Tagebuch

22.08.2012 - 145 km

Muir Woods

Die $2 Trinkgeld hatten Wirkung gezeigt, denn der Kaffee war wieder aufgefüllt. Werner holte Frühstück for take-out von der Bäckerei. Wir räumten unsere Sachen zusammen und checkten aus.

Die Vermietstation von Alamo war praktischerweise gleich um die Ecke. Am Schalter hatte sich eine riesige Schlange gebildet. Eine größere Gruppe Spanier sorgte für Konfusion und wir mussten über 30 Minuten warten bis wir unseren Dodge Minivan in Empfang nehmen konnten. Wir klappten die hintere Sitzreihe um und hatten so genügend Platz für unser Gepäck. Auch das TomTom funktionierte nach einer kurzen Wartezeit einwandfrei.

Wir fuhren auf der CA-101 zum Golden Gate View Point North und verräumten die restlichen Sachen, die wir im Parkhaus nicht richtig gesehen hatten. Die Brücke war wieder einmal in Nebel gehüllt.

Nächste Station war ein riesiger Safeway in Mill Valley, wo wir uns mit Getränken und einer einfachen Styropor-Kühlbox für $2.99 versorgten, nicht gerade die stabilste ihrer Art, aber sie musste auch nur bis zum Ende des Urlaubs durchhalten. Wir holten uns eine Kundenkarte (bei der Anmeldung einfach die Adresse des ersten Hotels angeben). Die dadurch erzielbaren Rabatte sind durchaus interessant. Bereits beim ersten Einkauf sparten wir $17.

Unser eigentliches Ziel war das Muir Woods National Monument, zu dem es eigentlich gar nicht mehr weit war. Doch die enge und kurvenreiche Straße sorgte dafür, dass wir nicht allzu schnell vorankamen. Als wir ankamen war der Parkplatz bereits völlig überfüllt und wir mussten mit dem road side parking Vorlieb nehmen. Bis zum Eingang waren es 15 Minuten zu Fuß.

Nach einem kurzen Picknick kauften wir uns den Annual Interagency Pass. Für $80 kann man damit innerhalb eines Jahres alle Nationalparks besuchen. Die Dame am Schalter war schon einmal in Augsburg gewesen und war ganz angetan von unserer alten Stadt.

Ein kurzer Spaziergang führte durch die sehr beeindruckenden Mammutbäume. Genauer handelte es sich um Redwoods, die sogar noch etwas höher wachsen als die Giant Sequoias.

riesige Mammutbäume ... ... in den Muir Woods
riesige Mammutbäume ... ... in den Muir Woods

Die Sonne war herausgekommen und es warm richtig warm geworden. So hatten wir uns das immer vorgestellt. Wir gingen bis zur Cathedral Grove. Als besonderes Highlight konnten wir eine Eule auf einem Ast sitzend beobachten. Leider hielt der Sonnenschein nicht lange an, denn als wir auf dem Rückweg zum Auto waren, zog der Nebel schon wieder hoch.

Uns kamen Zweifel, ob es wirklich eine gute Idee sei, noch bis Point Reyes zu fahren. Wir hätten für die ca. 65 km sicherlich noch 1,5 Stunden gebraucht. Wir folgten zunächst der kurvigen CA-1 in Richtung Norden. Als wir an einer Baustelle noch weitere 5 Minuten verloren hatten, beschlossen wir nur noch nach Stinson Beach zu fahren und dort am Strand etwas zu chillen.

Stinson Beach Nebel am Strand
Stinson Beach Nebel am Strand

Nebel hing über dem Meer, aber es war nicht kalt. Es waren einige Leute da. Trotz der etwas unwirtlichen Bedingungen hatte der Ort ein gewisses Flair. Wir setzten uns in den Sand und genossen die gemeinsame Zeit. Nach einer knappen Stunde fuhren wir weiter.

Auf dem Rückweg hielten wir noch an Muir Beach Overlook. Ein kurzer Spaziergang führte vor zum Aussichtspunkt, von wo aus man einen schönen Blick auf den kleinen Strand von Muir Beach hatte. Immer wieder zogen Nebelschwaden die Steilküste hinauf und sorgten für eine leicht gespenstische Atmosphäre.

Muir Beach Steilküste
Muir Beach Steilküste

Weiter ging es in Richtung Sausalito. Sobald wir über den Kamm waren, kam die Sonne und der blaue Himmel heraus, welch ein krasser Kontrast. Wir fuhren durch den Ort, in dem mächtig was los war. Viele Radler waren unterwegs. Manche von ihnen wären allerdings besser zu Fuß gegangen.

Unser nächstes Ziel waren die Marin Headlands, genauer gesagt die Aussichtspunkte entlang der Conzelman Road. Wir fuhren hoch bis zum Hawk Point, dem Beginn der Einbahnstraße. Nur diese verdammte Brücke hielt sich hartnäckig im Nebel.

Blick vom Battery Park Sausalito
Blick vom Battery Park Sausalito

Wir hielten noch am Battery Park und spazierten vor zum Aussichtspunkt. Immerhin sahen wir zum ersten mal den ganzen Pylon. Ein eisig kalter Wind pfiff uns um die Ohren und wir mussten die Regenjacken überziehen.

Hausboote ... xxx
Hausboote ... ... von Sausalito

Nach einem kurzen Stopp bei den Hausbooten parkten wir das Auto bei der Fähre (Kostenpunkt $2/h). Die Sonne lachte und es war richtig warm. Angesichts dessen, dass wir vor wenigen Minuten in nur ca. 10 km Entfernung im kalten Nebel gestanden hatten, fühlten wir uns wie in eine andere Welt versetzt.

Segelboot in der Bucht Yachthafen
Segelboot in der Bucht Yachthafen

Die Ausblicke auf die Skyline von San Francisco waren prächtig. Durch das Golden Gate drückte es den Nebel in die Bucht. An der Fähre warteten zahlreiche Radfahrer auf die Rückfahrt nach Downtown. Wir schlenderten einige Zeit herum und genossen die eindrucksvolle Szenerie.

Anschließend checkten wir im Cavallo Point ein, es lag etwas außerhalb der Ortschaft im Golden Gate Park unmittelbar am Fuße der Brücke. Das sehr gut ausgestattete und geräumige Zimmer lag in einem der Nebengebäude mit Blick auf die Bucht. Der Service war sehr zuvorkommend (gut, das Ganze hatte auch seinen Preis).

Zum Essen fuhren wir zum In-n-Out Burger nach Mill Valley, den wir schon heute morgen gesehen hatten. Michael hatte uns diese Burger-Kette empfohlen. Wir haben gut und preiswert gegessen.

Zurück im Hotel genossen wir die Annehmlichkeiten des Zimmers. Franziska war vom Lavendelduft im Bad ganz angetan. Werner nutzte das schnelle WiFi um einige Bilder hochzuladen. Natürlich schalteten wir auch den riesigen Flachbildfernseher an.