Reisebericht

03.08.2003 - 10. Tag - 90 km

Hardangervidda

Wir schliefen tief und fest. Als wir gegen 8 Uhr aufwachten, lachte uns bereits die Sonne entgegen. Trotzdem kamen wir nur schleppend in Schwung. Nach dem Frühstück packten wir unsere Rucksäcke und marschierten los.

Die WoMo-Besatzung von nebenan berichtete von einer 4 Wasserfälle-Tour und dass es bis hinauf zum Hochplateau der Hardangervidda für eine Tageswanderung wohl zu weit sei. Da wir keine Wanderkarte hatten, liefen wir einfach darauf los hinauf ins Husedal.

Hardangervidda
Hardangervidda

Der Weg verlief sehr steil entlang eines Fahrwegs. Die Kinder fingen an zu murren, weil ihnen dieser Weg zu langweilig war. Am Beginn des zweiten Wasserfalls endet der Fahrweg auf und geht in einen Steig über. Wir gingen weiter bis zum See des vierten Wasserfalls. Es eröffneten sich immer wieder imposante Ausblicke auf die Wasserfälle. Der Weg war gut begehbar und nur am Schluss etwas sumpfig. Schade, dass wir nicht ganz hinauf zur Hardangervidda konnten. Aber hierfür bräuchte man einfach mehrere Tage Zeit, was jedoch mit dem WoMo keinen Sinn machte. Wir beschlossen, irgendwann mit den Pkw noch einmal hierher zu kommen.

Hardangervidda
Hardangervidda

Das Wetter war angenehm warm, aber wechselnd bewölkt. In der Nähe der Wasserfälle wehte aufgrund der Gischt ein eiskalter Wind. Gegen 15:15 Uhr waren wir wieder am WoMo.

Unser nächstes Ziel war Norwegens berühmtester Wasserfall, der Vøringfossen. Am Eidfjorden entlang fuhren wir auf der Rv 13 / E 7 nach Osten. Unterwegs erstanden wir an einem Stand für 35 NOK eine kleine Schale Kirschen. Tunnel folgte auf Tunnel. Die Sonne schien und gab der Fahrt einen gewissen Reiz. Nachdem wir den Fjord verlassen hatten, stieg die sehr gut ausgebaute Straße steil bergan hinauf in die Hardangervidda, so dass uns der Aufstieg keine Probleme bereitete. Besonders bemerkenswert war eine 360° Spirale in einem Tunnel, so etwas hatten wir bisher nicht gesehen.

Vøringfossen Vøringfossen
Vøringfossen Vøringfossen

Wir hielten zunächst am offiziellen Parkplatz am Vøringfossen an. Von dort kann man den Wasserfall jedoch nicht vollständig sehen. Die kräftig rote Fassade des Fossli Hotels bot jedoch einen gefälligen Hintergrund für Fotos. Nachdem wir eine Stück in Richtung Hotel gewandert waren, erschien uns der Weg jedoch etwas weit, weshalb wir beschlossen mit dem WoMo dorthin zu fahren. Ein Fehler wie sich herausstellen sollte, zum einen weil wir 20 NOK Parkgebühr abdrücken mussten und zum anderen weil wir von oben gesehen haben, dass uns bis zur alten Brücke nur noch ca. 100 m gefehlt hätten. Von dem Aussichtspunkt hatten wir einen wundervollen Blick auf den Wasserfall und die Schlucht (besser als von der anderen Seite). Noch ein Tipp: am späten Nachmittag ist das ideale Fotolicht.

Eidfjorden
Eidfjorden

Die weitere Strecke über die Hochebene der Hardangervidda in Richtung Geilo wäre sicherlich landschaftlich auch sehr schön gewesen, war uns aber doch ein zu großer Umweg, und so fuhren wir zurück nach Eidfjord. Am Parkplatz des Hardangervidda Infosenter gab es Abendessen: Reis mit Sauce. Als Nachspeise verspeisten wir die Kirschen. Sie waren wirklich sehr lecker. Das Infosenter wäre sicherlich interessant gewesen, aber der Eintritt (Familienkarte 180 NOK) stand in keinem Verhältnis. Schade eigentlich, dass wir in Norwegen dies häufiger erfahren mussten.

Nach dem Essen fuhren wir weiter. Es begann zu schauern. Die Fjordlandschaft war aber trotzdem reizvoll, da sie auch bei schlechten Wetter eine gewisse Stimmung hervorbrachte. Wir nahmen die Fähre Brimnes - Buravik. Diesmal wurden wir als 5 m eingestuft und kamen mit 85 NOK davon. Unser letztes Ziel für heute war der kleine Ort Ulvik.

Wir parkten das WoMo auf dem Parkplatz neben der Kirche mit direktem Blick auf den Fjord. Wir schlenderten noch etwas durch den Ort und beobachteten wie eine Fähre festmachte. Es begann zu regnen.