Tagebuch

19.08.2012 - 0 km

Flug nach San Francisco

Gemütlich packten wir unsere restlichen Sachen zusammen. Kurz vor 09:30 Uhr brachte uns ein Taxi zum Bahnhof, wo wir uns noch mit etwas Reiselektüre eindeckten. Die Rail&Fly-Tickets hatten wir uns bereits am Vortag ausgedruckt. Pünktlich um 10:03 Uhr kam der ICE, der uns ohne Umsteigen zum Frankfurter Flughafen brachte. Aus unerfindlichen Gründen handelten wir uns hinter Mannheim 15 Minuten Verspätung ein, was uns aber nichts ausmachte, da wir eh gut in der Zeit lagen.

jetzt geht's los im ICE
jetzt geht's los im ICE

Im Fernbahnhof angekommen, steuerten wir sogleich den United Airlines Check-In im Terminal 1 Bereich B an. Erfreulicherweise war fast keine Schlange, so dass wir nach 5 Minuten unsere Boarding-Pässe in den Händen hatten. Wie die letzten Tage auch war es sehr heiß, aber innerhalb des Terminals konnte man es einigermaßen aushalten.

Wie geplant fuhren wir mit der Monorail zum Terminal 2, wo wir uns zunächst beim McDonalds mit Hamburgern stärkten, eine ideale Einstimmung auf die Cuisine der kommenden Wochen. Eigentlich wollten wir auf die Besucherterrasse. Doch bereits ein Blick durch die Fenster sagte uns, dass es nicht all zu viel zu sehen gab, und so schreckten uns der recht hohe Eintrittspreis (5€/Person) und die hohen Außentemperaturen ab. Wir fuhren zurück nach Terminal 1 und schlenderten dort etwas durch die Geschäfte. Fasziniert schauten wir der großen mechanischen Anzeige zu, bis unser Flug UA927 auftauchte.

große Anzeige am Gate
große Anzeige am Gate

Anschließend brachten wir die Passkontrolle und den Security-Check hinter uns. Franziskas Rucksack wurde speziell geflitzt, weil sie versehentlich ihre Bastelschere eingepackt hatte. Die restliche Wartezeit verbrachten wir mit einem Spaziergang an den Z-Gates entlang. Am Ende hatte man einen schönen Blick auf das Vorfeld. Gerade zum rechten Zeitpunkt kam ein fetter A380-Jet sehr fotogen vorbeigefahren.

unser Flieger A380
unser Flieger A380

Gegen 16:30 Uhr begann das Boarding. Wir hatten zweimal zwei A-B Plätze hintereinander, so dass wir etwas für uns waren. Trotz pünktlichem Einsteigens verbummelte der Flieger noch 45 Minuten am Gate, bevor es endlich los ging.

Kurz nach dem Start gab es ein leckeres Essen (Lasagne bzw. Hühnchen). Auch über die Getränkeversorgung konnte man nicht meckern. Nach anfänglichem Hochnebel und dicken Wolken über Großbritannien, konnten wir einige tolle Bilder von den Grönlandgletschern schießen.

Flug über ... ... Grönland
Flug über ... ... Grönland

Die endlosen Weiten von Kanada waren eher langweilig. Insgesamt verlief der Flug sehr ruhig, aber am Schluss zogen sich die 11,5 Stunden doch mächtig hin. Es dämmerte bereits als wir uns der Bay Area näherten, die Golden Gate Brücke versteckte sich hinter einer Nebelbank. Mit 15 Minuten Verspätung landeten wir um 20:00 Uhr Ortszeit in San Francisco.

Da wir einer der letzten Flieger waren, war an der Immigration war kein Andrang mehr. Nach 5 Minuten waren alle Stempel im Pass und wir konnten einreisen. Kurz darauf hatten wir alle vier Koffer und marschierten durch den Zoll. Auch die BART Station war schnell gefunden. Ein freundlicher Angestellter half uns mit dem Ticketautomaten ($8,25/Person).

Ein leicht angegammelter Zug tuckerte in ca. 30 Minuten zur Powell Station im Zentrum. Gleich um die Ecke lag unser Hotel Parc 55 Wyndham. Beim Check-In erhielten wir eine kleine Broschüre von BayCityGuide, die neben vielen aktuellen Informationen auch einen sehr handlichen und praktischen Stadtplan enthielt.

Die zentrale Lage des Hotels sollte sich noch mehrmals als sehr vorteilhaft erweisen. Unser Zimmer war sehr schön ausgestattet und lag aussichtsreich im 28. Stock. Leider trübte Nebel etwas den Ausblick auf die nächtliche Skyline des Financial District.

Obwohl es gefühlt 07:30 Uhr war, kehrte bald Ruhe im Zimmer ein.

 

Nützliche San Francisco Links:


20.08.2012 - 0 km

San Francisco

Wir schliefen sehr gut. Trotzdem machte sich der jet lag bemerkbar und wir wurden bereits um 06:00 Uhr wach. Die Skyline präsentierte sich immer noch nebelverhüllt, so dass wir es erst mal ruhig angehen ließen und uns auf dem Zimmer einen Kaffee machten. In den USA ist das Frühstück in der Regel nicht inklusive, aber es gibt in jedem Zimmer eine kleine Kaffeemaschine, wo man sich kostenlos bedienen konnte.

Blick aus dem Fenster Frühstück im Stehen
Blick aus dem Fenster Frühstück im Stehen

Gleich an der Ecke hatte es ein kleines Cafe "Barbary Coast", wo wir uns mit cream cheese bagels und Schoko-Muffins versorgten. Danach gab es für Felix und Werner noch einen Cheeseburger vom Burger King.

Frisch gestärkt machten wir uns gegen 08:15 Uhr auf zum Stadtrundgang. Unser Weg führte uns zunächst vom Powell über den Union Square zur Maiden Lane. Die zahlreichen edlen Geschäfte wirkten noch verschlafen.

Durch das Drachentor betraten wir Chinatown und schlenderten die eher touristisch angehauchte Grant Avenue entlang, bevor wir uns im Waverly Place die schmucken Pagoden Fassaden anschauten. In der "Golden Gate Fortune Cookie Factory" (56 Ross Alley) schauten wir bei der Herstellung von Glückskeksen zu (für $1 durfte man auch Fotos machen).

Drachentor Grant Street
Drachentor Grant Street

Die mehr authentischen Läden mit allerlei exotischem Getier befinden sich in der Stockton Street. Die Waren wurden teilweise direkt von der Palette auf der Straße feilgeboten. Hier kaufen die ansässigen Chinesen selbst ein.

Stockton Street exotisches Getier
Stockton Street exotisches Getier

Wir verließen Chinatown über den Portsmouth Square, wo wir den Tai Chi Übungen einiger Chinesen zuschauten, in Richtung Financial District. Die markante Transamerica Pyramid und die anderen Wolkenkratzer präsentierten sich leicht gespenstisch im Nebel.

Als nächstes folgten wir der schnurgeraden Montgomery Street auf den relativ steilen Telegraph Hill hinauf. Fast übergangslos folgten den mächtigen Hochhäusern eher schnucklige Stadthäuser mit ihren typischen Erkern. Über die Filbert Steps gelangten wir schließlich zum Coit Tower. Inzwischen zeigten sich sogar einige blaue Flecke am Himmel.

Montgomery Street Blick Richtung China Town
Montgomery Street Blick Richtung China Town

Ein Aufzug brachte uns hinauf zur Aussichtsplattform (Erw. $7/P, Kinder $5/P), von wo aus man eine grandiose Aussicht auf die Stadt und die Bucht mit der markanten Gefängnisinsel Alcatraz hat. Nur die Golden Gate Brücke hielt sich hartnäckig im Nebel.

Blick Richtung Columbus Avenue Golden Gate im Nebel
Blick Richtung Columbus Avenue Golden Gate im Nebel

Über die Filbert Steps ging es vorbei an romantischen alten Häusern hinunter zur Levi's Plaza, dem Hauptsitz des gleichnamigen Jeans-Herstellers, von wo aus wir dem Embarcadero zum Pier 39 folgten. Es herrschte reger Touri-Rummel. Außer der Seelöwenkolonie gab es nichts wirklich Bestaunenswertes. Trotzdem sorgten die grandiosen Ausblicke auf die Bucht für das gewisse Etwas. Im Hardrock Cafe erstanden wir ein T-Shirt als Souvenir. Wir telefonierten mit Angelika Schilli und verabredeten und zum Abendessen.

Peer 39 Marina
Peer 39 Marina
Seelöwen Alcatraz
Seelöwen Alcatraz

Es war angenehm warm und sonnig geworden. Vergnügt schlenderten wir weiter zum Fischerman's Wharf. Da wir dem allenthalben feilgebotenem Clam Chowder, einer Muschelsuppe im Brot, nicht so recht trauten, kehrten wir beim Subway ein. Zur Marina war es nur noch ein Katzensprung. Von der Peer aus bot sich ein grandioser Ausblick auf die Skyline und das sogar fast ohne Nebel.

Cable Car Hyde Street
Cable Car Hyde Street

So langsam wurde es an der Zeit, uns auf den Rückweg zu machen. Wir erklommen die Hyde Street bis auf die Höhe der Lombard Street. Der Coit Tower und das blau schimmernde Wasser der Bucht präsentierten sich in schönstem Sonnenschein. Eine lange Autoschlange wartete darauf, die steilen Serpentinen hinunterfahren zu können. Dieses Vergnügen muss man sich nicht unbedingt geben. Zum Fotografieren war die Tageszeit aufgrund des Gegenlichts eher ungünstig.

Lombard Street Washington Square
Lombard Street Washington Square

Die diagonal verlaufende Columbus Avenue führte uns zum belebten Washington Square, wo wir einen Sprung in die St. Peter und Paul Kathedrale schauten. Weiter ging's an den Läden und Cafes von North Beach, dem Italienerviertel, vorbei zurück nach Chinatown. In der Sonne kamen die farbenfrohen Fassaden der Häuser gleich viel besser zur Geltung und wir bummelten ausgiebig durch die zahlreichen Läden.

Grant Street Waverly Place
Grant Street Waverly Place

Letzte Station unseres Stadtrundgangs war der Embarcadero Fährterminal. Wir gönnten den langsam schmerzenden Füßen eine kleine Pause und genossen in der Sonne auf einer Bank den schönen Ausblick auf die doppelstöckige Bay Bridge. Die Temperaturen waren recht trügerisch und Werner hatte sich über den Tag hinweg einen Sonnenbrand auf der Stirn geholt. Wir marschierten entlang der Market Street zurück zum Hotel.

Gegen 18:30 Uhr fuhren wir mit der J-Chruch Muni-Straßenbahn zur 24th Street zu den Schillis. Wir wurden mit leckeren Steaks vom Grill verwöhnt und haben uns nett über die alten Zeiten unterhalten.


21.08.2012 - 0 km

San Francisco

Den jet lag hatten wir ganz gut hinter uns gebracht, denn wir schliefen noch als um 07:30 Uhr der Wecker ging. Leider war im Zimmer der Kaffee nicht aufgefüllt, wahrscheinlich weil wir vergessen hatten, dem Zimmerservice ein Trinkgeld zu hinterlassen. Wir frühstückten erneut beim Cafe an der Ecke. Um 08:30 Uhr waren wir auf der Piste.

Da wir heute mit öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs sein wollten, kauften wir uns einen Muni Tagespass für $14/Person, mit dem man auch beliebig oft mit dem Cable Car fahren konnte. Da in der Früh noch wenig Andrang war, nutzten wir sogleich die Gelegenheit und fuhren mit der Powell Linie zur Jefferson Street. Es machte richtig Spaß auf dem Trittbrett zu stehen und sich durch die steilen Straßen von San Francisco fahren zu lassen. Leider trübte der Nebel einmal mehr die Aussicht.

Cable Car typische Fassaden
Cable Car typische Fassaden

In der Cannery war noch wenig los. Die Küste war nebelverhangen. Deshalb beschlossen wir mit dem Cable Car zurück zum Powell zu fahren und unsere geplante Tour anders herum zu machen.

Da wir uns bereits zuhause mit dem Busnetz vertraut gemacht hatten, kamen wir ganz gut zurecht und fuhren mit der Linie 21 zum Alamo Square, wo die Painted Ladies, eine Zeile schöner viktorianischer Häuser zu einem Fotostopp einluden. Für postkartenreife Bilder fehlte leider die Skyline der City im Hintergrund.

Nach einem kurzen Aufenthalt fuhren wir mit dem Bus 21 nach Ashbury-Haight, um uns die Überbleibsel der Hippie-Szene in der Haight Street anzuschauen. Wir schlenderten etwas durch die Läden, aber allzu viel war nicht mehr los.

Painted Ladies Golden Gate Park
Painted Ladies Golden Gate Park

Wir marschierten weiter durch den weitläufigen Golden Gate Park. Leider kam die gefällige Anlage aufgrund des trüben Wetters nicht voll zur Geltung. Unser Weg führte uns vorbei an der California Academy of Science. Für einen kurzen Besuch dieses sicherlich sehenswerten Museums war der Eintritt jedoch zu teuer, obwohl uns der Erdbebensimulator schon sehr interessiert hätte. Gleiches galt für das DeYoung Museum und den Japanese Tea Garden . Wir verließen den Park auf der Höhe des Rosengartens, um mit der Linie 28 zur Mautstation der Golden Gate Brücke zu fahren.

