtspunkt Nez de Jobourg, den wir gestern bereits von der Ferne gesehen hatten. Wir verzichteten auf den Weg über die Baie d'Ecalgrain, sondern hielten uns an die D901. Am Cap parkten wir das WoMo auf dem Stellplatz. Hier wären wir schöner gestanden als auf dem Acker gestern. Den Ausblick auf den Leuchtturm hätte es auch gegeben. Aber was soll's. Wir waren froh, dass die Sonne herauskam und machten uns auf den Weg zum Aussichtspunkt, wo uns ein fantastischer Ausblick beschert wurde. Eine steife Brise wehte und es war recht frisch.

Da wir die "rechte" Seite bereits von gestern kannten, marschierten wir los in Richtung Nez de Jobourg. Irgendwie hatten wir das Gefühl, das einzige große Stück blauer Himmel über uns zu haben. Zusammen mit der Steilküste ergab sich ein sehr stimmungsvolles Gesamtbild. Nach einigen Kurven präsentierte sich die markante "Nase" eindrucksvoll in der Morgensonne.

Nez de Jobourg Küstenweg
Nez de Jobourg Küstenweg

Im Süden hielten sich hartnäckig dunkle Wolken, weshalb wir dem Weg noch eine geraume Weile folgten. Diese Seite der Küste lag im Windschatten und uns wurde richtig heiß. Nach einer Stunde Gehzeit kehrten wir um.

Als wir zurück am WoMo waren, kam ein leichtes Hungergefühl auf. Leider hatten wir kein Baguette mehr, weshalb wir gleich losgefahren sind. Nachdem wir das riesige Gelände der Wiederaufbereitungsanlage hinter uns gebracht hatten, ergänzten wir bei einem Super-U unsere Vorräte. Anschließend tigerten wir weiter in Richtung Vauville.

Die Straßen wurden wieder enger und Carola bekam gelegentlich feuchte Hände, aber wir meisterten alle kritischen Situation ohne Probleme. Wir sahen einen Wegweiser zum Aussichtspunkt "Le Thot", der auch im WoMo-Führer erwähnt wurde. Die Straße war steil und ohne Ausweichplätze. Zum Glück kam uns niemand entgegen. Selbst ein PKW hätte uns in Schwierigkeiten gebracht.

Le Thot Le Thot
Aussichtspunkt ... ... Le Thot

Der Parkplatz lag in einer engen Kurve und hatte eine absolute Traumlage! Bei dieser Aussicht schmeckte der frische Schinken gleich doppelt so gut. Nachdem wir ausgiebig das Dünenpanorama genossen hatten, ging es frisch gestärkt weiter.

Unser Ziel war Biville. Wir beachteten die Warnung des WoMo-Führer und stellten das WoMo auf dem Parkplatz in der Ortsmitte ab, der zum Übernachten aber nicht so toll gewesen wäre. Zu Fuß marschierten wir los in Richtung Calvarie de Dunes. Die Aussicht war wiederum sehr beeindruckend. Leider hatte es sich etwas zugezogen, so dass die Landschaft nicht ihre volle Pracht entfalten konnte.

Von der Calvarie führte ein Pfad hinunter zum Strand, dem wir folgten. Es machte richtig Spaß die im Sand die Dünen hinunter zu marschieren. Der Strand war breit und schön. Leider zerstörte die Wiederaufbereitungsanlage auf der einen Seite und das AKW auf der anderen Seite den Flair, so dass wir uns bald wieder auf den Rückweg machten. Der Aufstieg im Sand brachte uns ganz schön ins Schwitzen.

Calvarie de Dunes Cateret
Calvarie de Dunes Gare Maritime - Cateret

Es war 16:00 Uhr und wir machten uns auf den Weg zu unserem Stellplatz in Cateret. In Les Pieux folgten wir einem Hinweis zu einer Entsorgung, der uns zu einem sehr rustikalem Camping Ferme führte, wo wir kostenlos entsorgen konnten. Gegen 17:30 Uhr erreichten wir den Stellplatz beim Gare Maritime in Cateret (am Leuchtturm ist Übernachten verboten!). Der Platz war ganz ok. Es war gerade Ebbe und es "roch" stark nach Seetang. Werner machte einen kleinen Ausflug zum Aussichtspunkt uns schoss ein paar Fotos von dem endlosen Strand.

Wir kochten Maultaschen. Der Abend klang bei einem Bier gemütlich aus.