Reisebericht

11.08.2003 - 18. Tag - 202 km

Ålesund

Obwohl das nahegelegene Busdepot eine unruhige Nacht verhieß, schliefen wir tief und fest. Der ganze Ort wirkte noch verschlafen und schien erst langsam aufzuwachen. In der Nacht hatte es geregnet und am morgen war der ganze Fjord mit dicken grauen Wolken verhangen. Was für ein Unterschied zu gestern! Wir frühstückten im WoMo und entsorgten an der Station nebenan. Gegen 08:45 fuhren wir ab.

Unsere Route führte uns auf der Rv 60 über Stranda zur Fähre nach Ørsnese - Magerholm. Die Strecke führte an einem Wintersportzentrum mit Naturschanze und beleuchteter Piste vorbei durch eine ansprechende Gebirgslandschaft. Wir nahmen die Fähre nach Magerholm (Kostenpunkt 89 NOK; wir wurden als 6 m eingestuft). Danach ging es weiter auf der Rv 60 / E 136 nach Ålesund. Wir folgten den Hinweisen in Richtung Zentrum und kreuzten einige Kreisverkehre. Es gab viel Gewerbe und Industrie. Am Wegweiser zur Fjellstua bogen wir ab und schlängelten uns durch ein nettes Wohngebiet auf den Berg Aksla hinauf.

Ålesund
Ålesund

Des Ausblick auf die Stadt war beeindruckend. Leider fehlte der blaue Himmel zur Postkartenreife. Nach einer Weile stiegen wir die 418 Stufen hinab in die Altstadt. Wir schlenderten etwas am Hafen entlang und schauten uns die zahlreichen Jugendstilhäuser an. Insgesamt hätten wir aber etwas mehr Flair erwartet und uns wurde bald klar, dass wir hier den Abend nicht verbringen wollten, zumal die Restaurants unakzeptabel teuer waren. Vom Fischerjungen-Denkmal spazierten wir über Kirche, Yachthafen und Fußgängerzone wieder hinauf auf den Berg Aksla. Als wir gegen 14:30 weiterfuhren, kam etwas Wehmut auf, denn ab jetzt ging es schon wieder zurück Richtung Heimat.

Gubrandsjuvet
Gubrandsjuvet

Wir folgten der der E 136 nach Sjøholt, wo wir auf die Rv 650 abbogen. Die Straße verlief direkt entlang des Storfjorden. Von einem Rastplatz aus beobachteten wir, wie ein Schiff der Hurtigruten aus dem Geirangerfjorden kommend lautlos an uns vorbeizog. Die Strecke ist landschaftlich schön und den Umständen entsprechend gut ausgebaut. Leider war immer noch der ganze Himmel wolkenverhangen. Nach einem Einkaufsstopp in Sylte stieg die Straße hinauf ins Valldalen. Am malerisch gelegenen Sturzbach Gubrandsjuvet war großer Fotostopp angesagt. Werner nutzte die Gelegenheit und holte Stativ und Graufilter hervor. Dann kamen wir immer höher und ließen die Wolken etwas unter uns. Gelegentlich bekamen wir sogar einige blaue Flecken zu Gesicht.

Kløvstein
Kløvstein

Als sich der Hunger bemerkbar machte, parkten wir am Picknickplatz Kløvstein kurz vor den Trollstigen. Carola kochte Nudeln mit Soße und Salat. Wir waren müde und hofften auf Wetterbesserung. Deshalb beschlossen wir, gleich an Ort und Stelle zu übernachten.

Nach dem Essen unternahmen wir noch einen 1,5 h Verdauungsspaziergang durch das Fjell. Es herrschte eine schöne Abendstimmung: der Regen hatte aufgehört und Wolkenfetzen hingen malerisch zwischen den Bergen fest. Auf dem Rückweg fing es wieder an leicht zu tröpfeln. Als wir gerade zurück am WoMo waren, öffnete der Himmel wieder alle Schleusen. Na ja, das konnte ja heiter werden und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.