Reisebericht

12.08.2003 - 19. Tag - 200 km

Trollstigen / Dovrefjell

Wir schliefen lange. Die Regentropfen, die in der Nacht auf das WoMo-Dach klopften, trieben uns nicht gerade zur Eile an. Gemütlich frühstückten wir unser Müsli im WoMo. Die Sonne spitzelte durch die Wolken hindurch und Nebelschwaden zogen am WoMo vorbei. Nur der Blick in Richtung Trollstigen verhieß nichts Gutes. Kurz darauf gab es einen kräftigen Schauer. Die Biker neben uns holten etwas genervt ihre Regenmontur heraus und zogen ab. Auch wir gaben die Hoffnung auf, die Trollstigen in der Sonne zu sehen und fuhren ebenfalls los.

Trollstigen
Trollstigen

Am Aussichtspunkt angekommen war außer Nebel nichts zu sehen. Nur kurz blitzte hier und da einmal eine Serpentine durch. Da die Sicht weniger als 100 m betrug, hatten wir zunächst etwas Bedenken, die 10 % Abfahrt unter diesen Bedingungen zu wagen. Aber was blieb uns viel anderes übrig. Die Passstrecke war nicht allzu schwierig, obwohl die Fahrbahn relativ eng war. Es gab immer genügend Ausweichstellen. Wir hielten kurz am Wasserfall an und schossen einige Regenfotos, danach kurvten wir die restlichen Serpentinen hinunter.

Trollstigen
Trollstigen

Unten im Romsdalen steuerten wir Andalsnes an. Am Kai des Fähranlegers war zunächst einmal gemütliche Mittagspause angesagt. Wir kauften uns frische Pflaumen und verspeisten sie sogleich. Nachdem wir in einem Internetcafe (15 min für 20 NOK) uns mit der neuesten, aber nicht gerade erbauenden Wetterprognose versorgt hatten, zogen wir etwas ratlos weiter und fuhren auf der E 136 in Richtung Dombås.

Erster Halt war an der berühmten Kletterwand Trollveggen. Leider war nur das untere Drittel zu sehen, da der Rest sich hinter dicken grauen Wolken versteckte. Wir fuhren weiter das Romsdalen entlang. Die schöne Strecke führte durch einen Wald. Weit und breit war keine Ortschaft zu sehen. Das Tal ist zunächst eng und von steilen Felswänden begrenzt. Unterwegs stoppten wir noch am Slettafoss, einem ganz sehenswerten, aber schwer zu fotografierenden Wasserfall. Langsam wurde das Tal breiter und wir sehen Nadelwald. Das Wetter klärte sich etwas auf und wir schöpften Hoffnung.

Romsdalen
Romsdalen

In Dombås bogen auf die E6 in Richtung Trondheim ab. Diese Straße kam uns wie eine Autobahn vor, obwohl sie auch nur zweispurig war. Ab und zu durfte (und konnte man auch) 90 km/h fahren. Als Hauptverbindung in Nord-Süd Richtung war sie auch entsprechend stark befahren.

Bei Aufstieg ins Dovrefjell erwischte uns wieder ein kräftiger Schauer und es wurde richtig kalt. Wir sahen uns veranlasst die Heizung etwas aufzudrehen. Zum Glück kamen wir etwas schneller voran als der Schauer und nutzten diese Gelegenheit bei Grønbakken an einem Parkplatz anzuhalten, um einen kleinen Hügel hochzulaufen.

Dovrefjell
Dovrefjell

Das Landschaftsbild war sehr ansprechend: die baumlose leicht hügelige und moosgrün gefärbte Hochebene lud förmlich zu einer Wanderung ein. Kurz bevor uns der Schauer einholte, fuhren wir weiter zur Kongsvoll Fjellstue. Wir schauten uns etwas um und erkundeten den Ausgangpunkt unserer morgigen Wanderung. Übernachten kann man hier auf keinen Fall, da der Parkplatz unmittelbar neben der stark befahrenen E 6 liegt.

Auf der Suche nach einem Schlafplatz fuhren wir zunächst ein Stück weiter in Richtung Oppland, drehten jedoch am Våtsteigen um und versuchten es in der Gegenrichtung. Wir bogen auf die Rv 29 in Richtung Folldal ab, irrten etwas umher und entschieden uns schließlich für den ruhigen und uneinsichtigen Parkplatz der Eysteinkjerkje (Wegweiser nach 0,8 km von der Abzweigung zur Rv 29). Carola kochte eine feine Suppe. Zur Nachspeise gab es Melonenpudding. Werner spielte mit den Kindern "6 nimmt".

Später gesellte sich noch ein deutsches WoMo mit Kindern zu uns. Sie kamen gerade aus Schweden herüber und wir tauschten unsere Erfahrungen aus. Es hatte aufgehört zu regnen und wir plauderten im Freien.