Tagebuch

18.08.2008 - 18. Tag - 123 km

Pendeen / Trengwainton Garden

Der Sturm rüttelte heftig am WoMo, das quer zum Wind stand. Die Brandung sorgte für die entsprechende Geräuschkulisse. Fast noch mehr störte jedoch der Sog vorbeifahrender Fahrzeuge die nächtliche Ruhe. Als wir gegen 08:00 Uhr aufstanden, hatte sich der Sturm immer noch nicht gelegt. Auch für heute war ein Regenprogramm gefragt.

Nach dem Frühstück fuhren wir zurück in Richtung Penzance und versuchten an einer Tankstelle unser Wasser aufzufüllen, was aber nicht möglich war. Carola fürchtete bereits um ihre heiß ersehnte Dusche. Unser Ziel war die Geevor Tine Mine, die vorgestern geschlossen hatte. Unterwegs hielten wir am Trevaylor Caravan & Camping Park, wo wir für 3£ unser Wasser auffüllen konnten. Der Besitzer war zunächst etwas reserviert, dann aber doch sehr hilfsbereit.

Die 1991 aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegte Zinnmine (family ticket 22£) zählt heute zum Weltkulturerbe der UNESCO. In einer "self guided tour" war eine Ausstellung über die Geschichte der Mine, die Umkleideräume und die Fördertechnik zu besichtigen.

Geevor Tine Mine Erzmühle
Geevor Tine Mine Erzmühle

Ein kräftiger Schauer prasselte nieder und wir flitzten von Gebäude zu Gebäude, um nicht nass zu werden. Am eindrucksvollsten war die "Mühle", in der das Metall Zug um Zug dem Erz entzogen wurde. Zum Schluss der Führung durfte man durch einen kleinen Stollen kriechen und bekam einen Einblick in die harten Arbeitsbedingungen unter Tage. Alles in allem eine lohnende Investition, nur der Untertageanteil hätte etwas ausgiebiger sein können.

Nach der Besichtigung klarte sich überraschend der Himmel auf und die Sonne kam heraus. Wir entschieden uns einen kleinen Spaziergang zur nahegelegenen Levant Mine zu machen, von der allerdings nicht allzu viel übrig war. Nur einige Kamine ragten stumm, aber beeindruckend in den blauen Himmel. Unten tobte das vom Sturm aufgewühlte Meer. Noch nie zuvor hatten wir eine so gewaltige Brandung gesehen. Entsprechend viele Fotos entstanden.

Levant Mine Brandung
Levant Mine Brandung
Brandung Pendeen
Brandung Pendeen

Obwohl sich langsam der Hunger bemerkbar machte, entschlossen wir uns noch zum Pendeen Leuchtturm zu wandern. Als wir tiefer die Steilküste hinunterkamen, hörten wir auch das Getöse des auf die Klippen aufprallenden Wassers. Der Wind pfiff uns um die Ohren. Insgesamt ein gewaltiges Naturschauspiel! Es war Flut und von dem berühmten Strand von Pendeen war nicht viel zu sehen. Als wir den Leuchtturm erreicht hatten, hatte sich der Himmel bereits wieder zugezogen. Aber zum Glück streifte uns nur ein leichter Niesel. Nach soviel Wanderung schmeckte uns die Brotzeit im WoMo umso mehr.

Das zweite Ziel des heutigen Tages war der Trengwainton Garden in der Nähe von Penzance. Wieder einmal ersparte uns die National Trust Mitgliedschaft die Eintrittsgebühr (family ticket 16,10£). Der große Garten enthielt jede Menge exotisches Gewächs.

Trengwainton Teich
Trengwainton Teich

Besonders reizvoll war der Ausblick von der Terrasse auf die Bucht von Marazion und der liebevoll gepflegte Gemüsegarten. Die Sonne lachte durch die Wolken und ließ die schöne Natur in einem gefälligen Licht erstrahlen. Ein kleiner Teich bot eine reizvolle Fotokulisse. Entspannt verließen wir gegen 17:00 Uhr den Park und machten uns auf den Weg zum letzten Programmpunkt der heutigen Tages.

Wir fuhren in Richtung Mevagissey, wo im WoMo Führer einige Übernachtungsplätze beschrieben waren. Da wir schon relativ spät dran waren, kehrten wir zum Abendessen bei McDonalds sein. Unterwegs konnte ein Campingplatz niemand mehr aufnehmen, da die Wiese aufgrund des vielen Regens zu sehr aufgeweicht war. Der schön gelegene Campingplatz Pentewan Sands war völlig überfüllt. Schließlich entschieden wir uns für den im WoMo Führer beschriebenen großen Parkplatz in Mevagissey (5£/Nacht).

Schnell parkten wir das WoMo und marschierten zum Hafen, wo der örtliche Männerchor ein Konzert gab. Der Gesang war eher zweifelhaft, aber dafür bot der schmucke Hafen im Abendlicht ein stimmungsvolles Bild. Wir gönnten uns noch eine Cornish Ice Cream von Kelly. Anschließend war Duschen im WoMo angesagt.