Tagebuch

06.09.2011 - 152 km

Müritz

Heute morgen standen immer noch Lachen auf der Wiese, aber der Himmel zeigte sich von seiner besten Seite in strahlendem Blau. Egal, zumindest einen kleinen Eindruck von Usedom hatten wir gewonnen. Nach dem Frühstück entleerten wir die Toilette, wofür wir zusätzlich 2 € löhnen mussten.

Wir verließen Usedom in Richtung Anklam. Die Sonne schien und es machte Spaß zu fahren, man musste nur auf den recht steifen Seitenwind acht geben. Die Zugbrücke war unten und wir konnten ungehindert die Insel verlassen. Die Strecke zwischen Anklam und Klempenow (B199) war eine nahezu schnurgerade Allee. Obwohl optisch sehr reizvoll anzuschauen, war die Fahrbahn relativ eng und jedes mal, wenn uns ein LKW entgegenkam, stieg der Adrenalinspiegel leicht.

Gegen Mittag erreichten wir den kleinen Stellplatz an der "Ziegenwiese" in Schwarzenhof bei Waren. Er bestand aus einer kleinen Wiese im Garten eines Privathauses. Es war niemand da und man musste das Übernachtungsgeld in einen Briefumschlag stecken und einwerfen. Leider konnten wir deshalb auch nicht unseren Bordatlas Gutschein über eine Fahrradkarte einlösen.

Gegenüber dem Platz lag das Nationalpark-Informationszentrum. Der freundliche Ranger empfahl uns eine 21 km Radtour durch den Nationalpark. Außerdem wurde eine abendliche Wanderung zum Kranicheinflug angeboten. Wir merkten uns diese für später vor.

abgestorbene Birken an der Müritz
abgestorbene Birken an der Müritz

Wir folgten der Empfehlung des Rangers und radelten los in Richtung Boek. Die Strecke führte durch einen hübschen Kiefernwald. Unterwegs gab es mehrere Aussichtstürme, von denen man einen Blick auf die Seen und die ausgedehnten Schilfgebiete werfen konnte. Sonne und einige Wolken wechselten sich ab. In Boek angekommen radelten wir noch ein Stückchen weiter zu Boeker Mühle, wo man bei einem Campingplatz ganz gut an den Müritz-See herankam. Wir chillten etwas im Schatten der Kiefern und gönnten uns ein Eis. Insgesamt machte der Ort einen verschlafenen Eindruck.

Kiefernwald Aussicht vom Käflingsberg-Turm
Kiefernwald Aussicht vom Käflingsberg-Turm

Für den Rückweg wählten wir die Strecke über Speck und stoppten am Käflingsberg-Turm. Von oben hatte man eine grandiose Aussicht auf den schier endlosen Wald. Leider hatte es sich etwas zugezogen und der Himmel war ziemlich grau. Das Terrain war leicht hügelig, so das wir die Stecke schon etwas in den Beinen spürten, als wir unseren Stellplatz in Schwarzenhof erreichten.

Nachdem wir unsere Sachen verstaut hatten, lösten wir Tickets für die Kranich-Tour (Erw. 7,50 €). Abmarsch war um 18:00 Uhr. Die sehr informativ und witzig gestaltete Tour führte zu einer 2,5 km entfernten Wiese, wo allabendlich die Kraniche einflogen. Unterwegs gab es immer wieder kleine Stopps, wo uns Interessantes zu Flora und Fauna der Gegend erzählt wurde. Zum ersten mal haben wir Kreuzspinnen beobachten können.

Kreuzspinne Kranicheinflug
Kreuzspinne Kranicheinflug

Nur die Kraniche waren heute eher spärlich unterwegs. Aber einige Tiere haben wir doch fliegen sehen. Dank des starken Fernglases des Rangers konnten wir die Vögel auch auf der Wiese beobachten.

Zurück am WoMo gab es China-Nudeln, bevor alle in die Betten fielen.