Tagebuch

26.08.2012 - 610 km

Death Valley

Heute hatten wir eine längere Fahrstrecke vor uns, weshalb der Wecker schon um 06:30 Uhr ging. Eigentlich war das Frühstück nur für 2 Personen inklusive, aber es scherte sich niemand darum, dass wir zu viert auftauchten. Das Buffetangebot war zwar nicht überwältigend, schmeckte aber recht ordentlich. Nur an das Plastikgeschirr werden wir uns so schnell nicht gewöhnen können. Alles in allem ist das Hotel aus unserer Sicht empfehlenswert.

Wir folgten erneut der CA-395 in Richtung Süden. Unser Ziel waren die Alabama Hills in der Nähe von Lone Pine. Den Parkplatz hatten wir bereits zuhause über Google Earth ausgekundschaftet und als POI im TomTom hinterlegt, was uns eine unnötige Sucherei ersparte. Die letzten 1,5 km waren eine ungeteerte Waschbrettpiste, die jedoch unproblematisch zu fahren war. Natürlich durfte ein kurzer Fotostopp bei der Miss Alabama, einem mit einem Gesicht bemalten Felsen, nicht fehlen.

Whitney Portal Road Miss Alabama
Whitney Portal Road Miss Alabama

Am Parkplatz ist ein 15 minütiger Rundweg ausgeschildert, der zum Möbius Arch und einem weiteren kleinen Felsbogen führt, die ansonsten ohne exakte GPS-Daten wohl schwer zu finden gewesen wären.

Mobius Arch Alabama Hills
Mobius Arch Alabama Hills

Da die Temperaturen noch nicht allzu hoch waren, schlenderten wir entspannt durch die gefällige Wüstenlandschaft. Im Hintergrund thronte mächtig der Mount Whitney, der mit 4421 m höchste Berg der USA außerhalb Alaskas. Zum ersten mal sahen wir Kakteen und machten Bekanntschaft mit den sehr stacheligen Dornbüschen. Insgesamt ein sehr lohnender kleiner Umweg.

Bevor es endgültig ab in Richtung Death Valley ging, hielten wir noch im Visitor Center (kurz nach der Abzweigung auf die CA-136). Dort zeigte ein Thermometer die aktuelle Temperatur in Furnace Greek an: 114°F (=46°C). OK, frieren werden wir also definitiv nicht.

Die CA-136 führte mäßig, aber doch stetig bergan. Eindrucksvoll präsentierte sich der fast ausgetrocknete Owens Lake vor der Bergkette. Wie allgemein empfohlen schalteten wir die Klimaanlage aus und kurbelten die Fenster herunter. Bald tauchten die ersten großen Yucca-Palmen auf und wir erreichten den Eingang des Nationalparks.

Owens Lake Death Valley
Owens Lake Death Valley

Bei der ersten Passhöhe lud der Father Crowley Point zu einem kurzen Fotostopp ein und wir genossen die Vorfreude auf die kommende Abfahrt in das Panamint Valley. Etwas abseits hätte es einen weiteren Vista Point gegeben. Die Stichstraße dorthin war uns aber nicht ganz geheuer. Wir hielten unten im Tal bei der großen Sandfläche kurz an, bevor wir über den Towne Pass endgültig Kurs auf das Tal des Todes nahmen.

Panamint Valley Posing in der Wüste
Panamint Valley Posing in der Wüste

Nach einer weiteren eindrucksvollen Abfahrt tauchten die Mesquite Flat Sanddünen vor uns auf. Das Thermometer zeigte inzwischen 43°C an, was für einen größeren Spaziergang durch die schattenlose Gegend zu viel war. So begnügten wir uns mit der "Besteigung" des ersten Hügels.

Das Visitor Center in Furnace Greek ließen wir links liegen. Gut, dass wir uns hier kein Hotel genommen hatten, denn bei diesen Temperaturen hätten wir absolut nichts unternehmen können. Da sich der Hunger bemerkbar machte, beschlossen wir in der Hoffnung, dass es auf dem Berg etwas kühler sein würde, zum Dante's View zu fahren. Die 35 km führten durch grandiose Wüstenlandschaft, zogen sich aber auch etwas hin, so dass ein leichtes Murren auf den hinteren Bänken im Auto aufkam. Unterwegs konnte man an zahlreichen Stellen noch die Spuren des Starkregens vor zwei Tagen erkennen. So richtig konnten wir uns nicht vorstellen, dass in dieser öden Gegend alles unter Wasser stand.

