Tagebuch

26.08.2008 - 26. Tag - 160 km

Portsmouth

Erwartungsgemäß wurde es mit Einsetzen des Berufsverkehrs unruhig. Gegen 07:00 Uhr war es mit Schlummern vorbei. Für uns war das kein Problem, da wir heute eh wieder ein gutes Stück in Richtung Dover kommen wollten. Zunächst füllten wir aber bei Tesco unsere Vorräte auf und deckten uns mit einigen indischen Gewürzmischungen ein, die bei uns nicht so günstig zu haben sind.

Es war bewölkt und schaute nicht nach Badewetter aus. Folglich entschieden wir uns, nach Portsmouth zu fahren und uns die Historic Dockyards anzuschauen. Das Navi lotste uns problemlos in die Innenstadt, doch die im WoMo Führer beschriebenen Parkplätze hatten alle einen Höhenbalken oder waren Parkhäuser! Wir kreiselten einige Zeit umher und waren schon kurz vor dem Aufgeben, als wir in St Georgs Square (N 50,79606° / W 1,10327°) einen geeigneten Platz fanden. Die Gebühr war allerdings auch nicht ohne: 6£ für 6 Stunden!

Ein kurzer Fußmarsch führte uns zum Hafen. Dort traf uns der nächste Preisschock: das Family-Ticket kostete 51,50£. Dafür hatte man allerdings auch ein ganzes Jahr freien Eintritt, was uns natürlich herzlich wenig nützte. Allerdings gab es auch einiges zu sehen.

HMS Warrior Flugzeugträger
HMS Warrior Flugzeugträger

Als erstes machten wir eine einstündige Hafenrundfahrt, die auch durch den Marinehafen führte, wo einige Kriegsschiffe vor Anker lagen. Besonders eindrucksvoll waren zwei kleine Flugzeugträger. Einige der Schiffe waren bereits im Falkland-Konflikt im Einsatz.

Anschließend schauten wir uns die HMS Warrior an, ein Kriegsschiff das um 1860 herum im Einsatz war. Es hatte als erstes Schiff eine Panzerung und zusätzlich zu den Segeln einen dampfgetriebenen Motor. Dadurch war es den Schiffen der damaligen Zeit überlegen. Im Inneren konnte man sich ein gutes Bild vom Leben auf dem Kanonendeck eines Kriegsschiffs machen. Darüber hinaus beeindruckten natürlich die Offizierskabinen und die verschiedenen Magazine.

Höhepunkt der gesamten Ausstellung war natürlich die HMS Victory, das Schiff von Vize-Admiral Lord Nelson bei der Schlacht von Trafalgar 1805. Wiederum konnte man die verschiedenen Kanonendecks, sowie die Offiziers- und Versorgungsräume bestaunen.

HMS Victory HMS Victory
HMS Victory HMS Victory
Admiralskabine Kanonendeck
Admiralskabine Kanonendeck

Besonderes Augenmerk galt den Stellen, an denen Nelson verwundet wurde und später starb. Gut war, dass überall fotografieren erlaubt war. Im Museum der HMS Victory wurde die Strategie von Nelson in der Schlacht von Trafalgar erläutert. Man spürte überall, wie bedeutend für den Nationalstolz der Briten dieser strategisch wichtige Sieg über Napoleon war.

Als letztes schauten wir uns die Überreste der Mary Rose an, die zu Zeiten Heinrich VIII. vor Portsmouth sank und 1982 gehoben wurde. Seit dem wird das Schiff unter einem Zelt konserviert. Im Museum waren zahlreiche Gegenstände ausgestellt, die man während der Ausgrabungen auf dem Meeresgrund gefunden hatte.

Insgesamt hätte man auf dem Gelände locker einen kompletten Tag verbringen können. Fazit: Trotz des relativ saftigen Eintrittspreises ein absolut lohnendes Museum.

Vor der Weiterfahrt machten wir noch einen Abstecher zum Gunwharf Quay und zum Yachthafen, den wir bereits von der Hafenrundfahrt aus gesehen hatten. Wir schlenderten etwas durch die Geschäfte und leisteten uns ein Eis.

Danach ging's auf die Piste in Richtung Osten. Es war Berufsverkehr und an den Kreisverkehren in den Ortsdurchfahrten mussten wir uns etwas gedulden. Wir nutzten die Gelegenheit und konnten einen Blick auf die Burg von Arundel werfen. Gegen 19:00 Uhr erreichten wir unseren Übernachtungsplatz in Brighton. Das Navi führte uns zielsicher zum Madeira Drive direkt am Meer (N 50,81802° / W 0,12689°). Nach einmal Kreiseln fanden wir eine Bucht, die groß genug für unser WoMo war. Hier konnte man kostenlos über Nacht stehen. Allerdings war es abends doch recht laut, da einige Halbstarke ein Autorennen veranstalteten.

Brighton Pier Brighton Pier
Brighton Pier Brighton Pier

Nach dem Abendessen machte Werner mit Felix noch einen kurzen Abstecher zur Pier. Es war allerdings außer im Spielkasino nicht mehr viel los. Dafür war es einfach zu frisch. Wir beschlossen morgen noch einmal vorbeizuschauen.