Im Gegensatz zu gestern schien es heute nicht aufzuklaren. Trotzdem spazierten wir auf die Brücke, denn sie ist auch (oder gerade) im Nebel sehenswert. Die Spitzen der Pylone verschwanden gespenstisch im Nebel.

Golden Gate Brücke so richtig war warm es nicht
Golden Gate Brücke so richtig warm war es nicht
Brücke im ... xxx
Brücke im ... ... Nebel

Es waren viele Radler unterwegs, die durch ihre eher zweifelhafte Fahrkünste auffielen. Ein kalter Wind pfiff uns um die Ohren, so dass wir kurz vor der Hälfte umdrehten. Da in Richtung Sausalito blauer Himmel zu erkennen war, beschlossen wir zu Fuß zurück in die City zu laufen.

Zunächst machte sich aber der Hunger bemerkbar und wir kehrten beim Warming Hut ein und verspeisten auf einer Picknickbank leckere Sandwiches (nicht gerade zum Schnäppchenpreis). Von Crissy Field aus boten sich schöne Ausblicke auf Alcatraz und die Bucht. Je näher wir der Stadt kamen, desto sonniger wurde es. Bei der Marina schauten wir einer Regatta des America's Cup zu. Auf dem Marina Green Drive herrschte reges Treiben. Vorbei an Fort Mason durchquerten wir einen kleinen Park und erreichten schließlich die Marina, wo wir gestern bereits gewesen waren.

Nach einem kurzen Rundgang durch Fisherman's Wharf fuhren wir mit dem Cable Car zurück zur Powell Station. Dieses mal war der Andrang größer und wir mussten ca. 20 Minuten warten.

Cable Car Powell Street
Cable Car Powell Street

Zum ersten mal konnten wir vom Hotelzimmer aus die Skyline (fast) ohne Nebel bewundern. Tja, so ein Zimmer im 28. Stock hat schon etwas.

Hotelzimmer ... ... Panorama
Hotelzimmer ... ... Panorama

Wir fuhren noch einmal mit der Muni zu den Schillis, wo wir uns zum Abendessen beim Thai verabredet hatten. Nachdem wir vom Balkon aus einen kurzen Ausblick auf die Skyline genossen hatten, kehrten wir nach einem kurzen Spaziergang entlang der 24th Street beim Swatdee Thai Cusine ein, wo wir sehr lecker gegessen haben. Entlang der Straße gab es zahlreiche einladende Bars und Restaurants, eine echte Alternative zu den Touri-Ecken im Downtown.


22.08.2012 - 145 km

Muir Woods

Die $2 Trinkgeld hatten Wirkung gezeigt, denn der Kaffee war wieder aufgefüllt. Werner holte Frühstück for take-out von der Bäckerei. Wir räumten unsere Sachen zusammen und checkten aus.

Die Vermietstation von Alamo war praktischerweise gleich um die Ecke. Am Schalter hatte sich eine riesige Schlange gebildet. Eine größere Gruppe Spanier sorgte für Konfusion und wir mussten über 30 Minuten warten bis wir unseren Dodge Minivan in Empfang nehmen konnten. Wir klappten die hintere Sitzreihe um und hatten so genügend Platz für unser Gepäck. Auch das TomTom funktionierte nach einer kurzen Wartezeit einwandfrei.

Wir fuhren auf der CA-101 zum Golden Gate View Point North und verräumten die restlichen Sachen, die wir im Parkhaus nicht richtig gesehen hatten. Die Brücke war wieder einmal in Nebel gehüllt.

Nächste Station war ein riesiger Safeway in Mill Valley, wo wir uns mit Getränken und einer einfachen Styropor-Kühlbox für $2.99 versorgten, nicht gerade die stabilste ihrer Art, aber sie musste auch nur bis zum Ende des Urlaubs durchhalten. Wir holten uns eine Kundenkarte (bei der Anmeldung einfach die Adresse des ersten Hotels angeben). Die dadurch erzielbaren Rabatte sind durchaus interessant. Bereits beim ersten Einkauf sparten wir $17.

Unser eigentliches Ziel war das Muir Woods National Monument, zu dem es eigentlich gar nicht mehr weit war. Doch die enge und kurvenreiche Straße sorgte dafür, dass wir nicht allzu schnell vorankamen. Als wir ankamen war der Parkplatz bereits völlig überfüllt und wir mussten mit dem road side parking Vorlieb nehmen. Bis zum Eingang waren es 15 Minuten zu Fuß.

Nach einem kurzen Picknick kauften wir uns den Annual Interagency Pass. Für $80 kann man damit innerhalb eines Jahres alle Nationalparks besuchen. Die Dame am Schalter war schon einmal in Augsburg gewesen und war ganz angetan von unserer alten Stadt.

Ein kurzer Spaziergang führte durch die sehr beeindruckenden Mammutbäume. Genauer handelte es sich um Redwoods, die sogar noch etwas höher wachsen als die Giant Sequoias.

riesige Mammutbäume ... ... in den Muir Woods
riesige Mammutbäume ... ... in den Muir Woods

Die Sonne war herausgekommen und es warm richtig warm geworden. So hatten wir uns das immer vorgestellt. Wir gingen bis zur Cathedral Grove. Als besonderes Highlight konnten wir eine Eule auf einem Ast sitzend beobachten. Leider hielt der Sonnenschein nicht lange an, denn als wir auf dem Rückweg zum Auto waren, zog der Nebel schon wieder hoch.

Uns kamen Zweifel, ob es wirklich eine gute Idee sei, noch bis Point Reyes zu fahren. Wir hätten für die ca. 65 km sicherlich noch 1,5 Stunden gebraucht. Wir folgten zunächst der kurvigen CA-1 in Richtung Norden. Als wir an einer Baustelle noch weitere 5 Minuten verloren hatten, beschlossen wir nur noch nach Stinson Beach zu fahren und dort am Strand etwas zu chillen.

Stinson Beach Nebel am Strand
Stinson Beach Nebel am Strand

Nebel hing über dem Meer, aber es war nicht kalt. Es waren einige Leute da. Trotz der etwas unwirtlichen Bedingungen hatte der Ort ein gewisses Flair. Wir setzten uns in den Sand und genossen die gemeinsame Zeit. Nach einer knappen Stunde fuhren wir weiter.

Auf dem Rückweg hielten wir noch an Muir Beach Overlook. Ein kurzer Spaziergang führte vor zum Aussichtspunkt, von wo aus man einen schönen Blick auf den kleinen Strand von Muir Beach hatte. Immer wieder zogen Nebelschwaden die Steilküste hinauf und sorgten für eine leicht gespenstische Atmosphäre.

Muir Beach Steilküste
Muir Beach Steilküste

Weiter ging es in Richtung Sausalito. Sobald wir über den Kamm waren, kam die Sonne und der blaue Himmel heraus, welch ein krasser Kontrast. Wir fuhren durch den Ort, in dem mächtig was los war. Viele Radler waren unterwegs. Manche von ihnen wären allerdings besser zu Fuß gegangen.

Unser nächstes Ziel waren die Marin Headlands, genauer gesagt die Aussichtspunkte entlang der Conzelman Road. Wir fuhren hoch bis zum Hawk Point, dem Beginn der Einbahnstraße. Nur diese verdammte Brücke hielt sich hartnäckig im Nebel.

Blick vom Battery Park Sausalito
Blick vom Battery Park Sausalito

Wir hielten noch am Battery Park und spazierten vor zum Aussichtspunkt. Immerhin sahen wir zum ersten mal den ganzen Pylon. Ein eisig kalter Wind pfiff uns um die Ohren und wir mussten die Regenjacken überziehen.

Hausboote ... xxx
Hausboote ... ... von Sausalito

Nach einem kurzen Stopp bei den Hausbooten parkten wir das Auto bei der Fähre (Kostenpunkt $2/h). Die Sonne lachte und es war richtig warm. Angesichts dessen, dass wir vor wenigen Minuten in nur ca. 10 km Entfernung im kalten Nebel gestanden hatten, fühlten wir uns wie in eine andere Welt versetzt.

Segelboot in der Bucht Yachthafen
Segelboot in der Bucht Yachthafen

Die Ausblicke auf die Skyline von San Francisco waren prächtig. Durch das Golden Gate drückte es den Nebel in die Bucht. An der Fähre warteten zahlreiche Radfahrer auf die Rückfahrt nach Downtown. Wir schlenderten einige Zeit herum und genossen die eindrucksvolle Szenerie.

Anschließend checkten wir im Cavallo Point ein, es lag etwas außerhalb der Ortschaft im Golden Gate Park unmittelbar am Fuße der Brücke. Das sehr gut ausgestattete und geräumige Zimmer lag in einem der Nebengebäude mit Blick auf die Bucht. Der Service war sehr zuvorkommend (gut, das Ganze hatte auch seinen Preis).

Zum Essen fuhren wir zum In-n-Out Burger nach Mill Valley, den wir schon heute morgen gesehen hatten. Michael hatte uns diese Burger-Kette empfohlen. Wir haben gut und preiswert gegessen.

Zurück im Hotel genossen wir die Annehmlichkeiten des Zimmers. Franziska war vom Lavendelduft im Bad ganz angetan. Werner nutzte das schnelle WiFi um einige Bilder hochzuladen. Natürlich schalteten wir auch den riesigen Flachbildfernseher an.


23.08.2012 - 365 km

CA-1 / Monterey

Wir haben tief und fest bis 07:30 Uhr geschlafen. In der Ferne hörten wir dumpf das Nebelhorn der Brücke. Dieses Hotel hatte wirklich ein spezielles Flair. Zum Frühstück machten wir uns einen Kaffee im Zimmer und aßen die Muffins vom Safeway. Gegen 09:00 Uhr war Abfahrt.

Das erstes Tagesziel waren die Aussichtshügel Twin Peaks. Wir fuhren auf der Golden Gate in Richtung Süden (Maut $6). Dank Navi cruisten wir entspannt durch die Straßen von San Francisco. Oben angekommen sahen wir außer Nebel nichts, wobei "nichts" diesmal wörtlich zu nehmen war.

Wir fuhren weiter auf der CA-1 durch die Stadt in Richtung Süden. Kurz hinter Pacifica verläuft die Strecke sehr gefällig unmittelbar entlang der Küste und hat trotz Nebels einen gewissen Charme. Den Leuchtturm von Point Montara besichtigen wir nur von Ferne.

Der nächste Halt war beim Bean Hollow State Beach, wo es neben ganz hübschen kleinen Klippen sogenannte Tofani zu bestaunen gab. Hierbei handelt es sich um kleine Auswaschungen im Sandstein, die einem Setzkasten ähneln.

Bean Hollow State Park Tanfoni
Bean Hollow State Park Tanfoni

Nachdem wir eine Weile die frische Seeluft genossen hatten, fuhren wir entspannt weiter. Als wir Santa Cruz erreichten, führte die CA-1 durch ein eher städtisches Gebiet und war nicht so attraktiv. Erst hinter Monterey ging es zurück an die Küste.

Unser Ziel war der Point Lobos State Natural Reserve. Da bei State Parks der Interagency Pass nicht anerkannt wird, waren $10 Eintritt pro Fahrzeug fällig. Gegen 13:00 Uhr parkten wir bei der Piney Woods Picnic Area, wo zunächst eine Picknickbank zu einer zünftigen Brotzeit einlud.

Frisch gestärkt spazierten wir an der Felsenküste entlang zum Seelöwenfelsen. Unterwegs sahen wir Rehe und ein Ranger machte uns auf einen im Meer schwimmenden Seeotter aufmerksam.

Felsenküste bei ... ... Point Lobos
Felsenküste bei ... ... Point Lobos

Anschließend folgten wir dem Cypress Grove Trail zum Allan Memorial Grove. Der Weg windet sich durch einen vom Wind wild zerklüfteten uralten Zypressenwald. Irgendwie passte der Nebel förmlich in diese Landschaft. Fazit: Dieser State Park ist auf jeden Fall einen Stopp wert.

Cypress Grove Allan Memorial Grove
Cypress Grove Allan Memorial Grove

Begeistert von dieser genialen Küste beschlossen wir noch die gut 25 km nach Big Sur zu fahren. Unterwegs eröffneten sich immer wieder geniale Ausblicke auf die Steilküste.

Steilküste bei ... ... Big Sur
Steilküste bei ... ... Big Sur

Auch der Nebel hatte sich etwas gelichtet. Bei Point Sur, einem Hügel mit Leuchtturm, der militärisches Sperrgebiet ist und deshalb nicht betreten werden darf, drehten wir um. Wir hielten noch an der von den Postkarten bekannten Bixby Creek Bridge und machten einige Fotos.

Bixby Creek Bridge in aussichtsreicher Lage
Bixby Creek Bridge in aussichtsreicher Lage

Da die Carmel Mission schon geschlossen hatte, schossen wir schnell ein Foto durch den Zaun, der Eintritt von $6.50 wäre uns eh zu viel gewesen. Stattdessen parkten wir das Auto beim Carmel Beach. Werner und Felix machten einen kurzen Strandspaziergang. Die Mädels chillten windgeschützt in den Dünen. Edle, für amerikanische Verhältnisse jedoch ungewöhnlich kleine Villen säumten den Strand. Natürlich durfte ein Golfplatz unmittelbar am Meer auch nicht fehlen.

