Tagebuch

09.08.2005 - 14. Tag - 190 km

Loch Ness / Beinn Eighne

Wie sich gestern Abend bereits abgezeichnet hatte, war es heute morgen bedeckt, als wir gegen 08:00 Uhr aus den Kojen krochen. Naja, heute war ja Spiegelreparatur in Inverness angesagt. Nach dem Frühstück ging es kurz vor 09:00 Uhr los.

Loch Ness war bald erreicht und wir bogen in Richtung Inverness ab. Vom See selbst waren wir nicht so besonders beeindruckt. Er ist zwar lang und von sanften grünen Hügeln umgeben, aber wir hatten in Schottland schon schönere Flecken gesehen. Vielleicht lag es aber einfach nur am grauen Himmel. Wir hielten am Urquart Castle. Der Eintritt war horrend (2x 6,00 £ und 2x 2,50 £). Die meisten Besucher kletterten auf eine kleine Mauer, von wo aus man einen schönen Blick auf die Ruine hatte, und sparten sich den Eintritt. Wir taten es ihnen gleich. Die "Monster Exhibition" in Drumnadrochit ließen wir ebenfalls links liegen, da uns der Nepp einfach zu groß erschien. Insgesamt waren wir von Loch Ness eher enttäuscht. Die Berühmtheit ist wohl größer als die Wirklichkeit versprach.

Urquart Castle - Loch Ness Falls of Rogie
Urquart Castle - Loch Ness Falls of Rogie

Die A82 führte uns am Nordufer des Sees schnurstracks auf Inverness zu, der Hauptstadt der Highlands und einer Partnerstadt von Augsburg. Nach einmal Kreiseln fanden wir den Fiat Händler Donald MacKenzie. Die Hinweise der Polizistin in Portree hatten uns wertvolle Dienste erwiesen. Ohne sie hätten wir sicher einige Male telefonieren müssen. Der Spiegel war bereits hergerichtet und sogleich kam ein Mechaniker und wechselte ihn aus. Eine halbe Stunde später war der Fall erledigt. Dies war ein wirklich toller Service. Die Kosten in Höhe von 196,65 £ werden wir auch irgendwie verkraften.

Wir verließen Inverness auf der A9 in Richtung Norden und überquerten die Brücke über den Moray Firth. Anschließend nahmen wir wieder Kurs auf die Western Highlands. An der A835 war bei den Falls of Rogie Mittagspause angesagt. Nach einer leckeren Brotzeit im WoMo führte uns ein kurzer Spaziergang zu den ganz netten Wasserfällen. Im Vergleich zu dem, was wir in Norwegen gesehen hatten, waren sie aber eher mickrig. Besonders bemerkenswert war das braune moorige Wasser, eine wichtige Zutat für den Malt Whisky (später mehr dazu). Der Himmel war bedeckt, aber es blieb trocken.

Die A832 führte uns weiter nach Westen in Richtung Wester Ross. Nach einiger Zeit wurde die Landschaft wieder interessanter: In Kinlochewe bogen wir in Richtung Loch Maree ab. Leider trübte gerade ein kleiner Schauer den Blick auf die außerordentliche Landschaft.

Beinn Eighe Nature Park Beinn Eighe Nature Park
Beinn Eighe Nature Park Beinn Eighe Nature Park

Unser Ziel war das Visitor Centre des Beinn Eighe National Nature Reserve (auf dem Parkplatz war Übernachten erlaubt). Die Ausstellung im Visitor Centre war echt toll gemacht und hatte bereits viele Auszeichnungen erhalten. Leider fehlten den Kindern (und auch uns) das notwendige Englische Vokabular, um wirklich alles zu verstehen. Wir spazierten den 2 km langen Ridge Trail entlang und schauten uns die Erklärungen an. Schade, dass es total bewölkt war. Trotzdem oder gerade deshalb entfaltete die Landschaft eine ihr eigentümliche Stimmung. Nach dem Spaziergang schauten wir noch einmal ins Visitor Centre.

Loch Maree Loch Maree
Loch Maree Loch Maree

Die letzten Tage waren anstrengend und deshalb wollten wir heute nicht mehr weiter. Wir fuhren am See entlang nach Westen und stellten uns auf den im WoMo-Führer beschriebenen Slattadale-Parkplatz mit direktem Blick auf den See. Die Abfahrt von der A832 war relativ holprig und steil, stellte aber nicht wirklich ein Problem dar. Anfangs gab es fast keine Midgets, so dass wir uns an einen der Picknicktische setzen und das stimmungsvolle Panorama genießen konnten. Wir nutzen die Gelegenheit und duschten ausgiebig. Danach kochte Carola Abendessen: Miracoli mit frischem Salat. Leider konnten wir nicht mehr draußen essen, da die Midgets inzwischen zur wirklichen Plage geworden waren und deshalb jeglicher Aufenthalt außerhalb des WoMos ausgeschlossen war. Vielleicht war der Stellplatz doch nicht ganz ideal. Wir waren müde und beschlossen deshalb, das "No overnight parking" Schild zu ignorieren. Das Nachbar-WoMo aus Frankreich machte es uns nach.