Tagebuch

03.08.2005 - 8. Tag - 170 km

Hadrian's Wall

Die Nacht verlief ruhig. Um 07:00 Uhr MEST, d.h. 06:00 englische Zeit, weckte uns eine freundliche Stimme aus dem Lautsprecher, die lautstark die Vorzüge des Frühstücksbuffets anpries. Etwas verschlafen schwangen wir uns auf und räumten unsere Sachen zusammen. Danach gab's Frühstück, allerdings nicht vom Buffet, sondern von der Sportsbar. Das Angebot war nicht gerade üppig und auch nicht besonders billig (10€).

Als wir an Deck schauten, war England schon in Sicht und die Sonne spitzelte zwischen einigen Wolken durch. Die Fähre fuhr schnurstracks auf Newcastle upon Tyne zu. Wir beobachteten die Hafeneinfahrt vom Bug des Schiffes aus. Nachdem das Schiff am Kai festgemacht hatte, gingen wir zum WoMo, wo wir relativ lange warten mussten, bis wir die Fähre verlassen durften. Danach war Linksverkehr angesagt! Überraschenderweise bereitete dies uns gar nicht so viel Schwierigkeiten. Zum Glück hatten wir zuhause die Route aus der Stadt heraus ziemlich gut vorbereit: über A19 / A1058 / A167 / A69 verließen wir die Stadt in Richtung Hexham. Die Beschilderung war sehr gut.

Anfahrt auf Newcastle Chester Fort
Anfahrt auf Newcastle Chester Fort

Das erste Ziel des heutigen Tages war das Chester Fort in der Nähe von Chollerford. Das Fort gehört zu einer Reihe von Überresten des römischen Reichs entlang des Hadrian's Walls. Die sehenswerten Ausgrabungen luden zu einer Besichtigung ein (Erw. 3,60 £, Kinder 1,80 £). Besonders beeindruckend war die ausgefeilte Technik des Badehauses am kleinen romantischen Flüsschen Tyne. Auch die Landschaft war mit ihren saftig grünen Wiesen und den leichten Hügeln recht gefällig. Ein Schauer trieb uns in das ebenfalls interessante Museum.

Beim Aussichtspunkt Brocolitia war Mittagspause angesagt. Es gab Buchstabensuppe und Brotzeit. Den Spaziergang zum Tempel schenkten wir uns. Wir fuhren weiter auf der B6318, die entlang des Hadrian Walls führte. Immer wieder waren neben der Straße Überreste zu sehen. Als nächstes stoppten wir beim Housesteads Fort. Da noch einmal satt Eintritt fällig war (siehe oben) und es gerade schauerte, zogen wir wieder ab und steuerten den Wanderparkplatz Steel Rigg an (Kostenpunkt 1 £ für 2 Stunden). Wir wanderten fast 2 Stunden entlang des Walls, der sich in Form einer etwas über einen Meter hohen Steinmauer unbeeindruckt von der Geländeform durch die Landschaft zieht. Die Ausblicke waren beeindruckend und dabei waren wir gar noch nicht in den Highlands. Glücklicherweise erwischte uns unterwegs kein Schauer. Gegen 16:00 Uhr fuhren wir weiter über die B6318 / A69 / M6 in Richtung Gretna.

Hadrian's Wall bei Steel Rigg Old Blacksmith - Gretna Green
Hadrian's Wall bei Steel Rigg Old Blacksmith - Gretna Green

Wir steuerten die alte Schmiede in Gretna Green an, wo es eigentlich nicht viel zu sehen gab. Die zahlreichen Geschäfte hatten schon geschlossen, so dass wir nach einem kurzen Fotoshooting unter dem Hufeisen wieder abzogen. Auf dem Parkplatz kann man gut übernachten (siehe Bericht 22.08.), aber hierfür war es uns noch zu früh.

Weiter ging die Fahrt auf der A75 / B725 in Richtung Bankend. Die relativ kleine Straße führte durch eine ganz ansprechende Landschaft. Außer uns war so gut wie niemand unterwegs. An dieses Gefühl würden wir uns wohl gewöhnen müssen. Letztes Ziel des Tages war das Caerlaverock Castle, das wir gegen 18:00 Uhr erreichten. Die Kasse hatte bereits geschlossen, der Park war jedoch noch geöffnet. Das von einem romantischen Wassergraben umgebene Schloss präsentierte sich sehr photogen in der Abendsonne. Wir umrundeten das Schloss und genossen die tolle Stimmung. Den "nature trail" schenkten wir uns, da es inzwischen doch schon relativ spät war.

Caerlaverock Castle Stellplatz in Glencaple
Caerlaverock Castle Stellplatz in Glencaple

Letztes Ziel des Tages war Glencaple, wo wir den im WoMo-Führer beschriebenen Stellplatz gegenüber dem Nith-Hotel sofort fanden. Wir stellten uns ans Ende der Peer und genossen die schöne Aussicht auf das kleine Flüsschen Nith, das sich in der tief stehenden Sonne von seiner schönsten Seite zeigte. Carola kochte Spaghetti. Nach dem Essen fielen alle Mann relativ schnell in die Betten.