Tagebuch

16.08.2008 - 16. Tag - 125 km

Land's End

Als heute früh der Wecker ging, zeigte sich der Himmel wieder einmal grau bedeckt und es nieselte leicht. Trostlos blickte das Meer zu uns herauf. Nach dem Müsli-Frühstück brachen wir zur letzten Etappe in Richtung Westen auf.

Bei diesem Wetter war nicht zu erwarten, dass uns zahlreiche Strandausflügler entgegenkommen würden. Kurz nachdem wir losgefahren waren, begann es kräftig zu schütten. Die Straßen wurden breiter und wir kamen relativ schnell voran.

Schnell wurde uns klar, dass wir für heute erneut ein Regenprogramm brauchten, was sich aber gar nicht so einfach gestaltete. Denn alle National Trust Plätze zur Minenbesichtigung hatten samstags geschlossen. Als Alternative steuerten wir die Geevor Tine Mine in der Nähe von St. Just an. Aber auch hier hieß es "Sorry, we are closed". Also blieb uns nicht viel anderes übrig als nach Land's End zu fahren und zu schauen, was da so los ist. Unterwegs stoppten wir noch in St. Just und füllten in einem kleinen Supermarkt unsere Vorräte auf. Der im WoMo Führer beschriebene Parkplatz war ganz ok. Ein Toiletten-Häuschen bot sich zur Entsorgung an.

Als wir Land's End erreicht hatten (Parkgebühr 3£), nieselte es nur noch leicht. Wir nutzten die Gelegenheit und machten uns wetterfest mit Regenhosen und Wanderstiefel ausgerüstet auf den Weg zum westlichsten Punkt Englands.

Land's End Last House
Land's End Last House

Es gab jede Menge dubiose Touri-Attraktionen und Läden. Alles war recht teuer und eher ein Nepp. Die eigentliche Sehenswürdigkeit, ein kleiner Leuchtturm auf einigen der Landspitze vorgelagerten Felsen, war nur schemenhaft im Nebel zu erkennen. Nach kurzer Zeit war die Szenerie komplett verschwunden. Wir schauten noch zum "ersten und letzten Haus". Der berühmte "Picture Point" mit dem Wegweiser war kostenpflichtig. Doch 9,50£ waren uns zu viel und so fotografierten wir das Teil von hinter der Absperrung aus.

Nach einer Weile gingen wir zurück zum WoMo und machten erstmal Brotzeit. Als sich am Horizont ein heller Streifen abzeichnete, entschlossen wir uns, noch einmal loszugehen. Und in der Tat klarte der Himmel auf und die Klippen entfalteten ihre ganze Schönheit. Wir nutzten die Gelegenheit zu einem Spaziergang in Richtung Sennen.

Sennen Bay Sennen Bay
Sennen Bay Sennen Bay

Die Ausblicke waren toll. Bald kam der Strand von Sennen Cove in Sicht. Der Weg führte durch einen Teppich aus orangen Blumen hinunter in den Ort. Am Hafen gab es einen schönen Parkplatz, den aber leider ein "no overnight parking" Hinweis zierte.

Sennen Cove Sennen Cove
Sennen Cove Sennen Cove

Wir setzten uns ein wenig auf die Steine am Strand und schauten dem Treiben zu. Als sich die nächste Regenfront am Himmel abzeichnete machten wir uns auf den Rückweg. Zum Glück streifte uns der Schauer nur.

Ab jetzt ging es wieder zurück in Richtung Heimat. Zunächst stand aber die Suche nach einem geeigneten Übernachtungsplatz auf dem Programm. Nachdem uns der Platz (055) aus dem WoMo Führer zu nahe an der Straße war, entschieden wir uns für Platz (056) in Marazion. Die Fahrt durch den Ort war eng, aber problemlos. Wir ergatterten gerade noch einen Platz direkt am Meer mit Blick auf den St. Michael's Mount. Der Park Warden hatte bereits Feierabend, so dass niemand von uns die 4£ Parkgebühr haben wollte. Weiter draußen am Ortseingang standen ebenfalls WoMos. Wir vermuteten, dass es dort vielleicht etwas ruhiger sein könnte, was sich aber als falsch herausstellen sollte.

Carola kochte Würstlegulasch, während Werner in einem kleinen Supermarkt einen Cornish Cidre erstand, der uns etwas beschwipst machte. Bald kehrte Ruhe ins WoMo ein.