Tagebuch

13.08.2005 - 18. Tag - 41 km

Handa Island

In der Nacht kam der vorhergesagte Regen. Die Regentropfen klopften auch noch auf das WoMo-Dach als wir kurz vor 08:00 Uhr aus den Betten krochen. Unser Plan für heute war die Besichtigung der Vogelkolonien von Handa Island. Eigentlich hatte der Wetterbericht eine Auflockerung für den Vormittag prophezeit, allerdings schaute es im Moment nicht danach aus. Also ließen wir den Tag erst einmal ruhig angehen und frühstückten in aller Ruhe. Danach war Postkartenschreiben angesagt und Werner spielte mit den Kindern "6 nimmt".

Als sich gegen 11:00 Uhr am Horizont schließlich einige helle Flecken abzeichneten, entschlossen wir uns trotz Regen doch noch zur Insel zu fahren und riskierten die 24 £ (Erw. 8 £ / Kinder 4 £). Ausgerüstet mit Regenhose und K-Way bestiegen wir die Fähre. Genauer gesagt, handelte es sich um einen Kahn mit Außenbordmotor. Nach 10 Minuten Fahrt durften wir an einer kleinen Sandbucht auf Handa Island aussteigen. Danach lauschten wir im "shelter" (einem kleinen Unterstand für die Naturschützer) einer kurzen Einführung in die vielfältige Vogelwelt der Insel und erfuhren, wo welche Vögel am besten zu sehen sind. Leider waren die Papageientaucher schon auf dem Weg nach Afrika.

Handa Island Handa Island
Handa Island Handa Island

Anschließend machten wir uns auf den 6 km langen gut ausgebauten Rundweg. Zahlreiche Holzstege führten über die sehr feuchten Wiesen, die ansonsten wohl kaum passierbar gewesen wären. Nachdem wir noch die Rucksacküberzieher hervorgeholt hatten, erreichten wir nach gut einer halben Stunde die Klippen, von wo aus man die Vögel und ihre Brutstätten gut beobachten konnte. Man musste höllisch aufpassen, denn die Wege waren aufgrund des vielen Regens ziemlich rutschig. An einer etwas geschützten Stelle machten wir Mittagspause. Zum Glück hörte der Regen auf, was aber andererseits zur Folge hatte, dass die Midgets wieder verstärkt aktiv wurden. Auf dem Rückweg konnten wir Robben beim Baden im Meer beobachten. Daneben gab es zahlreiche kleine Häschen zu bestaunen. Das Wetter machte von Norden her auf und einige blaue Flecken am Himmel ließen die Landschaft in einem ganz anderen Licht erscheinen. Nach vier Stunden Fußmarsch waren wir wieder am Strand und fuhren mit dem Boot zurück nach Tarbet. Wir verstauten die Rücksäcke und verspeisten einen Satz Muffins. Frisch gestärkt ging es anschließend weiter in Richtung Norden.

Landschaft entlang der A838 Kyle of Durness
Landschaft entlang der A838 Kyle of Durness

Wir hielten kurz an der Fähre nach Cape Warth, um uns nach Fahrzeiten und Preisen zu erkundigen. Die Straße zum Kap ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Für wen die 18 km lange Strecke zu Fuß oder per Fahrrad zu weit war, verkehrt ein Pendelbus. Leider ging die erste Fähre am morgigen Sonntag erst um 11:00 Uhr. Dies war uns zum Radfahren zu stressig, zumal nicht ganz klar war, wann die letzte Fähre zurückging. Eine Fahrt mit dem Bus war relativ teuer und auch nicht unbedingt nach unserem Geschmack.

Die nächste Station war Durness, der nordwestlichste Ort des Festlandes, wo die Sango Sands Camp Site ansteuerten. Dieser Campingplatz (Kostenpunkt 11 £) ist berühmt für seinen Traumblick auf die Sango Bay. Wir suchten uns einen Platz am Rand der Klippen und stöpselten das WoMo an, damit wir den Föhn für Franziskas Haare verwenden konnten.

Sango Bay award winning beach
Sango Bay award winning beach

Danach spazierten wir zum Aussichtspunkt, von wo aus man einen traumhaften Blick auf den "award winning" Strand mit seinen pittoresken Felsenblöcken genießen konnte. Inzwischen war es richtig sonnig und warm geworden. Die Kinder zog es hinunter ans Meer. Wir wagten uns sogar mit den Füßen ins eiskalte Wasser. Nach einiger Zeit trieb uns der Hunger zurück zum WoMo, wo uns Carola leckere Spaghetti kochte. Danach nutzten wir die sehr sauberen Sanitäranlangen zu einer ausgiebigen Dusche.