Tagebuch

10.10.2016 - 427 km

Toronto

Das Thermometer zeigte 34°F (= 2°C) und die Scheiben des Autos waren etwas angefroren, als wir uns um 06:00 Uhr auf den Weg nach Toronto machten. Leicht dekadent schalteten wir die Lenkradheizung ein und fuhren mit dem Tempomat auf der leeren Autobahn dem Sonnenaufgang entgegen. Nach knapp 2 Stunden Fahrt war Frühstückspause bei McDonald's angesagt.

Diesen Montag war Feiertag (Thanksgiving) in Kanada, so dass wir ohne Stau direkt ins Zentrum gelangten. Das Navi hatten wir auf eine Tiefgarage beim CN-Tower programmiert, wo wir für $16 ohne Probleme unterkamen. Da kann man sich wirklich beschweren.

Das schöne Fotolicht lud sogleich zu einem Spaziergang entlang der Waterfront ein. Wir sahen eine Fähre und entschlossen uns spontan zu einer Überfahrt zu den Toronto Islands ($7,50/P). Zusammen mit zahlreichen Ausflüglern legten wir um 09:45 Uhr ab. Die Ausblicke auf die Skyline waren postkartenreif.

WaterfrontSkyline
WaterfrontSkyline

Entsprechend viele Bilder wanderten auf die Speicherkarte. Zum Erstaunen der Crew fuhren wir gleich wieder zurück.

Wir machten uns auf den Weg zum CN-Tower und lösten für $53/P ein Ticket, das auch den SykPod, die höchste Plattform mit einschloss. Nach einer nicht nennenswerten Wartezeit brachte uns der Außenaufzug in 58 Sekunden hinauf zur Aussichtsplattform auf 346 m Höhe, wo wir sogleich in den Aufzug zum SkyPod umstiegen, dem höchsten zugänglichen Punkt auf 447 m Höhe.

Die 360° Rundumsicht war grandios. In der Ferne konnte man schemenhaft die Hotels in Niagara und die Gischt der Wasserfälle erkennen. Tief unter uns wirkten die Autos wie Spielzeug. Auf dem kleinen City-Airport starteten und landeten kleinere Flugzeuge. Leider waren die Fenster relativ weit weg und hatten Sprossen, was die Fotofreude etwas trübte.

Ausblicke vom CN-TowerGlasboden
Ausblicke vom CN-TowerGlasboden

Das Highlight auf dem Observation Deck war der Glasboden, der entsprechend umlagert war, denn inzwischen herrschte mehr Betrieb. Auf dieser Ebene konnte man ganz an die Fensterscheiben ran, was das Fotografieren erleichterte, dafür blockierte das Restaurant den Blick auf das Hinterland. Unterhalb gab es einen offenen Rundgang, bei dem jedoch ein engmaschiges Gitter jede Fotofreude zunichte machte. Insgesamt war die Auffahrt zwar recht teuer, aber doch lohnend.

Der anschließende Stadtrundgang führte uns zunächst entlang der Spadina Ave zum quirligen China-Town. So ein Bummel durch die exotischen Läden ist doch immer wieder ein Erlebnis. Trotz des Feiertags wimmelte es von Chinesen, die sich mit frischen Lebensmitteln versorgten.

China TownKensington Market
China TownKensington Market

Gleich dahinter lag der Kensington Market, wo zahlreiche alternative Geschäfte einen leichten Hippie Hauch ausstrahlten. Die sonnige Terasse eines Lokals lud zu einer kurzen Rast ein, ein idealer Platz sich eine feine Thai-Suppe schmecken zu lassen.

In der Yonge Street, der mit knapp 2000 km längsten Straße der Welt, empfing uns der totale Einkaufstrubel. Insbesondere im Eaton Center, einer riesigen Shopping Mall war fast kein Durchkommen. Für uns wirkten solche Konsumtempel eher abschreckend, insbesondere bei solch genialem Wetter. Der zentrale Dundee Square vermittelte mit seinen riesigen Leuchtreklamen einen Vorgeschmack auf den Times Square in New York City.

Yonge StreetDundee Square
Yonge StreetDundee Square

Langsam machten wir uns auf den Rückweg zur Tiefgarage bei der Waterfront. Gegen 17:00 Uhr fuhren wir weiter.

Das Verkehrsaufkommen hielt sich in Grenzen. Trotzdem war es für einen Abstecher nach Niagara on the Lake zu spät, denn es war bereits dunkel, als wir im Hilton Hotel & Suites in Niagara Falls eincheckten. Unser Zimmer lag im 40. Stock und hatte wie gebucht einen tollen Blick auf die Wasserfälle, die sich auch akustisch durch ein leises Grollen bemerkbar machten. Eigentlich hätte die Tiefgarage $30 / Tag gekostet, aber irgendwie gab es ein internes Kommunikationsproblem und uns wurde nichts berechnet.

Zuhause hatten wir uns bereits das Restaurant Magnolia Chinese Cusine ausgesucht, das sehr gute Kritiken bekommen hatte. Das Essen schmeckte in der Tat sehr lecker und war gar nicht mal so teuer, nur die zu kalt eingestellte Klimaanlage war etwas unangenehm.

Ein Orientierungsrundgang zu den am Abend farbig angestrahlten Wasserfällen bildete den Abschluss des Tages. Nachdem wir uns das Feuerwerk angeschaut hatten, fielen wir einmal mehr müde von den vielen Eindrücken des Tages in die Betten.

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