Carmel Mission Carmel Beach
Carmel Mission Carmel Beach

Da es schon relativ spät war, verzichteten wir auf den 17-Mile Drive in Pebble Beach und checkten gleich im Best Western Plus Monterey Inn ein, das ganz ok war. Die Kinder waren hungrig und hatten deshalb nicht so richtig Lust in den Pool vor dem Hotel zu springen.

Zu Fuß marschierten wir zur Wharf und bummelten etwas durch die Geschäfte und Restaurants. Außer dem üblichen Touri-Rummel gab es nicht wirklich etwas bemerkenswertes. Die etwas entferntere Cannery Row schenkten wir uns. Für das Abendessen entschieden wir uns für den China Garden. Das Essen war schmeckte gut, der Service hätte jedoch etwas besser sein können.

Nachdem wir noch beim Safeway unsere Vorräte aufgefüllt hatten, fielen alle Mann hundemüde in die Betten.


24.08.2012 - 421 km

Yosemite National Park

Es war noch dunkel als um 04:40 Uhr der Wecker ging. Ohne das eigentlich inklusive Frühstück düsten wir bereits um 05:30 Uhr ab. Grund für die diese morgendliche Hektik war, dass es bis zu unserem heutigem Ziel, dem Yosemite National Park, über 300 km waren und wir noch möglichst viel Zeit im Park verbringen wollten.

Die Fahrt bei Nacht und Nebel war zunächst etwas unangenehm. Wir missinterpretierten einige Anweisungen des Navis und mussten wenden. Dafür wurden wir auf der Höhe des San Luis Reservoirs mit einem gigantischen Sonnenaufgang belohnt. Was für eine Wohltat nach all dem Nebel der letzten Tage. Wir folgten der schnurgeraden CA-152 in Richtung Los Banos. Die Strecke führte durch endlose Pistazienplantagen, die allesamt aufgrund der ansonsten völlig trockenen Gegend bewässert werden mussten. Dank des Tempomats glitten wir entspannt dahin. So macht Fahren richtig Spaß!

In Madera war Frühstückspause bei einem Burgerking angesagt. Trotz der frühen Tageszeit war es bereits sehr warm und schwül, weshalb die Pullis und langen Hosen im Kofferraum verschwanden. Wir nahmen weiter Kurs auf Yosemite. Je höher wir kamen, desto gefälliger wurde die Landschaft. Felsen und Bäume tauchten auf. Um 09:15 Uhr waren wir am Parkeingang. Wir hielten uns rechts und fuhren gleich hoch zu Mariposa Grove, wo wir gerade noch einen der letzten Parkplätze ergatterten. Das nennt man perfektes Timing!

Wir folgten dem Wanderpfad vorbei am Faithful Couple und Clothespin Tree zu dem kleinen Museum bei der Upper Grove, wo zahlreiche Giant Sequoias dicht beieinander standen. An zahlreichen Stellen waren die Folgen von Waldbränden zu sehen, die meisten von ihnen hatten keine natürliche Ursache, sondern wurden gezielt entfacht, um das Unterholz niedrig zu halten.

Waldspaziergang Größenvergleich
Waldspaziergang Größenvergleich
Faithful Couple Clothespin Tree
Faithful Couple Clothespin Tree

Nachdem wir uns von den freundlichen Rangern einige Anregungen geholt hatten, marschierten wir weiter zum Wawona Point Vista (6810 ft), von wo aus man einen schönen Ausblick hatte.

Wawona Point
Wawona Point

Der Abstieg führte uns über den umgestürzten Wawona Tunnel Tree und dem Grizzly Giant zurück zum Lower Grove. Es war richtig warm geworden und wir waren froh, dass es im Wald gelegentlich etwas Schatten gab. Nach 4 Stunden Wanderung waren wir mit leicht müden Füßen wieder am Parkplatz und stärkten uns mit einer Brotzeit am Auto.

Weiter ging die Fahrt durch eine traumhafte Gebirgslandschaft in Richtung Glacier Point. Obwohl es auf der Karte gar nicht so weit aussah, brauchten wir für die Auffahrt fast 45 Minuten.

Wir stellten zunächst das Auto am Wanderparkplatz des Taft Point ab. Ein 90 minütiger Rundweg führte uns durch eine gigantische Landschaft zu einer Abbruchkante. Unter uns lag das von dem mächtigen Granit des El Capitan überragte Yosemite Valley.

Taft Point
Taft Point

Zahlreiche tiefe Einschnitte, sogenannte fissures durchzogen die fast senkrechte Abbruchkante. Eine Gruppe junger Frauen poste waghalsig vor dem Abgrund. Wir ließen diese grandiose Szenerie ausgiebig auf uns wirken.

Nächster Stopp war am Washborn Point, von wo aus wir zum ersten Mal die volle Kulisse des Yosemite Valleys bestaunen konnten: Half Dome und die Vernal Falls präsentierten sich in schönstem Licht. Kurz darauf erreichten wir den großen Parkplatz beim Glacier Point (7214 ft) .

Washborn Point Glacier Point
Washborn Point Glacier Point

Ein kurzer Spaziergang führte uns zum Aussichtspunkt. Erneut waren wir überwältigt von dem grandiosen Panorama, das sich uns bot. Das einsetzende Abendlicht setzte dem Ganzen das Sahnehäubchen auf. Wir saßen eine geraume Weile auf einem Stein und genossen den Anblick. Eine Tüte Chips half gegen den kleinen Hunger zwischendurch. Der Sonnenuntergang war uns zu spät, da es immerhin noch 50 km bis zu Lodge im Tal zu fahren waren. Unmittelbar hinter dem Tunnel hatte es einen Aussichtspunkt, von wo aus wir einen schönen Blick auf das Tal im Abendlicht hatten.

Dar Zimmer in der Yosemite Lodge war eher einfach rustikal ausgestattet. Es gab keine Klimaanlage, sondern nur einen großen Ventilator an der Decke, der aber eher einen unangenehmen Luftzug erzeugte. Draußen war es drückend warm und kühlte auch spät abends nicht ab.

Zum Abendessen kehrten wir im Food Mart ein. Die Hamburger schmeckten ganz ordentlich und waren gar nicht überteuert. Trotzdem konnte uns die Kantinenatmosphäre nicht wirklich überzeugen.


25.08.2012 - 250 km

Yosemite National Park

Die Nacht war sehr unruhig. Carola hörte Knabbergeräusche: Ein Chipmunk verging sich an unseren Chips! Aufgrund der hohen Temperaturen hatten wir den Warnhinweis, Türen und Fenster geschlossen zu halten, nicht ganz ernst genommen. Als dann ein Waschbär auf dem Balkon gesichtet wurde, machten wir die Balkontüre endgültig zu. Gegen 07:00 Uhr ging auch noch die Alarmanlage eines Autos. Leicht gerädert krochen wir um 08:00 Uhr aus den Federn.

Beim Check-In hatten wir Verzehrgutscheine im Wert von $14 pro Person erhalten, die wir im Food Court gegen scrambled eggs und bacon mit french toast eintauschten. Dazu gab es natürlich pappsüßen Ahornsirup. Die Gutscheine reichten sogar noch für 2 Sandwiches und eine Nachspeise für das Mittagsessen. Kurz nach 10:30 Uhr verließen wir das insgesamt sehr erschlossene Yosemite Tal ohne weitere Aktivitäten. Trotz der frühen Tageszeit war es bereits ziemlich warm.

Unser Ziel war der 75 km entfernte Aussichtspunkt Olmsted Point auf dem Tioga Pass. Die sehr schöne Strecke führte angenehm steigend durch den Wald. Es war relativ viel Verkehr und wir düsten im Strom der Fahrzeuge gemütlich nach oben.

Ausblicke vom ... ... Olmstedt Point
Ausblicke vom ... ... Olmstedt Point

Am Aussichtspunkt angekommen eröffnete sich ein schöner Ausblick auf den Half Dome und die von den Gletschern der letzten Eiszeit glatt geschliffenen grauen Felsenhänge. Durch das Fernglas eines Rangers konnte man die Wanderer auf den Half Dome beobachten: Wie kleine Ameisen hangelten sie sich an den Seilen den steilen Bergrücken hinauf. Ein kurzer Spaziergang führte zu einem etwas unterhalb gelegenem "Scenic Overlook", von dem aus das Panorama noch etwas grandioser war.

Nächster Stopp war am nahegelegenen Tenaya Lake. Wir chillten eine geraume Weile und genossen ausgiebig die prachtvolle Szenerie dieses Bergsees: ein traumhafter Platz für eine entspannende Pause. Ein pittoresker Felsen bot Gelegenheit für eine kleine Foto-Session. Da das Wasser recht flach und deshalb gar nicht so kalt, so dass man durchaus Baden hätte können.

Tenaya Lake Franziska und Felix
Tenaya Lake Franziska und Felix

Anschließend parkten wir beim Tuolumne Meadows Visitor Center, von wo aus wir in knapp 15 Minuten zu den Soda Springs , kleinen sprudelnden Quellen schlenderten. Von der leichten Anhöhe hatte man einen schönen Blick auf die Meadows und den Lembert Dome, auf den wir eigentlich eine Wanderung geplant hatten. Doch irgendwie konnten wir uns nicht wirklich aufraffen und so fuhren wir weiter in Richtung Parkausgang.

Soda Springs Lembert Dome
Soda Springs Lembert Dome

Kurz vor der Passhöhe war an einem kleinen Bergsee Mittagspause angesagt. Inzwischen hatten wir hochalpines Gelände erreicht und es pfiff uns ein frisches Lüftchen um die Ohren, so dass wir kurzfristig die Fleece-Jacken herausholten. Nach dem Verlassen des Parks hielten noch am ebenfalls sehr schön gelegenen Tioga Stausee. Das Wasser war jedoch zum Baden viel zu kalt, was Felix aber nicht davon abhielt kurz in den glasklaren See zu springen.

Tioga Lake Abfahrt in die Sierra Nevada
Tioga Lake Abfahrt in die Sierra Nevada

Die Abfahrt auf der anderen Seite des Passes gestaltete sich landschaftlich ganz anders als die Auffahrt. Eine steile aber gut ausgebaute Serpentinenstraße führte hinab in die High Sierra. Unterwegs gab es großartige Ausblicke auf die relativ karge Bergwelt. In der Ferne konnte man schon die Wüstenlandschaft erkennen. Kurz bevor wir das Tal erreichten, breitete sich als krönender Abschluss der Fahrt der bezaubernde Mono Lake vor uns aus.

Wir parkten beim Visitor Center am nördlichen Ortsausgang von Lee Vining. Von der Terrasse bot sich ein fantastisches Panorama: der tiefblaue See, ringsherum Wüste und in der Mitte einige pittoreske Inseln.

Mono Lake South Tufa
Mono Lake South Tufa

Die Benzinpreise waren relativ hoch ($4.89/gal), trotzdem war ein Tankstopp für uns "alternativlos". Anschließend fuhren wir zu den South Tufa am Südende des Sees. Das letzte Stück der Zufahrt war ungeteert, jedoch gut befahrbar. Der Parkplatz funktionierte nach dem pay&display Prinzip, wobei der Interagency Pass anerkannt wurde.

Ein kurzer Rundweg führte vor zum Wasser, wo sich die bizarren Tuffsteingebilde befinden. In der Abendsonne war es angenehm warm, zumal etwas Wind für zusätzliche Abkühlung sorgte. Das Wasser des Sees ist sehr salzig, so dass unsere Füße bald von einer leichten weißen Kruste überzogen waren.

Die anschließende Weiterfahrt auf der CA-395 in Richtung Süden war nicht minder reizvoll. Auf einem breiten zweispurigen Highway ließen wir den Minivan entlang der von der Abendsonne eindrucksvoll in Szene gesetzten Bergkette der Sierra Nevada nach unten rollen. Entspannt erreichten wir nach einer Stunde Fahrzeit unser heutiges Etappenziel Bishop.

Nachdem wir den Tank noch einmal aufgefüllt hatten, um für unsere morgige Fahrt durch das Death Valley vorbereitet zu sein, checkten wir in die Best Western Plus Holiday Spa Lodge ein. Das Zimmer war sehr schön. Der Swimmingpool, auf den wir uns alle gefreut hatten, war allerdings so stark gekühlt, dass es uns schlotterte.

Zum Abendessen kehrten wir beim Whiskey Creek ein. Dieses Lokal war in mehreren Reiseberichten empfohlen worden. Da es auch nach Sonnenuntergang noch an die 30°C hatte, konnten wir auf der Terrasse sitzen und uns leckere Burgers schmecken lassen. Auch der Service war vorzüglich.


26.08.2012 - 610 km

Death Valley

Heute hatten wir eine längere Fahrstrecke vor uns, weshalb der Wecker schon um 06:30 Uhr ging. Eigentlich war das Frühstück nur für 2 Personen inklusive, aber es scherte sich niemand darum, dass wir zu viert auftauchten. Das Buffetangebot war zwar nicht überwältigend, schmeckte aber recht ordentlich. Nur an das Plastikgeschirr werden wir uns so schnell nicht gewöhnen können. Alles in allem ist das Hotel aus unserer Sicht empfehlenswert.

