Tagebuch

31.08.2011 - 109 km

Malbork / Sopot

Wir haben gut und tief geschlafen. Einige Sonnenstrahlen begrüßten uns hinter zahlreichen Wolken. Der Wetterbericht für heute war ja eher gemischt. Nach dem Frühstück bezahlten wir den Campingplatz und rückten ab.

Unser Ziel war das ca. 30 km entfernte Malbork, wo wir die berühmte Marienburg besichtigen wollten, die im Mittelalter Sitz der Hochmeister des Deutschen Ordens war und den größten Backsteinbau Europas darstellt.

Wir parkten das WoMo auf der anderen Seite der Nogat auf einem bewachten Parkplatz. Den Preis konnten wir auf 10 zl herunterhandeln. Über den Fußgängersteg war es nur ein Katzensprung zur Burg. Die Familienkarte, in der auch ein Audio-Guide enthalten war, kostete 126 zl. Es hätte auch eine deutschsprachige Führung gegeben, die aber teurer gewesen wäre. Außerdem hätten wir eine Stunde warten müssen.

Blick von Nogat Ufer aus mächtige Mauern
Blick von Nogat Ufer aus mächtige Mauern

Die Burg hatte riesige Ausmaße. Zum Glück kam immer mehr die Sonne heraus, so dass das alte Gemäuer im richtigen Licht erstrahlte. Der Audio-Guide war sehr gut gemacht. Beginnend mit der inneren Burg führte er anhand von kurzweiligen und informativen Texten durch die unzähligen Räumlichkeiten.

Hochmeister Palast Sommerremeter
Hochmeister Palast Sommerremeter

Große Teile der Anlage waren nicht mehr original aus dem 14.Jahrhundert, der Blütezeit der Burg, sondern sehr gut gemachte Rekonstruktionen. Auch die Narben des zweiten Weltkriegs sind bis auf die Marienkirche weitgehend verheilt.

Mittelschloss Rosengarten
Mittelschloss Rosengarten

Vom Turm (Extra-Eintritt 28 zl) aus bot sich eine schöne Aussicht auf die Anlage und die Plattenbauten der Innenstadt. Insgesamt hielten wir uns über 3 Stunden auf, eine wirklich gut investierte Zeit.

An einem Imbiss-Stand stillten wir den kleinen Hunger zwischendurch. Carola probierte das polnische Nationalgericht Bigos, das sich jedoch aufgrund des hohen Sauerkrautanteils beim Rest der Familie nicht durchsetzen konnte. Werner und Franziska testeten Pierogi, währenddessen Felix bei der klassischen Bratwurst blieb. Zum Nachtisch gab es ein Softeis.

Frisch gestärkt machten wir uns an die Weiterfahrt. Unser Ziel war Sopot an der Ostsee. Den dortigen Campingplatz beabsichtigten wir als Ausgangspunkt für die für morgen geplante Besichtigung von Gdansk zu nutzen und uns so die Parkplatzsuche zu erleichtern.

Da wir keinen Ärger mit viaToll bekommen wollten, mussten wir auf die Landstraße ausweichen. Die Straßen waren teilweise sehr schlecht. Der Gipfel waren ca. 5 km Kopfsteinpflaster, was die Töpfe im Schrank zum klirren gebracht hat, obwohl wir nur knapp 50 km/h gefahren sind. Je näher wir Gdansk kamen, desto dichter wurde der Verkehr. Insgesamt sind wir aber ganz gut durchgekommen.

Eigentlich hatten wir uns für den Camping 67 Przy Plazy entschieden, doch dieser hatte schon geschlossen, so dass wir auf Kemping nr 19 "Kamienny Potok" ausweichen mussten. Die Strecke verlief direkt durch das Zentrum. Zum Glück entdeckte Carola noch rechtzeitig eine Höhenbegrenzung von 3,1 m bei einem Tunnel, da wir ansonsten unser WoMo in ein Cabrio verwandelt hätten. Wir mussten einem weiteren Tunnel ausweichen bis wir den etwas außerhalb des Ortes gelegenen Platz erreichten. Er hatte noch offen und war fast ausschließlich von deutschen WoMos belegt.

Als wir gerade den Strom angestöpselt hatten, zog ein Schauer vorbei. Wir überbrückten die Zeit bei einem gemeinsamen kurzen Spiel. Danach montierten wir die Räder ab und fuhren an den nahegelegenen Strand, wo wir der Promenade in Richtung Mole folgten.

Wir lösten ein Ticket und marschierten hinaus. Trotz der schwarzen Schauerwolken, die um uns kreisten, konnten wir einige ganz imposante Fotos schießen. In der Ferne waren die Hafenanlagen von Gdansk und das Denkmal auf der Westerplatte gut zu sehen. In der anderen Richtung konnte man schemenhaft die schmale Landzunge Hel erkennen.

Sopot auf der Mole
Sopot auf der Mole

Die Fußgängerzone lud zu einem kurzen Bummel ein. Es gab unzählig Bars uns Cafés, die jedoch nur sehr spärlich besetzt waren. Man merkte deutlich die Nachsaison. Zudem war es mit 17°C auch recht frisch. Da wir uns für kein Restaurant so recht entscheiden konnten, kehrten wir beim KFC ein. Zum Nachtisch hatten die Kinder bereits vorher einen leckeren Waffelstand ausgekuckt. Anschließend radelten wir gemütlich zurück zum WoMo.

Wieder einmal mehr wurde es bald still.