Tagebuch

28.09.2016 - 226 km

Cape Cod

Das Himmelbett sorgte für einen erholsamen Schlaf. Den jet lag hatten wir überwunden. Nach einem Kaffee im Zimmer fuhren wir zu Beth's Bakery, einer kleinen stilvoll eingerichteten Bäckerei gleich um die Ecke, die wir gestern Abend durch Zufall entdeckt hatten. Die Scones, sowie der warmen Pflaumenkuchen schmeckten wirklich vorzüglich. Gratis dazu gab es etwas Smalltalk mit der Besitzerin.

Nach diesem genialen Start in den Tag machten wir uns tiefenentspannt auf den Weg. Nur das Wetter hätte etwas besser sein können. Die starke Bewölkung zusammen mit dem kühlen Wind waren nicht die idealen Voraussetzungen für einen Tag am Strand.

Wir folgten der MA-6A, einem scenic drive, vorbei an zahlreichen säuberlichst herausgeputzten Häuser. Immer wieder gab es einen Blick auf das Meer oder eine gefällige Marschlandschaft. Erster Halt war beim Scargo Tower, einem kleinen Aussichtsturm, wo allerdings einige Bäume der umfassenden Aussicht auf das Meer im Weg standen. Im Cape Code Nationalpark Seashore Visitor Center in Eastham wimmelte es von Leuten. Wir erkundigten uns nach kurzen Spaziergängen. Parkgebühren wurden zu dieser Jahreszeit nicht mehr erhoben.

Der erste Leuchtturm, das Cape Cod Headlight beeindruckte uns nicht wirklich. Da man vom Turm aus den Strand nicht sehen kann, verzichteten wir auf die Besteigung ($5/P) und setzten unsere Fahrt in Richtung Norden auf der gut ausgebauten MA-6 fort.

Am Race Point, dem nördlichsten Punkt der Halbinsel, empfing uns ein riesiger Parkplatz. Hier muss im Sommer richtig was los sein; verständlicherweise, denn der Strand war wirklich sehr schön. Die Windstärke 5 sorgte für eine starke Brandung. Wir schlenderten etwas am Wasser entlang und genossen die eindrucksvolle Szenerie. Durch Zufall trafen wir eine alte Bekannte aus Augsburg, die wir seit Jahren nicht mehr gesehen hatten. Tja, die Welt ist klein.

Für die anschließende Fahrt durch den ausgedehnten Dünengürtel zum Herring Cove Beach fehlte etwas die Sonne, damit diese tolle Landschaft ihre volle Pracht entfalten konnte. Windgeschützt spazierten wir am Wasser entlang in Richtung Race Point Lighthouse, bis uns ein großer Priel am Weiterkommen hinderte.

Dank Nachsaison war es kein Problem auf dem kleinen Parkplatz beim Pilgrims Landing unterzukommen. Für einen Spaziergang über den Damm zum Wood End Light war es uns zu dann doch zu unwirtlich. Stattdessen fuhren wir nach Provincetown, wo wir das Auto nahe dem Zentrum für $2,25/h parkten.

ProvincetownCommercial Street
ProvincetownCommercial Street

Zahlreiche Leute nutzten wie wir das stürmische Wetter für einen Bummel durch die kleinen, teilweise recht illusteren Läden der Commercial Street mit ihrer mitunter abenteuerlichen Stromverkabelung. Wir erstanden bei Cabot's Candy einen award winning Fudge und Toffies und ließen uns auf der kleinen Pier noch einmal den Wind ordentlich um die Ohren pfeifen, bevor wir uns an die Weiterfahrt machten.

Die Ausblicke vom Pilgrims Heights waren nicht so besonders eindrucksvoll. Auf die beiden kurzen Rundwege verzichteten wir und fuhren weiter zur Marconi Beach, dem Ort, von dem aus die erste drahtlose Kommunikation über den Atlantik stattfand. Vom Rand der Klippen eröffnete sich ein grandioser Blick auf den breiten Strand. Mächtig lag die Gischt in der Luft. Eine Holztreppe führte hinab zum Strand. Wir nutzten die Gelegenheit zu einem kleinen Spaziergang.

Marconi BeachCoast Guard House
Marconi BeachCoast Guard House

Die nächste Stichstraße führte uns zur Nauset Beach mit dem kleinen Leuchtturm im klassischen rot weiß gestreiften Design. Bei einem ausgedehnten Strandspaziergang ließen wir uns noch einmal richtig durchblasen und waren fast alleine mit der Brandung. Am benachbarten Coast Guard Beach hatten wir einen genialen Blick auf das Marschland. Da es schon relativ spät war, blieb für einen Ausflug zum Strand keine Zeit mehr, sondern wir machten uns an die Rückfahrt zum Hotel in Sandwich.

Da es uns gestern so gut geschmeckt hat, fuhren wir noch einmal zur British Beer Company zum Abendessen.