Wir folgten erneut der CA-395 in Richtung Süden. Unser Ziel waren die Alabama Hills in der Nähe von Lone Pine. Den Parkplatz hatten wir bereits zuhause über Google Earth ausgekundschaftet und als POI im TomTom hinterlegt, was uns eine unnötige Sucherei ersparte. Die letzten 1,5 km waren eine ungeteerte Waschbrettpiste, die jedoch unproblematisch zu fahren war. Natürlich durfte ein kurzer Fotostopp bei der Miss Alabama, einem mit einem Gesicht bemalten Felsen, nicht fehlen.

Whitney Portal Road Miss Alabama
Whitney Portal Road Miss Alabama

Am Parkplatz ist ein 15 minütiger Rundweg ausgeschildert, der zum Möbius Arch und einem weiteren kleinen Felsbogen führt, die ansonsten ohne exakte GPS-Daten wohl schwer zu finden gewesen wären.

Mobius Arch Alabama Hills
Mobius Arch Alabama Hills

Da die Temperaturen noch nicht allzu hoch waren, schlenderten wir entspannt durch die gefällige Wüstenlandschaft. Im Hintergrund thronte mächtig der Mount Whitney, der mit 4421 m höchste Berg der USA außerhalb Alaskas. Zum ersten mal sahen wir Kakteen und machten Bekanntschaft mit den sehr stacheligen Dornbüschen. Insgesamt ein sehr lohnender kleiner Umweg.

Bevor es endgültig ab in Richtung Death Valley ging, hielten wir noch im Visitor Center (kurz nach der Abzweigung auf die CA-136). Dort zeigte ein Thermometer die aktuelle Temperatur in Furnace Greek an: 114°F (=46°C). OK, frieren werden wir also definitiv nicht.

Die CA-136 führte mäßig, aber doch stetig bergan. Eindrucksvoll präsentierte sich der fast ausgetrocknete Owens Lake vor der Bergkette. Wie allgemein empfohlen schalteten wir die Klimaanlage aus und kurbelten die Fenster herunter. Bald tauchten die ersten großen Yucca-Palmen auf und wir erreichten den Eingang des Nationalparks.

Owens Lake Death Valley
Owens Lake Death Valley

Bei der ersten Passhöhe lud der Father Crowley Point zu einem kurzen Fotostopp ein und wir genossen die Vorfreude auf die kommende Abfahrt in das Panamint Valley. Etwas abseits hätte es einen weiteren Vista Point gegeben. Die Stichstraße dorthin war uns aber nicht ganz geheuer. Wir hielten unten im Tal bei der großen Sandfläche kurz an, bevor wir über den Towne Pass endgültig Kurs auf das Tal des Todes nahmen.

Panamint Valley Posing in der Wüste
Panamint Valley Posing in der Wüste

Nach einer weiteren eindrucksvollen Abfahrt tauchten die Mesquite Flat Sanddünen vor uns auf. Das Thermometer zeigte inzwischen 43°C an, was für einen größeren Spaziergang durch die schattenlose Gegend zu viel war. So begnügten wir uns mit der "Besteigung" des ersten Hügels.

Das Visitor Center in Furnace Greek ließen wir links liegen. Gut, dass wir uns hier kein Hotel genommen hatten, denn bei diesen Temperaturen hätten wir absolut nichts unternehmen können. Da sich der Hunger bemerkbar machte, beschlossen wir in der Hoffnung, dass es auf dem Berg etwas kühler sein würde, zum Dante's View zu fahren. Die 35 km führten durch grandiose Wüstenlandschaft, zogen sich aber auch etwas hin, so dass ein leichtes Murren auf den hinteren Bänken im Auto aufkam. Unterwegs konnte man an zahlreichen Stellen noch die Spuren des Starkregens vor zwei Tagen erkennen. So richtig konnten wir uns nicht vorstellen, dass in dieser öden Gegend alles unter Wasser stand.

Oben angekommen wurde unsere Geduld mit einem grandiosen Ausblick auf den großen Salzsee belohnt. Frisch gestärkt mit einer Brotzeit aus der Kühlbox, spazierten ein kurzes Stück vor zu einem Felsvorsprung und ließen diese einzigartige Szenerie auf uns wirken. Die Temperaturen waren mit guten 30°C recht angenehm. Doch als wir uns an die Abfahrt machten, wurde uns schnell klar, dass dies nicht lange so bleiben würde.

Auffahrt zum ... ... Dante's View
Auffahrt zum ... ... Dante's View

Als wir den Zabriskie Point erreicht hatten, waren rekordverdächtige 47°C angesagt, dazu wehte ein kräftiger Wind. Zusammen fühlte sich das Ganze so an, als ob jemand einem mit dem Föhn direkt ins Gesicht blasen würde. Unter diesen Bedingungen wurde selbst der kurze Anstieg vom Parkplatz zur Aussichtsplattform zur Herausforderung. Aber die Aussicht auf die fast surreal wirkenden gefärbten Sandsteinformationen entschädigten für einige Strapazen. Hier muss man einfach gewesen sein!

einzigartiges Farbenspiel am ... ... Zabrisky Point
einzigartiges Farbenspiel am ... ... Zabrisky Point

Für die Weiterfahrt schalteten wir wieder die Klimaanlage ein. Letztes Highlight unser Fahrt durch das Death Valley war Badwater Basin, der mit -85,5 m tiefste Punkt der USA. Nur noch Werner verließ das Auto für ein kurzes Fotoshooting. Der Rest der Familie hatte mit der Hitze abgeschlossen.

Wir verließen das Death Valley auf der CA-178 in Richtung Süden. Nach Las Vegas standen uns noch knapp über 200 km Fahrt durch eine schier endlose Wüste bevor. Anfangs führte die Strecke über mehrere kleine Pässe hinweg durch sehr ansprechende Landschaft. Nach Verlassen des Nationalparks wurde die Gegend jedoch schnell öde und monoton. Auf gut halber Strecke durchquerten wir Pahrump, einen ziemlich heruntergekommen Ort mitten im Nichts.

Es dämmerte bereits als schließlich die eindrucksvolle Skyline von Las Vegas vor uns auftauchte. Dank TomTom und vorheriger Google Earth Recherche fanden wir die Einfahrt zum The Cosmopolitan sogleich und parkten unser Auto in der riesigen Tiefgarage des self-parking, wo die Luft extrem heiß und stickig war.

Mit den Koffern ging es quer durch das großflächige Casino zum Check-In. Wir bekamen ein Zimmer im 58. Stock mit Blick Richtung Süden (auf den Flughafen). Ein Upgrade auf Strip-Blick und Balkon hätte $50 pro Nacht Aufpreis gekostet, was uns aber zu teuer war. Das Zimmer war sehr gut ausgestattet und bot einen eindrucksvollen Ausblick auf die Stadt, insbesondere da es inzwischen dunkel geworden war. Nur die horrenden WiFi-Gebühren trübten den positiven Eindruck.

Nachdem wir uns etwas erfrischt und abgekühlt hatten, schauten wir uns die Pools im Hotel an: absolut gigantisch, aber leider schon geschlossen. Anschließend war noch eine kleine Strip-Erkundigung angesagt.

The Cosmopolitan Swimming pool bei Nacht
The Cosmopolitan Swimming pool bei Nacht

Als allererste beeindruckten uns die Wasserspiele des Bellagio. Überall wimmelte es von Menschen auf den Straßen. Nach einer kleinen Stärkung beim McDonalds kauften wir noch ein süßes Nachthemd für Franziska im M&M-Shop. Für mehr waren wir zu müde.

Bellagio New York-New York
Bellagio New York-New York

 

Nützliche Las Vegas Links:


27.08.2012 - 27 km

Las Vegas

Entspannt lagen wir bis 07:30 Uhr in den Betten und genossen die Aussicht von hoch oben. Beim Check-In hatten wir erfahren, dass im Zimmerpreis pro Tag zwei mal Frühstücksbuffet im "Wicked Spoon" enthalten war, obwohl davon in der Buchung nichts stand.

Diese Gelegenheit ließen wir uns natürlich nicht entgehen! Das schön angerichtete Angebot an Speisen war riesig und sehr wohlschmeckend, so dass man gar nicht von allem etwas probieren konnte. Als Besonderheit konnte man sich Omeletts selbst zusammenstellen, die dann von einem Koch frisch zubereitet wurden. Auch das Roast Beef war nicht zu verachten.

Blick aus dem Fenster Welcome to Fabulous Las Vegas
Blick aus dem Fenster Welcome to Fabulous Las Vegas

Mit vollen Bäuchen fuhren wir auf dem Las Vegas Boulevard in Richtung Süden. Beim berühmten "Welcome to Fabulous Las Vegas" Schild gab es einen kleinen Parkplatz in der Mitte der Fahrbahn, wo man das Auto bequem parkten konnte. Am Picture Point hatte sich bereits eine kleine Schlange gebildet. Ein Einweiser sorgte für Ordnung und machte Gruppenbilder mit typisch amerikanischer Pose.

Unser eigentliches Ziel war das Premium Outlet South, ein großes Einkaufszentrum mit vielen Markenläden (Levis, Billabong, Vans,...). Alles was das Teenager-Herz begehrte war vertreten. Wir deckten uns mit günstigen Jeans und T-Shirts ein. Werner bekam eine schicke Vans Badehose ($24.95), damit er am Pool auch etwas gleich sieht. Insgesamt waren wir fast 4 Stunden beim Shoppen, da konnten selbst die Teenies nicht meckern.

Auf dem Rückweg fuhren wir mit dem Auto den Strip entlang, um uns einen Überblick zu verschaffen. Kurz vor downtown drehten wir um. Da der Stratosphere Tower doch etwas abseits vom Strip lag, beschlossen wir auf die relativ teure Auffahrt zu verzichten und das Geld lieber in Essen anzulegen.

Nachdem wir das Auto wieder in der Tiefgarage abgestellt hatten, brachen wir zu einem Spaziergang am Strip in Richtung Süden auf. Besonders gefallen hat uns das New York-New York. Im Inneren ist eine kleine Stadt aufgebaut mit zahlreichen kleinen Lokalen und Geschäften. Vor dem Hotel befindet sich eine Nachbildung der Brooklyn Bridge. Leider war die Fahrt mit der Achterbahn mit $14 recht teuer.

New York-New York Excalibur
New York-New York Excalibur

Die markante Pyramide des Luxors wirkte innen eher langweilig. Auf Höhe des Excalibur drehten wir um.

Zurück am Hotel zog es uns an den Pool. Obwohl selbiger inzwischen im Schatten lag, war es immer noch sehr warm. Wir chillten ausgiebig auf einer Liege und beobachteten das doch teils illustre Publikum.

Bevor wir zu einer abendlichen Strip-Runde aufbrachen, stärkten wir uns beim Panda Express, einer sehr leckeren und relativ preiswerten China Fastfood-Kette. Die gigantischen Wasserspiele vor dem Bellagio kamen bei Dunkelheit noch viel besser zur Geltung. Im Inneren beeindruckte das Hotel durch eine liebevolle Blumendekoration und den größten Schokoladenbrunnen der Welt.

Bellagio Blumenhalle
Bellagio Blumenhalle

Nicht weniger eindrucksvoll war die im römischen Stil gehaltene Architektur des Ceasar's Palace. Um 22:00 Uhr sahen wir uns den Vulkanausbruch beim Mirage an.

Caesar's Palace Vulkanausbruch
Caesar's Palace Vulkanausbruch
Harrah's Paris
Harrah's Paris

Ein offener Hotspot beim McDonalds lud zu einer kleiner Pause ein, bevor wir uns auf den Rückweg zum Hotel machten, wo wir noch etwas beim Roulette zuschauen wollten, doch die Kinder wurden sogleich weiter geschickt.


28.08.2012 - 65 km

Las Vegas

Auch heute ließen wir den den Tag ruhig angehen. Zum Frühstück gingen wir noch einmal zum "Wicked Spoon" Buffet. Man gönnt sich ja sonst nichts. Wiederum hauten wir uns ordentlich die Wampe voll und genossen die gemeinsame Zeit.

Kurz nach 10:00 Uhr fuhren wir erneut hinaus in die Wüste. Unser Ziel war der ca. 30 km westlich gelegene Red Rock Canyon. Das Navi lotste uns in 30 Minuten sicher zum Visitor Center, von wo aus man bereits einen schönen Panoramablick hatte. Wir schauten uns die ganz informativ gestaltete Ausstellung im Außenbereich an. Schnell wurde uns klar, dass es bei 36°C zu heiß für größere Outdoor-Aktivitäten war.

Red Rock Canyon Great Wash
Red Rock Canyon Great Wash

Wir fuhren den 13 mi langen Scenic Drive ab. Von den Aussichtspunkten konnte man die ansehnlichen Kombinationen von roten und gelben Felsformationen bewundern. Beim Anblick des Wash konnten wir uns gar nicht vorstellen, dass sich ein derart ausgetrocknetes Flussbett in einen reißenden Strom verwandeln kann. Eine Infotafel warnte, dass solche Flash Floods die häufigste Ursache für naturbedingte Todesfälle in den USA sind. Zum Abschluss unseres Ausflugs hielten wir am Red Rock Canyon Overlook und genossen das prachtvolle Panorama.

