Tagebuch

07.08.2005 - 12. Tag - 230 km

Isle of Skye

Auch heute war früh Aufstehen angesagt. Der Wecker ging bereits um 05:45 Uhr! Der Grund hierfür war, dass wir die erste Fähre auf die Isle of Skye erreichen wollten. Sie verlies den gut 70 km entfernten Fährhafen Mallaig um 08:25 Uhr. Ohne Frühstück machten wir uns sogleich auf die Socken. In der Nacht hatte es empfindlich abgekühlt und uns schlotterte es ziemlich so ganz ohne Kaffee.

Das Gelenfinnan Monument lud zu einem kurzen Stopp ein. Alles hatte noch geschlossen, nur die Sonne spitzelte mit einigen Strahlen durch die Wolken und sorgte für eine tolle Stimmung. Nebelschwaden zogen über das Meer. Den viewpoint schenkten wir uns, da wir eh schon durchgefroren waren. Während der Fahrt machten wir die Heizung an. Die Strecke zog sich relativ lange hin, obwohl es gar nicht so weit war. Zum ersten mal machten wir mit den sogenannten "single track roads" Bekanntschaft, bei denen sich beide Richtungen eine Fahrspur teilten. Es gab zwar genügend Ausweichplätze, aber trotzdem war die Straße eng und kurvig, so dass wir erst um 07:40 Uhr in Mallaig ankamen. Der Ort selbst machte einen eher verhauten und verschlafenen Eindruck. Vielleicht lag es aber nur daran, dass noch sehr früh am Sonntagmorgen war. Wir lösten die Tickets (ca. 36 £) und rollten wenig später auf die kleine RoRo-Fähre. Zwischendurch wärmten wir uns mit einem Kaffee, denn für ein richtiges Frühstück war keine Zeit mehr.

Glenfinannan - Loch Shiel Überfahrt zur Isle of Skye
Glenfinannan - Loch Shiel Überfahrt zur Isle of Skye

Die mit nur wenigen Fahrzeugen besetzte Fähre tuckerte in ca. 30 Minuten hinüber zur Isle of Skye. Vom Deck aus genossen wir die schöne Aussicht. Inzwischen wärmte die Sonne auch etwas kräftiger als heute Morgen. Auf Skye angekommen hielten wir uns rechts. An einem aussichtreichen Parkplatz war zunächst einmal Frühstückspause angesagt. Danach ging es weiter in Richtung Norden.

grandioser Frühstücksplatz Loch Brittle
grandioser Frühstücksplatz Loch Brittle

Unser Ziel war die Camp Site Glenbrittle, die nur über eine enge single track road erreichbar ist. Für die 9 Meilen lange Stecke benötigten wir fast eine halbe Stunde. Die prächtige Landschaft entschädigte uns jedoch mit einem tollen Panorama. Gegen 11:00 Uhr parkten wir das WoMo direkt am Meer. Die Aussicht auf die Bucht und die Bergkette der Cullin Mountains war grandios. Schnell packten wir die Rucksäcke zusammen und marschierten los. Als Ziel hatten wir uns eigentlich den kleinen Gebirgssee Chor Lagan ausgesucht, entschieden uns jedoch spontan für den Weg an der Küste entlang. Die Sonne strahlte und es war angenehm warm. Ein leichter Wind sorgte für die notwendige Kühle beim Laufen. Unterwegs eröffneten sich großartige Ausblicke auf die Cullins und die Steilküste, die uns an die Bretagne erinnerte. Nachdem wir uns im Windschatten einer Kuppe mit einer Brotzeit gestärkt hatten, stiegen wir noch die paar Meter bis zum höchsten Punkt auf, von wo aus sich ein umfassender Ausblick auf die vorgelagerten Inseln und die äußeren Hebriden bot. Man hätte noch endlos weiter laufen können, aber wir wollten noch ein Stück weiter in Richtung Norden fahren und so machten wir uns auf den Rückweg. Gegen 15:00 Uhr waren wir wieder am WoMo.

Die Whisky-Brennerei Talisker in Carbost lag auf dem Weg und lud zu einem kleinen Zwischenstopp ein. Leider hatte sie sonntags geschlossen. Gegenüber dem Parkplatz gab es ein öffentliches Toilettenhäuschen mit Wasserhahn, das Gelegenheit bot, unsere übervolle Toilette zu entleeren. Weiter ging die Fahrt auf der A87 nach Norden. An einem "viewpoint" beim Loch Sligachan hielten wir kurz an und genossen die Aussicht nach Süden. Die Bergkette der Cullin Mountains sorgte für einen imposanten Hintergrund.

Cullin Mountains Beim Loch Sligachan
Cullin Mountains Beim Loch Sligachan

Als nächstes steuerten wir das Schloß Dunvegan an. Am Parkplatz war "no overnight parking" angesagt. Aus irgendeinem Grund verfielen wir in den irrigen Glauben, dass die Kasse bald schließen würde und wir uns umsonst die Gärten anschauen könnten. Der Eintritt von 2x 4,50 £ und 2x 2,80 £ war uns zu teuer. Wir stärkten uns etwas und zogen aber dann doch etwas frustriert unverrichteter Dinge ab. Später sollte sich herausstellen, dass es gar nicht so schlecht war, dass wir eine Stunde Zeit verplempert hatten.

Als Übernachtungsplatz hatten wir den Parkplatz am Leuchtturm Neist Point anvisiert. Wiederum war "single track road" angesagt und der Weg war nicht ganz eindeutig beschildert. Wir gurkten ziemlich durch die Landschaft. Zahlreiche Autos und auch WoMos kamen uns entgegen. Doch oben angekommen bekamen wir einen Schreck. Mehrere PKWs versperrten uns den Weg, wodurch sich für uns keine Möglichkeit bot, zu wenden. Obendrein gab es auch noch ein Schild "no overnight parking". Uns blieb nichts anderes übrig, als das WoMo zunächst auf der Seite zu parken und abzuwarten, bis einige Fahrzeuge weggefahren waren. Die relativ kleine und zudem leicht unebene Wendeplattform würde wohl nie so frei werden, dass wir gut übernachten konnten. Wären wir eine Stunde früher dran gewesen, wäre es noch viel enger gewesen.

Wie nutzten die Wartezeit zu einem kleinen Spaziergang zum Leuchtturm, der sich grandios in Abendlicht präsentierte. Auch der Ausblick auf die Steilküste und die Inselkette der Äußeren Hebriden war vom Feinsten. Als wir zurückkamen, waren zum Glück einige Autos abgefahren und wir konnten wenden.

Neist Point - Steilküste Neist Point - Leuchtturm
Neist Point - Steilküste Neist Point - Leuchtturm

Fast wieder auf Meereshöhe fanden wir einen Übernachtungsplatz in einer kleine Bucht neben der Straße. Es war sicherlich kein Traumplatz, aber so schlecht war er auch wieder nicht (je später der Abend desto geringer die Ansprüche). Beim Einparken wurden wir fast von den Midgets gefressen. Carola kochte ein schnelles Abendessen. Danach verschwanden alle zeitig in den Betten.