Tagebuch

05.09.2011 - 137 km

Usedom

Heute morgen war der Himmel bedeckt. Wir frühstückten und machten uns in aller Ruhe marschbereit. Beim Entsorgen begann es leicht zu tröpfeln, hörte aber bald wieder auf.

Unsere letzte größere Etappe in Polen war gekommen. Wir folgten der 102 in Richtung Trzebiatów, wo uns die große gotische Kirche ins Auge stach. Danach bogen wir wieder in Richtung Küste ab und steuerten über Rewal und Dziwnów auf die Halbinsel Wollin zu. Je weiter wir nach Westen kamen desto schlechter wurde das Wetter. Immer dunklere Wolken kamen uns entgegen.

Ursprünglich hatten wir geplant uns im Wollin Nationalpark etwas aufzuhalten. Doch als wir den Parkplatz zum Aussichtspunkt (siehe WoMo-Führer Platz #148) erreichten, schüttete es in Strömen! Wir warteten eine Weile, dann wagte sich Werner hinaus und marschierte die 400 m vor zum Aussichtspunkt auf die Steilküste. Zum Sehen gab es außer Nebel leider nicht viel.

Aussichtspunkt im Nebel Fähre über die Swina
Aussichtspunkt im Nebel Fähre über die Swina

Wir machten uns auf die Weiterfahrt durch einen dichten Buchenwald. Nebelschwaden und mehr oder weniger starker Nieselregen begleiteten uns. Unter diesen Umständen verzichteten auch wir auf einen Spaziergang zum Wisentgehege. Stattdessen nahmen wir Kurs auf die Fähre nach Swinoujscie.

Unterwegs tauchte eine Maut-Brücke von viaToll auf. Da uns auf die Schnelle keine Alternative einfiel, beschlossen wir einfach weiterzufahren und zu hoffen, dass unser leichtes Übergewicht schon nicht auffallen würde. An der Fähre mussten wir 90 Minuten warten, bis wir kostenlos an das andere Ufer der Swina übergesetzt wurden. Der Regen hatte aufgehört und wir schöpften Hoffnung, dass unsere für heute geplante Radtour doch noch etwas werden könnte. Swinoujscie machte bei der Durchfahrt einen heruntergekommenen Eindruck.

An einer Tankstelle verbrauchten wir die restlichen Zloty. Kurz darauf verabschiedete sich Polen mit 2 km Kopfsteinpflaster und unzähligen leicht verhauten Buden des Polenmarktes.

Der Verkehr durch die Seebäder auf Usedom war recht dicht, so dass sich die restlichen 15 km bis nach Bansin auch noch etwas zogen. Als Stellplatz hatten wir uns den Waldparkplatz kurz hinter Bansin ausgesucht, wo uns für die Übernachtung (inkl. Strom) 16 € abgeknöpft wurden.

Während der Mittagsbrotzeit fing es erneut an stark zu regnen, so dass es keinen Sinn machte mit den Rädern loszuziehen. Wir überbrückten den Schauer mit einer Runde Bonanza. Erst gegen 17:00 Uhr hörte der Regen auf und wir montierten die Räder ab.

Zunächst führte der Radweg durch einen recht hügeligen Küstenwald, der leider aufgrund des dunklen Wetters nicht richtig zur Geltung kam. In Bansin erreichten wir die Strandpromenade und folgten ihr bis zur Pier in Heringsdorf. Prächtige Villen aus der Jahrhundertwende säumten den Weg. Von der Pier hatte man einen guten Blick auf den ansprechenden, leider nebelverhangenen und etwas unwirtlich wirkenden Strand.

Strand von Bansin Hotel Kaiser Wilhelm
Strand von Bansin Hotel Kaiser Wilhelm

Es hatte wieder angefangen zu nieseln und so beschlossen wir, nicht mehr bis zur Pier nach Ahlbeck zu fahren, zumal die Strecke durch den Wald nicht beleuchtet ist. In Bansin kauften wir zwei Fischbrötchen, die im Vergleich zu Nordsee allerdings etwas windig waren, bevor wir uns endgültig auf den Rückweg zum Stellplatz machten. Als wir gegen 19:30 Uhr zurück waren, kam die Sonne durch und es hatte einen schönen Regenbogen. Auf der Wiese stand das Wasser. Beim Montieren der Räder wurde Felix und Werner von den Stechmücken heftig attackiert. Irgendwie schienen die Biester zu ahnen, dass wir keine Hände frei hatten.

Regenbogen
Regenbogen

Wir kochten im WoMo leckere Pierogi. Bald kehrte Ruhe im WoMo ein.