Red Rock Canyon Overlook Panorama
Red Rock Canyon Overlook Panorama

Für den Rückweg wählten wir die direkte Stecke über den Charlsten Boulevard, die zwar kürzer, aber aufgrund der zahlreichen Ampeln nicht schneller ist. Zurück am Hotel kühlten wir uns im Zimmer etwas ab, da uns die Hitze doch etwas zugesetzt hatte.

Anschließend zog es uns noch einmal an den Pool. Da es in der Sonne nicht auszuhalten war, suchten wir uns Liegen im Schatten und verbrachten die Zeit mit Lesen. Sehr entspannend war auch, sich in das flache Wasser zu legen und das teilweise recht spezielle Publikum zu beobachten. Die umliegenden Hoteltürme boten zusammen mit dem Eiffelturm des Paris eine schöne Kulisse für einige Fotos.

Swimming Pool ...  mit Aussicht
Swimmingpool ... mit Aussicht

Am späten Nachmittag brachen wir zu einem weiteren Strip-Bummel auf. Diesmal war unser Ziel das Venetian. Getreu seinem Motto überragte eine Campanile-Nachbildung den Eingangsbereich des riesigen Geländes. Innen konnte man sich auf einer Canale-Grande Nachbildung unter einem künstlichen Himmel durch die Geschäfte schippern lassen. Für schlappe $16 pro Person trällerte der Gondoliere sogar eine italienische Arie. Im Food-Court hatte es auch einen Panda-Express, wo wir zum Abendessen einkehrten.

The Palazzo Canale Grande
The Palazzo Canale Grande

Gleich nebenan war im Whynn purer Luxus angesagt. Irgendwie ist das nicht unsere Welt, so zogen wir weiter zum Treasure Island, wo die nächste Aufführung der Seeschlacht bevorstand. Piraten und Sirenen kämpften in einer ganz witzig gemachten typisch amerikanischen Show gegeneinander. In der Menschenansammlung stand die Luft und uns wunderte, dass niemand kollabierte.

The Venetian Whynn
The Venetian Whynn

Franziska nützte eine WiFi-Pause beim McDonald zu einem Chat mit Andreas. Auf dem Rückweg schauten wir noch einen Sprung ins Paris, das uns aber nicht so besonders gefiel. Aber vielleicht waren wir von den vielen Eindrücken nur übersättigt.


29.08.2012 - 405 km

Valley of Fire

Heute war Schluss mit der Schwerenöterei. Der Wecker ging um 05:50 Uhr, denn wir wollten zeitig weiter. Tatsächlich schafften wir es, die Koffer, die Kühlbox und alle Einkaufstüten mit einem Gang ins Auto schaffen. Das Bild das wir dabei abgegeben haben, passte wohl nicht so ganz zum Ambiente des Hotels.

Nach einem Frühstück bei McDonalds etwas südlich am Strip folgten wir der I-15 in Richtung Norden bis zur Ausfahrt 75. Gegen 09:00 Uhr erreichten wir den Westeingang des Valley of Fire State Parks. Da es sich bei State Parks nicht um eine nationale Einrichtungen handelt, war unser Interagency Pass nicht gültig und so steckten wir im Selfpay-Verfahren die $10 Eintrittsgeld pro Fahrzeug in einen Umschlag und warfen ihn in einen Briefkasten. Uns verunsicherte ein Hinweis, dass der Scenic Drive wegen Straßenschäden, die durch das Unwetter von 22.08. verursacht worden waren, gesperrt ist.

Erster Stopp war am Beehives View Point, wo es Bienenstöcken ähnelnde Felsen zu sehen gab. Beim Atlatl Rock schauten wir uns die über eine Freitreppe gut erreichbaren Petroglyphen an.

Bienenstöcke Atlatl Rock
Bienenstöcke Atlatl Rock

Trotz der frühen Tageszeit war es bereits sehr warm. Eine kurze Piste führte weiter zu dem sich fotogen in der Morgensonne präsentierenden Arch Rock.

Im Visitor Center erfuhren wir, dass der Scenic Drive inzwischen gesäubert worden und somit seit heute morgen wieder befahrbar war. Die Straße führt durch eine traumhafte Canyon-Landschaft sanft bergan. Auf der talwärtigen Seite waren Räumfahrzeuge noch mit Restarbeiten beschäftigt. Der Rainbow Vista machte seinem Namen alle Ehre: Sandsteinformationen verschiedenster Couleur erstrahlten in der Morgensonne. Ein grandioser Anblick.

Rainbow Vista
Rainbow Vista

Wir parkten am Ende der Straße beim White Dome. Ein 2 km langer Rundweg führte durch bizarre, in verschiedensten Farben schimmernden Felsen zu einem kleinen Slot-Canyon. Zwischen den Felsen stand die Luft und es war so heiß, dass selbst geringe Anstiege schweißtreibend waren. Aber die wirkliche umwerfende Landschaft entschädigte für die Strapaze.

Sandsteinformationen beim ... ... beim White Dome
Sandsteinformationen beim ... ... beim White Dome
geniale Wanderung ... ... trotz großer Hitze
geniale Wanderung ... ... trotz großer Hitze

Vom Parking Lot #3 führt ein 1 km langer Weg zur Fire Wave, dem Pendant zur bekannteren "The Wave" bei Kanab. Die Szenerie war nicht weniger faszinierend und eindrucksvoll. Am Ziel hatte die inzwischen höher stehende Sonne die Felsen so aufgeheizt, dass wir uns wie im Backofen vorkamen.

Red Rocks bei der ... ... Fire Wave
Red Rocks bei der ... ... Fire Wave

Wir fanden den richtigen Spot nicht, um das gleiche Foto wie im Reiseführer zu schießen. Wahrscheinlich waren wir aufgrund der Hitze einfach zu ungeduldig. Zurück am Auto waren wir alle ziemlich erschöpft, obwohl wir insgesamt nicht viel gelaufen waren. Kein Wunder, das Thermometer zeigte 40°C an.

Die weiteren Viewpoints im Park schenkten wir uns und nahmen Kurs auf die I-15. In St. George war Einkaufen und Mittagspause angesagt. Frisch gestärkt durch leckere Sandwiches vom Subway und abgekühlt durch die Klimaanlage ging es uns langsam wieder besser und wir nahmen Kurs auf den Zion Nationalpark.

Unser Ziel war der Lava Point Overlook im Zion National Park. Die Zufahrt erfolgt über die Kolob Terrace Road, die in Virgin von der UT-9 abzweigt. Die 35 km lange schmale und kurvenreiche Bergstraße zog sich etwas hin, bot aber immer wieder schöne Ausblicke auf die saftig grüne Gebirgslandschaft, die zu einem Fotostopp einluden.

Impressionen von der ... ... Kolob Terrace Road
Impressionen von der ... ... Kolob Terrace Road

Um uns herum kreisten dunkle Schauer, die zusammen mit der Landschaft die typischen Postkartenbilder des Zions ergaben. Die letzten 1,5 km nach dem Abzweig waren eine ziemlich holprige Piste (nicht geeignet bei Nässe).

Oben angekommen genossen wir die prachtvolle Aussicht auf die bewaldete leicht hügelige Hochebene. Zum Glück blieb der Aussichtspunkt trotz der Schauer um uns herum immer in der Sonne und das bei angenehmen 25°C.

Lava Point Overlook
Lava Point Overlook

Wir blieben eine geraume Weile und ließen die Szenerie auf uns wirken. Die Abfahrt ging recht zügig vonstatten. Wir hielten noch einige Male an, bevor die Bewölkung endgültig dichter wurde.

Da Utah eine Stunde voraus ist, war es schon 18:00 Uhr als wir in das sehr schöne Best Western Zion Park Inn in Springdale eincheckten. Trotzdem sprangen wir noch in den wohltuend erfrischenden Pool.

Zum Abendessen kehrten wir in der Pioneer Lodge ein, wo wir uns ultra leckere Hamburger einverleibten. Besonders den "Famous Pioneer Burger" mit extra blue cheese können wir wärmstens empfehlen. Auch dieses Lokal wurde uns in diversen Reiseberichten vorab empfohlen. Zurück im Zimmer nutzten wir die schnelle Internet-Anbindung, um nach Hause zu telefonieren.

 

Nützliche links zum Zion National Park:


30.08.2012 - 32 km TODO

Zion National Park

Die Zeitverschiebung machte sich deutlich bemerkbar, denn es dämmerte gerade als um 06:40 Uhr der Wecker ging. Nach einem mäßigen Frühstück im Zimmer mit pappigen und eher künstlich schmeckenden Zimtschnecken fuhren wir zum Visitor Center gleich hinter dem nahegelegenen Parkeingang, wo wir das Auto auf dem noch fast leeren großen Parkplatz abstellten.

Da der Zion Canyon nur mit dem Shuttle-Bus zugänglich ist, packten wir unsere Rucksäcke und tuckerten gemütlich hoch bis zur Haltestelle "Weeping Rock". Während der Fahrt sorgten informative Durchsagen und grandiose Ausblicke dafür, dass während der gut 30 Minuten Fahrzeit keine Langeweile aufkam.

Um 08:30 Uhr begannen wir mit dem Aufstieg zum Observation Point. Der gut ausgebaute Steig führte in Serpentinen relativ steil empor. Nach einer Stunde erreichten wir einen Slot-Canyon mit sehr eindrucksvollen fast senkrechten Felswänden. Anschließend war noch einmal ein Steilstück angesagt, das uns durch alle Farbschattierungen des Canyons führte.

farbenprächtiger ... ... Aufstieg
farbenprächtiger ... ... Aufstieg

Als die Sonne über den Berg kam und es wärmer wurde, waren wir froh so früh losgegangen zu sein, denn die ganze Strecke in der Sonne zu gehen, wäre sicher kein Vergnügen gewesen. Oben angekommen führte der Weg noch eine Weile aussichtsreich am Canyon-Rand entlang, bis wir nach 2,5 h Wanderung schließlich unser auf einem Felsvorsprung gelegenes Ziel erreichten.

Observation Point Blick in den Zion Canyon
Observation Point Blick in den Zion Canyon

Die Ausblicke auf den Canyon waren grandios. Tief unter uns schlängelte sich der Virgin River in einer großen Schleife (big bend) durch den roten Canyon. Auf halber Höhe konnten wir die Wanderer zum Angle's Landing mit dem Fernglas beobachten. Wir rasteten auf einem Felsen und genossen ausgiebig das Panorama. Nur kulinarisch war der Ausflug mit Oreo-Keks und Chips eher ein Tiefpunkt.

Canyon Big Bend
Canyon Big Bend

Der Rückweg war vollkommen in der Sonne und uns wurde trotz des Abstiegs richtig warm. Als wir gegen 13:30 Uhr wieder unten waren, zitterten uns leicht die Füße aufgrund des steilen Abstiegs. Den kurzen Umweg zum Weeping Rock schenkten wir uns, da wir ihn schon vom Weg aus gesehen hatten. Nach einer kurzen Pause fuhren wir mit dem Shuttle-Bus weiter.

Unser Ziel war der Temple of Sinawava am Ende des Canyons. Nachdem wir unsere Wasserflaschen aufgefüllt hatten, folgten wir dem Riverside Walk entlang des Virgin Rivers. Es waren viele Leute unterwegs, kein Vergleich zu der eher beschaulichen Wanderung zum Observation Point. Je weiter wir gingen, desto enger wurde die Schlucht und desto mehr Schatten gab es, denn in der Sonne war es doch sehr warm. Am Ende des Weges zogen wir unsere Wasserschuhe an und liehen uns einen Wanderstock aus.

Eingang zu den Narrows Wasserwandern
Eingang zu den Narrows Wasserwandern

Ab jetzt ging es wegelos im Canyon weiter. Die meiste Zeit war nun Waten im Flussbett angesagt. Das Wasser war angenehm frisch und wir hatten einen Riesenspaß. Die Strömung war beherrschbar, doch man musste schon aufpassen, wo man hintrat. Einige Wanderer sind vor unseren Augen schon unfreiwillig plötzlich Baden gegangen. Bei den Temperaturen wäre dies zwar kein Problem gewesen, doch wir hatten für den Foto keine wasserdichte Hülle dabei.

am Umkehrpunkt Schlucht des Virgin Rivers
am Umkehrpunkt Schlucht des Virgin Rivers

Nach einer knappen Stunde drehten wir um und liefen zurück zum Shuttle-Bus, der uns zum Visitor Center brachte. Werner und Felix nickten unterwegs trotz schönster Landschaft ein.

Wir fuhren noch ein Stück auf dem Zion-Mount Carmel Highway in Richtung Osteingang. Die Passstraße führte entspannt durch eine wunderschöne rot grüne beige Gebirgslandschaft. Am Tunnel mussten wir zweimal auf ein überbreites Wohnmobil warten. Nur die Sonne fehlte etwas, da sich wie am späten Nachmittag üblich Gewitterschauer gebildet hatten. Wir kehrten um und beschlossen morgen früh noch einige Fotos zu machen.

