Tagebuch

04.10.2016 - 455 km

White Mountains

Heute mussten wir von der Küste Abschied nehmen. Da die Fahrstrecke in die Berge doch recht weit war, ging bereits um 05:30 Uhr der Wecker. Es war noch ziemlich frisch und ein strahlender Himmel begleitete uns, als wir Kurs auf Bangor nahmen. Der Sonnenaufgang sorgte für eine geniale Morgenstimmung. In den Niederungen hielt sich gelegentlich etwas Nebel. Hier und da strahlte ein bunt gefärbter Baum. Als wir auf die I-95 abgebogen waren, näherte sich von Westen her ein Wolkenband und bald war der ganze Himmel bedeckt. So hatten wir uns das nicht vorgestellt!

Wir folgten der ME-2 in Richtung Skowhegan. Die Sehenswürdigkeit des Ortes, eine riesige Indianerstatue war eher von zweifelhafter Natur. Je weiter wir kamen, desto einsamer wurde die Gegend und desto verhauter wurden die Anwesen. Aber die Laubfärbung wurde zusehends intensiver.

Die Rumford Falls waren zu dieser Jahreszeit eher ein klägliches Rinnsal und nicht wirklich eindrucksvoll. Auch der angeblich "historische" Charm dieses Örtchens blieb uns verschlossen. Im allgemeinen muss man mit dem Begriff historisch in den USA eh etwas vorsichtig sein.

weiße Kirchen und ...... bunte Bäume
weiße Kirchen und ...... bunte Bäume

Bald war klar, dass es bei der Bewölkung keinen Sinn machen würde auf den Mount Washington zu fahren. Als Plan B beschlossen wir in den Grafton Notch State Park zu fahren und dort eine kleine Wanderung zu machen.

Eine 20 km lange Fahrt führte uns durch die gigantische einsame Schlucht zum Wanderparkplatz. Die Hänge rechts und links waren voller bunter Bäume. Ein schöner Weg durch den Wald mit leichten Kraxeleinlagen führte hinauf zum Table Rock, von wo aus man eine schöne (laut Wegweiser "extraordinary") Aussicht auf die Schlucht hatte.

Blick vom Table Rock auf die Grafton Notch
Blick vom Table Rock auf die Grafton Notch

Zur vollen Pracht fehlte leider etwas die Sonne. Wir unterhielten uns eine Weile mit einem Ehepaar aus Bethel. Sie war Malerin und suchte hier oben Inspiration für ihre Bilder.

Auf der Weiterfahrt durch die sehr romantische Evans Notch spitzelte gelegentlich die Sonne durch. Zurück in der Zivilisation empfing uns in Conway ein ziemlicher Rummel und wir waren froh, dass wir uns hier kein Hotel genommen hatten.

In unserem Etappenziel, dem kleinen Ort Jackson angekommen, hielten wir zunächst bei der covered bridge, bevor wir der kleinen Straße hoch zum Eagle Mountain House folgten.

Jackson Covered Bridge
Jackson Covered Bridge

Das alt ehrwürdige Hotel überzeugte sogleich durch seine Atmosphäre. Der Holzboden knirschte beim Gehen und der Aufzug war gefühlt 100 Jahre alt. An der Rezeption gab es freien Kaffee mit leckeren Schoko-Cookies. Wir setzten uns auf die Veranda und genossen die Aussicht auf die bunten Hänge. Was für ein toller Platz zum Entspannen!

Eagle Mountain HouseBlick von der Veranda
Eagle Mountain HouseBlick von der Veranda

Zum Abendessen fuhren wir zum Red Parka Steakhouse & Pub Es war nicht gerade viel los. Wir bestellten uns Burger und zur Nachspeise einen leckeren Mud Pie. Leider ließ die Freundlichkeit des Service etwas zu wünschen übrig.

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