Reisebericht

22.08.2003 - 29. Tag - 150 km

Fähre / Grömitz

Die Ruhe des Campingplatz bescherte uns einen langen Schlaf. Das Wetter war nicht gerade berauschend. Es tröpfelte gelegentlich und war total bewölkt und relativ kühl. Werner ging es wieder besser, aber wir ließen es trotzdem ruhig angehen und starteten mit einem ausgedehnten Frühstück in den Tag. Nachdem wir den randvollen Abwassertank entsorgt und den Campingplatz bezahlt hatten, ging es weiter ein Stück in Richtung Heimat.

Zunächst fuhren wir noch zu einem der zahlreichen Hügelgräber auf Møn nach Klekkende Høj. Die Grabkammer war innen beleuchtet, so dass sich die Kinder nicht so richtig am Gebrauch der Taschenlampe erfreuen konnten. Der Gang war sehr niedrig und somit nur für absolut gelenkige Menschen geeignet. Als Felix wieder herausgekrochen kam, traf uns der nächste Schreck. Er blutete relativ stark am Kopf. Offenbar hatte er sich an der Decke angestoßen. Zum Glück war alles halb so wild und die Blutung hörte bald wieder auf.

Puttgarden
Puttgarden

Wir fuhren weiter auf der E 47 nach Rødby. Die Landschaft war ziemlich menschenleer. Es gab nicht einmal eine normale Tankstelle, wo wir unsere restlichen Kronen loswerden konnten. An der Fähre kamen wir diesmal nicht als 6m durch und mussten 460 DKK berappen. Aufgrund des 30-Minuten Taktes gab es keine nennenswerten Wartezeiten und wir kamen mit der übernächsten Fähre mit. Das Ganze hatte aber eher die Atmosphäre eines Hauptbahnhofs und war nicht mit der Überfahrt mit der Fjordline zu vergleichen.

Obwohl es immer noch grau in grau war und ein kräftiger Wind blies, verbrachten wir die meiste Zeit auf dem Sonnendeck. Das Schiff schaukelte ein wenig und Carola warf aufgrund der Erfahrungen prophylaktisch einen Reisekaugummi ein. Sie überstand diesmal die Überfahrt unbeschadet. Vielleicht war auch das sofortige "Land in Sicht"-Gefühl hilfreich. Nach 45 Minuten erreichten wir Puttgarden und hatten wieder deutschen Boden unter den Füßen.

Auf dem Besucherparkplatz (Gebühr 1,50€) war zunächst Mittagspause angesagt. Dem Wetter entsprechend kochten wir uns eine warme Suppe und aßen im WoMo. Wir beobachteten, wie die Fahrgäste eines schwedischen Reisebusses jede Menge Alkohol aus dem "Border Shop" schleppten. Daraufhin beschlossen wir, diesen Shop auch einen Besuch abzustatten. Zuvor spazierten wir vor zur Mole und schauten bei der Einfahrt einer Fähre in den Hafen zu. Der Laden entpuppte sich als riesiges Alkohollager, in dem man Schnaps, Bier und Wein kistenweise mitnehmen konnte. In diesem Ausmaß hatten wir so etwas noch nicht gesehen. Die Preise waren für unsere Verhältnisse nicht unbedingt billig, aber für Schweden musste es ein Paradies sein und da es keine Zollkontrollen mehr gibt, stand dem Einkaufsvergnügen nichts mehr im Wege. Wir erstanden 3 Packungen Carlsberger und einige Süßigkeiten. Die Kinder bekamen noch ein Eis spendiert.

Grömitz Grömitz
Grömitz Grömitz

Gegen 14:30 lenkten wir das WoMo über die Fehmarn-Sundbrücke und dann weiter auf der B501 in Richtung Grömitz. Dank der präzisen Beschreibung im ProMobil Atlas fanden wir den Stellplatz (Gebühr 10€) auf Anhieb. Er war bereits ziemlich voll, obwohl es erst kurz vor 17 Uhr war. Unser Nachbar erklärte uns den Grund hierfür. Heute Abend war das NDR1 Schlagerfestival mit Staraufgebot angesagt.

Grömitz
Grömitz

Uns zog der inzwischen strahlend blaue Himmel ans Meer, wo wir an der Kurpromenade entlang schlenderten und Strandkörbe, Seebrücke und Yachthafen bestaunten. Die Kinder hörten bei der "Guten Nacht Geschichte" zu. Zum erstenmal in diesem Urlaub gingen wir zum Essen: Beim Italiener ließen wir es uns richtig gut gehen. Es war noch angenehm warm und wir konnten draußen sitzen. Zur Verdauung schlenderten wir noch etwas am Meer entlang. Anschließend gingen wir in den Kurpark zum Schlagerfestival. Es war ziemlich was los. Alle Alterstufen waren vertreten. Obwohl diese Art von Musik eigentlich nicht unsere Kragenweite ist, hörten wir eine Weile zu. Der "Höhepunkt" war der Auftritt von Nino de Angelo ("Jenseits von Eden").

Per SMS hatten wir noch einmal eine Einladung von Roland und Karin erhalten, die wir natürlich gerne annahmen. Also war unser Plan für morgen, vormittags noch einmal an den Strand zu gehen und dann nach Süden zu fahren.