Nachdem wir uns ein wenig am Hotel-Pool ausgeruht hatten, fuhren wir noch einmal zur Pioneer Lodge zum Abendessen. Zum krönenden Abschluss gab es eine gigantische Kugel Eis für $2.69 vom Laden nebenan.


31.08.2012 - 173 km

Bryce Canyon National Park

Heute zeigte sich der Himmel zum ersten mal bereits am Morgen bewölkt und auch die Vorhersage war nicht gerade prickelnd: es sollte den ganzen Tag gewittrig sein. Wir frühstückten wieder im Zimmer.

Zum Auftakt folgten wir nochmal dem Zion-Mount Carmel Highway. Den Spaziergang zum Zion Canyon Overlook schenkten wir uns, da wir nicht zu viel Zeit verlieren wollten. Gelegentlich spitzelte die Sonne durch und einige Parkbuchten luden zu einem Fotostopp ein. Kurz bevor wir den Park verließen, hielten wir noch an der markant gemusterten Checkerboard Mesa.

Weiter ging die Fahrt auf der UT-89 durch eine relativ öde Gegend. Der Himmel war grau. Nur im Norden schaute es etwas heller her, zum Glück genau unsere Richtung. Nach einiger Zeit wurde die Gegend gefälliger und auch der blaue Himmel kam näher.

Kurz nach dem Abzweig auf die UT-12 stimmte uns der Red Canyon auf das heutige Tagesprogramm ein.

Tiefrote Felsformationen im ... ... Red Canyon
Tiefrote Felsformationen im ... ... Red Canyon

Teilweise tiefrote Erdpyramiden (engl. Hoodoos) gepaart mit grünen Nadelbäumen boten eine schöne Kulisse für ein paar Fotos. Nach einigen weiteren Meilen erreichten wir den Abzweig zum Bryce Canyon.

Eingangsschild Parkstraße
Eingangsschild Parkstraße

Da es unten recht wolkenverhangen aussah, beschlossen wir zunächst ganz nach oben zu fahren und das Pferd von hinten her aufzuzäumen. Unsere Taktik ging auf! Als wir den Rainbow Point (2778m) am Ende der Parkstraße erreicht hatten, schien in Richtung Canyon die Sonne. Weiter westlich gab es dunkle Schauer, die der Wind nach Norden wegtrieb.

Ausblicke vom ... ... Rainbow Point (2778m)
Ausblicke vom ... ... Rainbow Point (2778m)

Die Aussicht auf den Canyon-Rand mit seinen orangen Felsen war beeindruckend. Aufgrund der Höhenlage waren die Temperaturen sehr angenehm. Wir folgten dem Bristlecone Loop Trail, drehten doch bald wieder um, da der Weg durch den Nadelwald nicht sonderlich spektakulär war und wir keine Zeit einbüßen wollten.

Auf der Rückfahrt klapperten wir alle View Points ab und hatten wahnsinniges Glück, dass es mit dem Fotolicht perfekt passte. Immer mehr Bilder wanderten auf die SD-Karte.

Black Birch Canyon Agua Point
Black Birch Canyon Agua Point
Farview Point Piracy Point
Farview Point Piracy Point

Am Bryce Point war Mittagspause angesagt. Die Verpflegung bestehend aus Frischkäse, Peanut-Butter, Chips und Oreo-Keksen konnte kulinarisch leider bei weitem nicht mit dem Niveau der Ausblicke mithalten.

einzigartiges Panorama ...
einzigartiges Panorama ...
... und farbenprächtige Felsen ... ... am Bryce Point
... und farbenprächtige Felsen ... ... am Bryce Point

Beim nahegelegenen Inspiration Point sorgte die Höhenlage dafür, dass uns ein kurzer, aber relativ steiler Anstieg zur Aussichtsplattform leicht außer Atem brachte. Bald darauf folgte mit dem Sunset Point ein weiterer Höhepunkt des Nationalparks: vor uns breitete sich das Bryce Amphitheater mit seinen unzähligen farbenprächtigen Stelen aus, ein wahrhaft grandioses Panorama.

Franziska beim Inspiration Point Amphitheater
Franziska beim Inspiration Point Amphitheater

Da ein Gewitter verdächtig nahe kam, waren wir zunächst etwas unsicher, entschlossen uns aber dennoch den berühmten 3 Meilen Rundweg zu gehen. Wir stiegen die steilen Serpentinen des Navajo Loop Trails hinab in den Canyon. Von der Nähe betrachtet wurde uns die Größe und bizarre Schönheit der Hoodoos erst so richtig bewusst. Zusammen mit den grünen Nadelbäumen ergab sich ein farbenfrohes Gesamtbild.

Wallstreet Canyon Navajo Loop Trail
Wallstreet Canyon Navajo Loop Trail
rote Hoodoos Queens Garden
rote Hoodoos Queens Garden

Über den Queens Garden Trail stiegen wir hinauf zum Sunrise Point und folgten dem Rim Trail zurück zum Ausgangspunkt. Diese Wanderung ist landschaftlich wirklich ein absolutes Highlight! Die Schauer waren eindrucksvoll an uns vorbeigezogen, so dass wir keinen Tropfen abbekommen haben. Heute hatten wir wirklich mehr Glück als Verstand mit dem Wetter.

Panoramablick vom Sunrise Point
Panoramablick vom Sunrise Point

Wir checkten in die sehr schön gelegene und edle Bryce Canyon Lodge ein. Das Hotel war kein Vergleich zur Yosemite-Lodge. Unser wohnlich ausgestattetes Zimmer lag in einem Nebengebäude und hatte eine kleine Terrasse, die von der Abendsonne angestrahlt wurde. Das beste war aber, dass es keine Klimaanlage, sondern eine Heizung gab. Diese Höhenlage hatte schon etwas. Einziger Nachteil war, dass es WiFi nur in der Lobby im Hauptgebäude gab.

Zum Abendessen kehrten wir in der Pizzeria gleich neben an ein, wo wir gut und einigermaßen preiswert gegessen hatten. Als Geschirr gab es nicht ganz stilechte Blechteller, aber zumindest kein Einwegplastik.

Aufgrund der relativ südlichen Lage war der Sonnenuntergang bereits gegen 19:00 Uhr. Nach dem Essen fuhren wir deshalb rasch zum Sunset Point, um uns dieses Spektakel anzusehen. Langsam wurden die Schatten länger und der Canyon erstrahlte stimmungsvoll in der Abendsonne. Ein kräftiger Schauer verzierte die Szenerie mit einem Regenbogen.

Sonnenuntergang ... ... am Sunset Point
Sonnenuntergang ... ... am Sunset Point

Anschließend gab es im Hauptgebäude ein Rangerprogramm über die Tierwelt des Bryce Canyon. Wir erfuhren viel Interessantes über den Utah Prairie Dog und die vom Aussterben bedrohten Pronghorns. Während des etwas zu lang geratenen Vortrags zog ein schweres Gewitter über uns hinweg.

 

Nützliche links zum Bryce Canyon National Park:


01.09.2012 - 238 km

UT-12 Scenic Byway

Die Ruhe und die angenehmen Temperaturen sorgten für einen tiefen und festen Schlaf. Erst durch den Sicherheitswecker um 08:00 Uhr wurden wir wach. Diese Lodge ist wirklich sehr empfehlenswert.

Nachdem wir uns in dem überschaubaren General Store mit Essbarem versorgt hatten, fuhren wir zum Fairyland Point und frühstückten in aussichtsreicher Lage. Die Sonne spitzelte gelegentlich durch die Reste der Gewitterfront von gestern. Es war angenehm frisch, aber nicht kalt.

Das erste Ziel des heutigen Tages war der Kodachrome Basin State Park. Ein Hinweisschild entlang der Zufahrt sagte, dass die Cottonwood Canyon Road vorübergehend gesperrt ist. Nach den Regenfällen der letzten Tage wäre eine Fahrt auf dieser nicht ganz einfachen Piste eh nicht ratsam gewesen.

Nachdem wir die $6 Eintrittsgeld pro Fahrzeug abgedrückt hatten, parkten wir bei dem sehr schön gelegenen Campingplatz. Gleich gegenüber auf der anderen Straßenseite war der Ausgangspunkt zum Angel's Palace Trail, den uns der Ranger im Visitor Center als kurze Wanderung empfohlen hatte.

Kodachrome Basin ... ... State Park
Kodachrome Basin ... ... State Park

In der Tat eröffneten sich unterwegs sehr schöne Ausblicke auf die farbenfrohen Felsformationen. Da auch das Fotolicht optimal passte, war die Bezeichnung "photographers dream" durchaus gerechtfertigt.

Angel's Palace Trail Panorama
Angel's Palace Trail Panorama

Weiter ging der Fahrt auf der UT-12, die landschaftlich immer gefälliger wurde. Auch die Wolken wurden zum Glück immer weniger. In Escalante schenkten wir uns den Petrified Forest State Park und düsten stattdessen weiter in Richtung Boulder.

Der UT-12 Scenic Byway entfaltete jetzt ihre volle Schönheit! Erster Halt war am Powell Point, von dem aus sich eine ganz nette Aussicht auf die diesmal graue Landschaft hatte. Wir stoppten noch an zahlreichen weiteren Aussichtspunkten und genossen die prachtvolle Landschaft des Grand Staircase-Escalante National Monument. Zum ersten mal sahen wir einen Wash, der tatsächlich auch Wasser führte. Die gestrigen Schauer, denen wir entgangen sind, haben doch ihre Spuren hinterlassen. Besonders eindrucksvoll waren die Ausblicke von der Abfahrt zum Escalanate Canyon.

Abfahrt zum ... [14_05] ... Escalanate Canyon [14_06]
Abfahrt zum ... ... Escalanate Canyon

Da das Wetter sehr gut war, beschlossen wir eine kleine Wanderung zu den Wasserfällen am Ende des Calf Creek Canyons zu machen. Der kleine Parkplatz (Gebühr $2) war fast voll und wir bekamen gerade noch ein Plätzchen am Straßenrand. Nach einer kulinarisch eher zweifelhaften Mittagspause marschierten wir los.

Der leicht wellige Weg führte entlang eines kleinen Baches, dem Calf Creek. Die Mischung aus grünen Bäumen, roten Felsen, blauem Himmel und weißen Wolken ergab ein perfektes Stimmungsbild. Die Wolken spendeten etwas Schatten, so dass die Temperaturen erträglich blieben. Nur der sandige Boden strengte etwas an.

Wanderung durch ... ... den Calf Creek Canyon
Wanderung durch ... ... den Calf Creek Canyon
Red Rocks auf dem Weg unser Ziel Calf Creek Falls
Red Rocks auf dem Weg unser Ziel: Calf Creek Falls

Nach 3 mi oder 90 Minuten erreichten wir den romantischen Wasserfall, der erstaunlich viel Wasser führte. Wir chillten etwas im Schatten. Das anfängliche Gemeckere, dass wir die Badesachen nicht mitgenommen hatten, verstummte angesichts des eiskalten Wassers recht schnell. Gegen 17:00 Uhr waren wieder am Auto.

Auf der Weiterfahrt führte die UT-12 entlang eines bewaldeten Bergrückens stetig bergan. Kurz vor der Passhöhe 2866 m hatte man vom Homestead Overlook eine gigantische Aussicht in Richtung Capitol Reef National Park.

Homestead Overlook Waterpocket Fold
Homestead Overlook Waterpocket Fold

Die roten Felsen der Waterpocket Fold erstrahlten in schönstem Abendlicht. Dunkle Gewitterwolken, aus denen heftige Blitze hervorgingen, rundeten das Bild ab. Auch das Panorama vom Larb Hollow Overlook war nicht weniger imposant.

Hollow Overlook
Larb Hollow Overlook

Kurz darauf erreichten wir Torrey, unser heutiges Etappenziel und checkten in das ca. 3 mi außerhalb gelegene Best Western Capitol Reef Resort ein. Sogleich stach uns der geniale Pool ins Auge: vom leicht erhöhten Whirlpool hatte man einen schönen Blick auf die von der Abendsonne angestrahlten Red Rocks. Hier konnte man es wirklich aushalten. Einziger Mangelpunkt war, dass es im Zimmer keinen Kühlschrank gab.

Blick vom Hotelzimmer Entspannung im Whirlpool
Blick vom Hotelzimmer Entspannung im Whirlpool

Im einzigen Laden, dem recht überschaubaren General Store, füllten wir unsere Vorräte auf. Anschließend kehrten wir im Slacker's Drive In (165 East Main) ein. Die Hamburger waren super lecker. Die service charge, die wir uns aufgrund des self service gespart hatten, investierten wir in ein nicht minder feines Eis.


02.09.2012 - 420 km

Canyonlands National Park

Da der gestrige Einkauf nicht viel hergab, war das Frühstück im Zimmer wieder eher bescheiden. Dafür wurden wir mit einem schönen Sonnenaufgang belohnt. Als wir gegen 07:30 Uhr abfuhren war es draußen noch recht frisch.

Bald hatten wir den Eingang des Capitol Reef National Park erreicht und wir folgten einer augenfälligen Abbruchkante. Da wir ziemlich früh dran waren, war alles noch im Schatten bzw. im Gegenlicht. Die volle Pracht entfaltet sich wohl erst am Abend, wenn die Sonne die roten Felsen zum glühen bringt. Wie eindrucksvoll das sein kann, hatten wir bereits gestern von oben gesehen.

Beim Visitor Center gab es einige historische Gebäude eher zweifelhafter Natur, die wir uns nur vom Auto aus anschauten. Wir bogen in den Scenic drive ab, der stetig entlang einer Auffaltung gemächlich nach oben führte. Mehrere mal kreuzte ein trockener Wash die Straße und man musste beim dip abbremsen.

Scenic Drive Capitol Gorge
Scenic Drive Capitol Gorge

Am Ende der Teerstraße folgten wir der 3 mi langen gut befahrbaren Piste durch die Capitol Gorge, einer ganz reizvolle kleinen Schlucht. Nach einem morgendlichen Spaziergang zu den Tanks war es uns nicht. Bevor wir endgültig Kurs auf den Canyonlands Nationalpark nahmen, hielten wir noch kurz bei den Petroglyphen.

Kurz nach Caineville fühlten wir uns auf den Mond versetzt. Im krassen Gegensatz zum saftig grün roten Nationalpark, dominierten jetzt die Grautöne die Landschaft. Vegetation gab es fast keine mehr. Eine Hinweistafel erklärte, dass wir uns in der Luna Mesa befanden, welch treffender Name. Ein mächtiger Tafelberg, die Factory Butte überragte die Szenerie.

Luna Mesa
Luna Mesa

Hinter Hanksville bogen wir auf die UT-24 in Richtung Norden ab. Nach einem weiteren genialen Fotostopp wurde im weiteren Verlauf der Fahrt die Landschaft immer eintöniger und langweiliger, was den Rest der Familie veranlasste eine Runde im Auto zu schlafen. Etwas von Wüste und Red Rocks gesättigt verzichteten wir auf die 13 mi Abstecher zum Goblin Valey.

Factory Butte Gilson Butte
Factory Butte Gilson Butte

Kurz vor Green River erreichten wir die I-70 und kamen recht zügig voran (Tempolimit 75 mph). Leider quollen immer mehr Wolken auf und es wurde leicht drückend. Kurz vor der Ausfahrt zur UT-191 gibt es eine scenic vista, die sich aber nicht wirklich lohnt.

Gegen 11:30 Uhr bogen wir in Richtung Canyonland Nationalpark ab. Ein Aussichtspunkt kurz vor dem Parkeingang bot einen schönen Blick auf die beiden mächtigen Tafelberge Monitor und Merrimac. Leider war die Fernsicht etwas getrübt.

Monitor und Merrimac Shafer Canyon
Monitor und Merrimac Shafer Canyon

Nachdem wir das Visitor Center passiert hatten, hielten wir beim Shafer Canyon . Eindrucksvoll schlängelten sich die zahlreichen Serpentinen der Passstraße die steilen Felswände hinab. Leider ist die Piste für normale PkW zu schwierig, zumal es stellenweise nass war. Da unsere Vorräte fast aufgebraucht waren, fiel die Mittagspause eher dürftig aus. Wir brauchten dringend einen vernünftigen Supermarkt.

Unser nächstes Ziel war der Upheaval Dome Parkplatz. Eine kurze Wanderung führte zu zwei Aussichtspunkten auf dem Krater, in dessen Mitte sich eine auffällige Salzaufbeulung befindet. Es war drückend heiß und ein kräftiges Gewitter kam bedrohlich näher, was uns veranlasste vor Erreichen des Ziels umzudrehen, zumal die Sicht eh nicht überragend gewesen wäre.

Upheaval Dome Schauer im Anmarsch
Upheaval Dome Schauer im Anmarsch

Auf der Fahrt zum Green River Overlook holte uns der Schauer ein und Scheibenwischer auf höchster Stufe war angesagt. Nach kurzer Wartezeit im Auto kam bald wieder der blaue Himmel zum Vorschein und die Schwüle war verschwunden. Nur die Aussicht auf den schier endlosen Canyon wurde durch Gegenlicht etwas getrübt. Besser präsentierte sich die augenfällige Furche des Buck Canyon.

Green River Overlook Buck Canyon
Green River Overlook Buck Canyon

Bestes Fotolicht herrschte am Grand View Point Overlook. Nahezu grenzenlos breitete sich die gigantische Canyonlandschaft vor uns aus. Wir schlenderten etwas am Rim Trail entlang und genossen das prachtvolle Panorama.

Grand View Point Overlook
Grand View Point Overlook

Letzte Station im Park war ein kurzer Spaziergang zum Mesa Arch. Eindrucksvoll posierte der kleine Felsbogen im Abendlicht. Man konnte von hinten auf den Bogen laufen (wenn man entsprechend schwindelfrei ist). Die Kids fanden es absolut cool. Den Alten fehlte der Mut.

Mesa Arch schwindelfrei muss man schon sein
Mesa Arch schwindelfrei muss man schon sein

Während der doch immerhin 50 km langen Fahrt zum Best Western Plus Canyonlands Inn in Moab sahen wir heftige Gewitter über dem Gebirge. Bei Check-In bekamen wir einen kostenlosen Upgrade auf eine Luxus-Suite bestehend aus zwei Zimmern (1x King-Size und 2x Queen-Size Betten), 3 Waschbecken, einer Kochnische und besonders wichtig 3 riesigen Flachbildfernsehern. Hier konnte man es schon 2 Tage lang aushalten.

Nach dem fast schon obligatorischen Gang zum Pool zog ein kräftiger Schauer vorüber. Der Regen prasselte so heftig, dass wir nicht einmal die kurze Strecke zum Auto gehen konnten ohne klatschnass zu werden. Im weather channel gab es sogar eine lokale Wetterwarnung. Zum Glück war der Spuk bald vorbei, denn wir waren hungrig.

Gleich gegenüber dem Hotel hatten wir bereits zuhause das Slick Rock Cafe ausgekundschaftet. Einmal mehr genossen wir bei Life-Musik ultra leckere Hamburger. Werner probierte als Beilage frittierte Zwiebelringe aus. Einziger Mangelpunkt war, dass es keine freien refills gab.

Frisch gestärkt fuhren wir zum großen Supermarkt im Norden von Moab. Dank der langen Ladenöffnungszeiten kam keine Hektik auf. Entspannt gönnten wir uns zum Tagesausklang vor dem Fernseher ein kühles Bier.


03.09.2012 - 99 km

Arches National Park

Das Frühstücksbuffet öffnete bereits recht früh. Eigentlich waren nur zwei Personen inklusive, doch niemand kontrollierte. Nach der eher zweifelhaften Kost der letzten Tage war das ganz ansehnliche Angebot eine willkommene Abwechslung. Nur an das Einweggeschirr werden wir uns wohl nie gewöhnen können. Eine Reisegruppe, die wir bereits gestern im Canyonlands Natioanlpark getroffen hatten, sorgte für regen Betrieb.

Bereits um 07:45 Uhr brachen wir zum Arches Nationalpark auf. Da die Aussichtspunkte noch im Gegenlicht lagen, fuhren wir zunächst ganz nach oben zum Devils Garden Parkplatz. Es war noch relativ wenig los, so dass wir kein Problem hatten einen Parkplatz zu bekommen.

Parkstraße in der ... ... Morgensonne
Parkstraße in der ... ... Morgensonne

Gegen 09:00 Uhr marschierten wir bei recht angenehmen Temperaturen los. Bald war der langgestreckte Landscape Arch erreicht, der sich fotogen in der Morgensonne präsentierte.

Devils Garden Trail Landscape Arch
Devils Garden Trail Landscape Arch

Mit teilweise kleinen Klettereinlagen ging es weiter zum Double O Arch, unserem Wendepunkt. Unterwegs gab es immer wieder schöne Ausblicke auf die gefällige rote Felsenlandschaft. Auf dem Rückweg führten uns einige kurze Abstecher zu weiteren sehenswerten Felsbögen.

Double O Arch Partition Arch
Double O Arch Partition Arch

Am Fiery Furnace Viewpoint war Mittagspause angesagt. Neben den Felsenbögen bestach der Nationalpark auch durch die ausgedehnten bunt schillernden Salzlandschaften, zu bestaunen vom Salt Valley Overlook aus.

Fiery Furnace Salt Valley
Fiery Furnace Salt Valley

Auf der Weiterfahrt klapperten wir die zahlreichen Aussichtspunkte ab. Natürlich durfte auch ein Halt am auffälligen Balanced Rock nicht fehlen.

Balanced Rock Double Arch
Balanced Rock Double Arch

Es war sehr heiß geworden und wir beschlossen in der Windows Section etwas zu chillen. Ein kurzer Pfad führte hinauf zum Double Arch, in dessen Schatten wir uns niederließen. Nach einer geraumen Weile spazierten wir hinüber zum North und South Window.

Turret Arch The Windows
Turret Arch The Windows

Ein Abstecher zum Delicate Arch gehört zum Pflichtprogramm des Arches Nationalparks. Wir parkten das Auto an der Wolfe's Ranch. Die 150 Höhenmeter Aufstieg wären an sich kein Thema gewesen, wenn es nicht 35°C gehabt hätte. Nach einer knappen Stunde Wanderung über aufgeheizten Fels tauchte nach einer Biegung der relativ kleine Steinbogen plötzlich vor uns auf. Vor dem Hintergrund der La Sal Mountains hat er sich ein wirklich fotogenes Fleckchen als Standort ausgesucht. Diese Wanderung hat sich trotz der Hitze absolut gelohnt.

Delicate Arch ... ... von unten
Delicate Arch ... ... von unten

Wir rasteten im Schatten und schauten zu wie der pittoreske Bogen langsam immer mehr in die Sonne kam. Da es sich zugezogen hatte und die Kinder nicht länger bleiben wollten, warteten wir nicht auf den Sonnenuntergang.

Nachdem uns die Burger gestern so gut geschmeckt hatten, gingen wir noch einmal ins Slick Rock Cafe zum Abendessen. Anschließend bummelten wir noch etwas durch die Geschäfte und erstanden drei alte Nummernschilder als Souvenir.

Bei einem Eis im Zimmer klang der aktive und lange Tag gemütlich aus. Morgen ging es nach Arizona, das eine Stunde hinten dran war. Wir nahmen das zum Anlass den Wecker etwas später zu stellen.


04.09.2012 - 526 km

Monument Valley

Heute war beim Frühstück weniger Betrieb. Wir setzen uns bei angenehmen Temperaturen auf die Terrasse und ließen den Tag entspannt angehen. Gegen 08:15 Uhr war Abfahrt.

Wir wählten nicht die direkte Route in Richtung Süden, sondern folgten zunächst der UT-128 east, die sehr schön unmittelbar am Colorado entlang vorbei an zahlreichen einfachen Campingplätzen durch einen Canyon führte. Das Morgenlicht sorgte für eine tolle Stimmung. Als wir auf die La Sal Mountain Loop abbiegen wollten, sagte ein Schild, dass die Straße in 12 mi. gesperrt sei. Uns blieb nichts anders übrig als auf der gleichen Strecke wieder zurückzufahren. Nach einer Stunde waren wir wieder am Hotel.

Ab jetzt fuhren wir auf der UT-191 in Richtung Süden. Bis zum Monument Valley waren es gut 200 km, was auf den wenig befahrenen Straßen absolut stressfrei war. Zunächst sorgten Bäume und etwas Grün für eine ganz ansprechende Landschaft. Je tiefer wir jedoch kamen, desto öder wurde die Vegetation. Die ersten Red Rocks tauchten wieder auf. Hinter Bluff bogen wir auf die UT-163 ab.

In Mexican Hat sahen wir vom Auto aus den markanten, einem Mexikanerhut ähnelnden Felsen. Ein Abstecher zum Moki Dugway war nicht konsensfähig. Bald darauf tauchten die ersten typischen Tafelberge (Buttes) des Monument Valleys auf und wurden mit einem Fotostopp gewürdigt.

Red Rocks entlang der UT-163 Monument Valley in Sicht
Red Rocks entlang der UT-163 Monument Valley in Sicht

Wir bogen nach links zum Visitor Center ab (Eintritt $5/Person, nur Barzahlung!). Von der Aussichtsterrasse des riesigen Komplexes hatte man einen ersten postkartenreifen Panoramablick. Die rotbraunen Tafelberge posierten eindrucksvoll im schönsten Fotolicht. Bevor es auf die Piste ging, war Mittagspause am Auto angesagt. Das Gemaule wurde über das lapprige Toastbrot wurde immer lauter.

Panorama vom Visitor Center aus
Panorama vom Visitor Center aus

Am Eingang hatten wir eine kleine Broschüre erhalten, die alle Sehenswürdigkeiten entlang des 17 mi langen Rundkurses durch das Tal erklärte. Die Ausblicke von den zahlreichen Aussichtspunkten waren grandios. Besonders eindrucksvoll war für uns der John Ford Point und der Artist's Point. Wir ließen uns richtig Zeit um diese einzigartige Landschaft zu genießen. Natürlich war die Geländefahrt an sich auch schon ein Erlebnis (insbesondere für den männlichen Teil der Familie).

