Reisebericht

08.08.2003 - 15. Tag - 46 km

Molden / Lustrafjord

Wir schliefen fest und ungestört bis 08:30 Uhr. Carolas Zahn hatte sich zum Glück weiter beruhigt und auch Felix schien wieder fit zu sein. Die Sonne blinzelte durch einige morgendliche Quellwölkchen. Alles in allem beste Voraussetzungen für einen schönen Wandertag. Wir frühstückten Brot und Marmelade im WoMo. Kurz nach 10 Uhr wanderten wir vergnügt los, denn für heute hatten wir uns die Moldenwanderung vorgenommen (siehe Bruckmann Tour #17).

Nach 30 Minuten Gehzeit kamen wir am ersten Aussichtspunkt Richtung Tal vorbei. Nach einer weiteren halben Stunde erreichten wir die Alm Svarthiller, von wo aus wir auf die Halbinsel von Urnes und auf den kleinen Weiler Mollandsmarki blickten. Schließlich hatten wir nach 1h 45 min Gehzeit den Doppelgipfel des Molden erklommen, von dem sich ein umfassender Rundblick auf Bergspitzen und Fjord bot: Jostedalsbreen, Jotunheimen, Lustrafjorden, ... . Die Sicht war zwar etwas diesig. Trotzdem blieben wir fast 2 Stunden auf den Gipfel und genossen von verschiedenen Plätzen die herrliche Aussicht. Besonders beeindruckend war das grünlich schimmernde Gletscherwasser des tief unten liegenden Lustrafjorden. Werner schoss zahlreiche Fotos. Danach stiegen wir wieder ab. Inzwischen war es richtig warm geworden und an den Sonnenhängen kamen wir mächtig ins Schwitzen. Kurz nach 15 Uhr waren wir wieder am WoMo.

Wanderparkplatz Auf dem Gipfel
Wanderparkplatz Auf dem Gipfel
Lustrafjorden Blick Richtung Jostedalsbreen
Lustrafjorden Blick Richtung Jostedalsbreen

Wir nutzen das warme Wetter zu einer großen Duschaktion, was nach der schweißtreibenden Wanderung auch bitter notwendig war. Die Haare konnten wir angenehm in der Sonne trocknen lassen. Wir räumten noch das WoMo um und tankten frische Wäsche aus dem doppelten Boden des WoMos. Gegen 17 Uhr kutschierten wir weiter.

Zunächst ging es zurück auf die Rv 55. Auf dem Feldweg kam uns ein Traktor mit Anhänger entgegen. Schluck! Zentimetergenau zirkelten wir aneinander vorbei: gerade noch einmal gut gegangen! Anschließend fuhren wir auf der Rv 55 nach Norden. Die Entsorgung bei Statoil in Gaupne kostete zwar 30 NOK, war aber sehr sauber. Somit waren wir wieder für 3 Tage autark. Wir bogen auf die Rv 604 ab in Richtung Nigradsbreen. Die Straße schlängelte sich gemächlich entlang eines Flusses hoch, der milchig blaues Gletscherwasser ins Tal transportierte. Er sah irgendwie eiskalt aus und war es wohl auch. Unterwegs erstanden wir noch eine Schale Himbeeren.

Wir parkten am Infosenter. Den im Schulz beschriebenen Picknickplatz vor der Mautstelle fanden wir nicht. Er schien dem Neubau des Infosenter zum Opfer gefallen zu sein. Auf dem Parkplatz standen "Camping verboten" Schilder. Eine Auskunft an der Kasse des Infosenters ergab, dass das Übernachten im WoMo toleriert wird. Na ja, es ist halt die übliche Grauzone: Parken vs. Camping. Zum Abendessen im WoMo gab es Pilzsuppe und grüne Nudeln mit Tomatensauce. Zur Nachspeise verspeisten wir die köstlichen Himbeeren.

Zum Tagesausklang spielten wir noch etwas mit den Kindern. Heute war ein gemütlicher Tag.