Oben angekommen wurde unsere Geduld mit einem grandiosen Ausblick auf den großen Salzsee belohnt. Frisch gestärkt mit einer Brotzeit aus der Kühlbox, spazierten ein kurzes Stück vor zu einem Felsvorsprung und ließen diese einzigartige Szenerie auf uns wirken. Die Temperaturen waren mit guten 30°C recht angenehm. Doch als wir uns an die Abfahrt machten, wurde uns schnell klar, dass dies nicht lange so bleiben würde.

Auffahrt zum ... ... Dante's View
Auffahrt zum ... ... Dante's View

Als wir den Zabriskie Point erreicht hatten, waren rekordverdächtige 47°C angesagt, dazu wehte ein kräftiger Wind. Zusammen fühlte sich das Ganze so an, als ob jemand einem mit dem Föhn direkt ins Gesicht blasen würde. Unter diesen Bedingungen wurde selbst der kurze Anstieg vom Parkplatz zur Aussichtsplattform zur Herausforderung. Aber die Aussicht auf die fast surreal wirkenden gefärbten Sandsteinformationen entschädigten für einige Strapazen. Hier muss man einfach gewesen sein!

einzigartiges Farbenspiel am ... ... Zabrisky Point
einzigartiges Farbenspiel am ... ... Zabrisky Point

Für die Weiterfahrt schalteten wir wieder die Klimaanlage ein. Letztes Highlight unser Fahrt durch das Death Valley war Badwater Basin, der mit -85,5 m tiefste Punkt der USA. Nur noch Werner verließ das Auto für ein kurzes Fotoshooting. Der Rest der Familie hatte mit der Hitze abgeschlossen.

Wir verließen das Death Valley auf der CA-178 in Richtung Süden. Nach Las Vegas standen uns noch knapp über 200 km Fahrt durch eine schier endlose Wüste bevor. Anfangs führte die Strecke über mehrere kleine Pässe hinweg durch sehr ansprechende Landschaft. Nach Verlassen des Nationalparks wurde die Gegend jedoch schnell öde und monoton. Auf gut halber Strecke durchquerten wir Pahrump, einen ziemlich heruntergekommen Ort mitten im Nichts.

Es dämmerte bereits als schließlich die eindrucksvolle Skyline von Las Vegas vor uns auftauchte. Dank TomTom und vorheriger Google Earth Recherche fanden wir die Einfahrt zum The Cosmopolitan sogleich und parkten unser Auto in der riesigen Tiefgarage des self-parking, wo die Luft extrem heiß und stickig war.

Mit den Koffern ging es quer durch das großflächige Casino zum Check-In. Wir bekamen ein Zimmer im 58. Stock mit Blick Richtung Süden (auf den Flughafen). Ein Upgrade auf Strip-Blick und Balkon hätte $50 pro Nacht Aufpreis gekostet, was uns aber zu teuer war. Das Zimmer war sehr gut ausgestattet und bot einen eindrucksvollen Ausblick auf die Stadt, insbesondere da es inzwischen dunkel geworden war. Nur die horrenden WiFi-Gebühren trübten den positiven Eindruck.

Nachdem wir uns etwas erfrischt und abgekühlt hatten, schauten wir uns die Pools im Hotel an: absolut gigantisch, aber leider schon geschlossen. Anschließend war noch eine kleine Strip-Erkundigung angesagt.

The Cosmopolitan Swimming pool bei Nacht
The Cosmopolitan Swimming pool bei Nacht

Als allererste beeindruckten uns die Wasserspiele des Bellagio. Überall wimmelte es von Menschen auf den Straßen. Nach einer kleinen Stärkung beim McDonalds kauften wir noch ein süßes Nachthemd für Franziska im M&M-Shop. Für mehr waren wir zu müde.

Bellagio New York-New York
Bellagio New York-New York

 

Nützliche Las Vegas Links: