Tagebuch

11.09.2009 - 13. Tag - 56 km

Mont-Saint-Michel

Wir standen direkt neben der Straße, so dass wir nicht wirklich überrascht waren, dass es mit einsetzendem Verkehr unruhig werden würde. Konkret war der Schlaf vorbei als um 07:00 Uhr neben uns die Mülltonne entleert wurden. Für uns war dies kein Problem, da bestes Wetter war und wir heute noch einmal eine Küstenwanderung machen wollten, bevor wir den Mont-Saint-Michel, unser letztes Ziel in der Normandie, ansteuerten.

Zunächst wollten wir am Stellplatz noch einmal entsorgen, was sich aber als gar nicht so einfach herausstellte, da die Euro-Relais Station nur "Karten" akzeptierte und keiner so richtig wusste, wie das funktionieren sollte. Doch schließlich schafften wir es doch mit Hilfe der EC-Karte, dem Gerät für 2 € Wasser zu entlocken. Auf der Abrechnung später wurden hierfür nicht einmal Bankgebühren fällig. Gegen 09:15 Uhr fuhren wir ab.

Ausgangspunkt unserer Wanderung (siehe Rother-Wanderführer) war der kleine Ort les Falaises kurz hinter Carolles. Unterwegs versorgten wir uns einmal mehr mit einem frischen Baguette. Zuerst waren wir etwas enttäuscht, dass der offizielle Parkplatz Höhenbalken hatte, doch dann sahen wir einen weiteren (zwar leicht schrägen) Parkplatz auf einer Wiese.

Zunächst missinterpretierten wir einen Wegweiser und liefen ganz hinunter zum Meer. Der anschließende Aufstieg kostete zwar etwas Schweiß, aber dafür wurden wir mit einem traumhaften Ausblick auf den Mont-Saint-Michel belohnt. Es war Flut und die ganze Bucht war mit Wasser gefüllt.

Der Küstenweg verlief am Klippenrand entlang. Er war an einigen Stellen etwas ausgesetzt, was ihn recht abwechslungsreich machte. Nach 45 Minuten erreichten wir Cabane Vauban, ein kleines Steinhaus in aussichtsreicher Lage. Weitere 30 Minuten führten uns zum Pignon Butor, einem 61m hohen Aussichtspunkt, der eine wunderbare Fernsicht von Granville über Carolles-Plage bis hin zum Mont-Saint-Michel bot.

Mont-Saint-Michel Carolles-Plage
Mont-Saint-Michel Carolles-Plage

Bevor wir uns auf dem Rückweg machten, stärkten wir uns natürlich mit einer leckeren Brotzeit und genossen ausgiebig das prachtvolle Panorama. Gegen 14:30 Uhr waren wir wieder am WoMo.

Obwohl wir den Mont-Saint-Michel bereits nah vor Augen hatten, dauerte es noch 45 Minuten bis wir die Bucht mit dem WoMo umrundet hatten. Als erstes empfing uns ein riesiger Parkplatz, auf dem bereits viele PKWs und WoMos standen. Hier waren wir bereits 2001 gewesen. Nachdem wir die 8 € Parkgebühr für 24 h abgedrückt hatten, suchten wir ein aussichtsreiches Plätzchen direkt am Meer. Hoffentlich stimmte die Auskunft des Parkplatzwärters, dass die Flut den Platz heute Nacht nicht erreichen wird.

Mont-Saint-Michel Marschlandschaft
Mont-Saint-Michel Marschlandschaft

Eine enge Gasse voller Souvenierläden und Restaurants führte uns hinauf zum Kloster (Erw 8,50 €; Kinder frei). Von der Westterrasse hatte man einen fantastischen Ausblick auf die Bucht und die grüne Marschlandschaft.

Panoramablick
Panoramablick auf die Bucht bei Ebbe

Die Ebbe hatte eingesetzt und ein schier endloser Strand breitete sich vor uns aus. Einige kleine Gruppen von Wattwanderern waren unterwegs. Nicht minder eindrucksvoll war die dem hl. Michael geweihte Kathedrale mit dem riesigen Chor und dem Kreuzgang.

Westfassade Chor
Westfassade Chor

Unter der Kirche befinden sich zahlreiche Gewölbe, die das Fundament der Kirche bilden.

Wir umrundeten den Berg auf der Stadtmauer und erstanden in einem Laden eine Fahne der Normandie als Andenken an diesen schönen Urlaub.

Werner vor WoMo bei Nacht
Werner vor WoMo bei Nacht

Carola kochte Spaghetti. Werner holte Stühle heraus und schrieb am Reisebericht. Zum draußen Essen war es leider zu windig. Als es dunkel geworden war, versuchte Werner noch einige Nachtaufnahmen mit dem Stativ zu machen.