John Ford Point auf der Piste
John Ford Point auf der Piste
Artist's Point
Artist's Point

Die Piste ist für PkW mit normaler Bodenfreiheit bei Trockenheit grenzwertig zu befahren. Etwas problematisch ist die Abfahrt vom Visitor Center ins Tal. Hier sind wir zweimal leicht aufgesessen. Alternativ kann man sich in einem Jeep kutschieren lassen, was uns angesichts des Staubs und der Holprigkeit als zweifelhaftes Vergnügen erschien, von Preis ganz zu schweigen.

der klassische Blick ... ... von der Aussichtsplattform
der klassische Blick ... ... von der Aussichtsplattform

Nach 2 Stunden Fahrt waren wir leicht eingestaubt wieder zurück am Visitor Center. Gerade rechtzeitig, denn eine dunkle Schauerwolke kam immer näher.

Nach Page waren es weitere 200 km durch eine eher langweilige und eintönige Gegend. Es regnete immer wieder leicht. Erst kurz vor Page klarte es wieder richtig auf. Als der blaue See vor uns auftauchte, entschieden wir uns spontan noch zum oberen Aussichtspunkt zu fahren, wo bestes Abendlicht zu einem Panoramafoto einlud.

Lake Powell - Panorama
Lake Powell - Panorama

Wir checkten in das etwas außerhalb gelegene Courtyard by Marriott ein. Die Anlage und auch die Zimmer machten einen schönen und gepflegten Eindruck. Eine ideale Bleibe für die nächsten 3 Tage. Die Gewitterfront hatte für ein wenig Abkühlung gesorgt, so dass man es am Swimmingpool gut aushalten konnte.

Zum Abendessen fuhren wir zum Fiesta Mexicana (125 S. Lake Powell Blvd.). Das Essen war sehr gut und reichlich, eine wirklich willkommene Abwechslung zu den Burgern der letzten Tage. Auch der Service war sehr zuvorkommend.

Am Abend planten wir vor dem Fernseher die Aktivitäten der restlichen Tage. Uns beunruhigte etwas der bevorstehende Streik der Lufthansa Flugbegleiter.

 

Nützliche Links für Page und Umgebung


05.09.2012 - 99 km

Page

Heute war eigentlich Ausschlafen angesagt. Aber die bereits relativ hoch stehende Sonne schien ins Zimmer, so dass wir doch schon kurz nach 07:00 Uhr wach wurden. Irgendwie passte die Zeit in Arizona nicht so ganz. Wir frühstückten gemütlich im Zimmer. Gegen 08:15 Uhr war Abfahrt, zu früh für den Antelop Canyon.

Wir nutzten das Morgenlicht und fuhren zum Scenic View, um einige Fotos zu machen. Auf der westlichen Seite des Dammes gab es einen weiteren Fotospot. Im Visitor Center erkundigten wir uns nach Führungen und nach der Wassertemperatur in Lone Rock: 26°C. Das hörte sich doch vielversprechend an!

Scenic View [18_01] Blick von der Brücke
Scenic View Blick von der Brücke

Als wir gegen 09:45 Uhr den Parkplatz des Lower Antelop Canyon erreichten, hatte sich eine kleine Schlange gebildet. Die Arbeitsweise des Navajo am Schalter war nicht gerade effektiv, so dass wir etwas warten mussten, bis wir unsere Tickets hatten. Kostenpunkt: $20 Eintritt + $6 Permit pro Person! Nicht gerade ein Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass man für weniger Geld alle Nationalparks der USA besuchen kann.

Ein Führer brachte uns zum unscheinbaren Einstieg in den Canyon. Ein kleines Denkmal erinnerte an die 11 Toten der Flash Flood von 1997. Im Inneren war der Canyon sehr eng, so dass man nur einzeln durchkam. Wir waren genau zur richtigen Zeit da. Unser Führer warf etwas Sand in die Luft, wodurch die einfallenden Sonnenstrahlen besser zur Geltung kamen, ein sehr eindrucksvolles Schauspiel.

Slot Canyon Sonnenstrahlen Farbenspiel
Slot Canyon Sonnenstrahlen Farbenspiel

Neben diesen Beams bestach der slot canyon durch sein fantastisches Farbenspiel. Der Führer zeigte uns die besten Fotospots und wusste genau, wie man die Kamera einzustellen hatte, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Entsprechend viele Bilder wanderten auf die Speicherkarte. Am Schluss spielte einer der Führer auf seiner Flöte indianische Weisen.

fantastisches ... ... Farbenspiel
fantastisches ... ... Farbenspiel

Tief beeindruckt verließen wir nach gut einer Stunde den Canyon am hinteren Ende über eine Treppe. Auf dem Rückweg war der Canyon nur durch einen kleinen Spalt erkennbar, den man leicht hätte überspringen können. Die Hitze hatte uns wieder!

Bis zu unserem nächsten Ziel, dem Horseshoe Bend, war es nicht weit. Ein 15 minütiger Spaziergang führte über eine kleine Anhöhe hinweg vor zum Aussichtspunkt. Das Autothermometer zeigte 35°C an. Angesichts dessen war es nicht verwunderlich, dass der schattenlose Weg etwas beschwerlich war, insbesondere der leichte Anstieg durch den Sand auf dem Rückweg. Wieder einmal mehr war unser Timing perfekt: Gegen Mittag stand die Sonne so hoch, dass die gesamte Schleife in der Sonne war.

Blick von der Anhöhe aus Horseshoe Bend
Blick von der Anhöhe aus Horseshoe Bend

Leicht erschöpft von der Hitze suchten wir etwas Abkühlung bei McDonalds. Anschließend holten wir die Badesachen und fuhren zum Lone Rock Beach. Wir trauten der Sandpiste nicht ganz und liefen deshalb die paar hundert Meter vor an den Strand. Das angenehm warme und doch erfrischende Wasser lud zum Schwimmen ein. Die imposante Felsenkulisse rundete das Bild. Wir hatten einen riesigen Spaß und genossen die gemeinsame Zeit.

Lone Rock Beach Wahweap Marina
Lone Rock Beach Wahweap Marina

Nach einer guten Stunde fuhren wir weiter zur Wahweap Marina, um uns nach Rundfahrten bzw. einem Bootsverleih zu erkundigen. Das Angebot war jedoch wenig attraktiv und sehr teuer: es war nur noch eine 2,5 h Abendrundfahrt buchbar, die immerhin mit $70 pro Person zu Buche geschlagen hätte. Zurück am Hotel chillten wir noch etwas am Hotel-Pool.

Ursprünglich hatten wir geplant noch einmal zum Sonnenuntergang auf den Aussichtspunkt zu fahren. Doch irgendwie hatten wir uns in der Zeit vertan und waren zu spät dran, weshalb wir gleich zum Essen gingen. Diesmal kehrten wir beim The Dam Bar & Grille ein, wo wir uns bei angenehmen Temperaturen im Freien sitzend leckere Hamburger einverleibten.

Im Fernsehen verfolgten wir eine Rede von Michelle Obama auf dem Parteitag der Demokraten, in der sie erklärte, warum Barack unbedingt als Präsident wiedergewählt werden sollte. Wahlkampf in den USA funktioniert halt doch etwas anders als bei uns.


06.09.2012 - 192 km

Page

Auch heute ließen wir es entspannt angehen und frühstückten erst mal in aller Ruhe im Zimmer. Die Sonne strahlte und es versprach erneut ein traumhafter Tag zu werden.

Am Vormittag stand ein Ausflug zu den Vermilion Clifs auf dem Programm. Ein schmaler Einschnitt in den Fels zeichnete den Beginn des Antelope Pass ab. Bei der Abfahrt der AZ-89 in das Lower Colorado Basin eröffnete sich ein erster grandioser Ausblick auf die bunt gestreifte Felsformationen.

Erster Halt war bei der Navajo Bridge, die den Marble Canyon überspannte. Trotz ihrer relativ geringe Tiefe von "nur" 140 m war die Schlucht, die bereits zum Grand Canyon National Park gehörte, recht eindrucksvoll, Insbesondere bei diesem optimalen Fotolicht. Von der begehbaren alten Brücke aus konnten wir 3 California Condors beobachten, deren Aufzuchtstation in der Nähe war. Einige Profifotografen waren mit schwerem Gerät angerückt.

Navajo Bridge Marble Canyon
Navajo Bridge Marble Canyon

Weiter ging die Fahrt nach Lees Ferry, einer der wenigen Stellen, wo man bequem mit dem Auto den Colorado erreichen kann. Die Strecke verlief landschaftlich reizvoll unmittelbar unterhalb der Vermilion Clifs entlang. Ein fotogener Balanced Rock lud zu einem kurzen Fotostopp ein. Wir hielten an einem kleinen Strand beim Colorado und steckten die Füße in das eiskalte Wasser, denn nur an der Oberfläche des Lake Mead erwärmt sich das Schmelzwasser aus den Bergen auf angenehme Temperaturen.

Balanced Rock Am Colorado
Balanced Rock Am Colorado

Am Fähranleger herrschte reger Betrieb. Zahlreiche Rafting-Touren machten sich bereit zur Abfahrt. Sie hatten eher Expeditions-Charakter und waren nichts für Amateure. Vor Ort konnte man nichts buchen.

Lee Ferry Rafting Boote
Lees Ferry Rafting Boote

Nach einer Weile machten wir uns an die Rückfahrt nach Page und genossen noch einmal diese grandiose Landschaft.

Da wir das lapprige Toastbrot nicht mehr sehen konnten, kehrten wir zur Mittagspause noch einmal beim McDonalds in Page ein. Willkommener Nebeneffekt dabei war, dass die Klimaanlage für angenehme Kühlung sorgte.

Anschließend fuhren wir zum Visitor Center am Damm und buchten die Führung um 13:00 Uhr (Kosten für uns vier: $17,50). Ein 80 Jahre alter ehemaliger Elektriker führte uns über die Dammkrone hinunter zu den Turbinen. Voller Engagement und Stolz erklärte er uns, wie der mächtige Damm erbaut wurde.

Blick nach unten Turbinenraum
Blick nach unten Turbinenraum

Nach der 45 Minütigen Führung schauten wir uns noch ein Video über die Wasserwirtschaft des Südwestens der USA an.

Nachdem wir gestern so viel Spaß gehabt hatten, ging es noch einmal zum Lone Rock Beach. Heute waren wir etwas mutiger und fuhren mit dem Auto bis vor ans Wasser. Prompt saßen wir zweimal kurz auf. Der recht kräftige Wind fühlte sich wie ein eingeschalteter Föhn an und sorgte für sanfte Wellen. Die Kinder hatten richtig Spaß im Wasser.

Lone Rock Beach Badevergnügen
Lone Rock Beach Badevergnügen

Werner machte einen kurzen Spaziergang und schaute sich die WoMos an: richtig fette Teile mit allem drum und dran. Fast jeder hatte einen Pickup oder ein ATV im Schlepptau. Nur die lauten und stinkenden Dieselaggregate störten etwas die Idylle. Wir parkten den Van so, dass wir im Schatten der Heckklappe sitzen konnten. Mit Blick auf den See verspeisten wir eine Tüte Chips. Was für ein chilliger Tag.

Auf dem Rückweg stoppten wir kurz beim Aussichtspunkt. In schönsten Fotolicht präsentierte sich der See vor uns und wollte entsprechend fotografisch gewürdigt werden. Zurück am Hotel genossen wir am Pool noch etwas die streichelnden Strahlen der Abendsonne.

Panoramablick auf ... ... Wahweap Marina
Panoramablick auf ... ... Wahweap Marina

Da es uns nicht nach Hamburgern war, gingen wir noch einmal zum Fiesta Mexicana. Aufgrund des großen Andrangs mussten wir 30 Minuten warten, bis wir einen Tisch zugewiesen bekamen. Aus einigen Reiseberichten wussten wir, dass dies nicht ungewöhnlich ist. Das Essen war super lecker und wir waren pappsatt, als wir das Lokal verließen.

Nach einem Einkauf beim Safeway klang der Abend vor dem Fernseher im Zimmer aus.


07.09.2012 - 242 km

Grand Canyon National Park

Die Wetterprognose für heute war nicht gerade vielversprechend: bereits ab Mittag sollte es gewittrig werden. Deshalb beschlossen wir uns früh auf den Weg zu machen. Bereits um 07:15 Uhr war Abfahrt.

Noch einmal genossen wir die Fahrt über den Antelope Pass. Bald danach wurde die Strecke eintönig. Je weiter wir nach Süden kamen desto dunkler wurden die Wolken: wir würden doch nicht am letzten Highlight der Reise vom Wetterglück verlassen werden!

In Cameron hielten wir kurz bei der Brücke über den Little Colorado River. Das trübe Wetter sorgte aber dafür, dass die richtige Fotostimmung nicht so wirklich aufkommen wollte. Kurz darauf bogen wir auf die AZ-64 ab und nahmen Kurs auf den Grand Canyon Nationalpark. Den Aussichtspunkt auf den Little Colorado River schenkten wir uns, da er nicht besonders herschaute und die Navajo zudem eine Gebühr verlangten.

Als wir den Desert View erreichten, hatte sich der Himmel aufgeklart und wir konnten von der Aussichtsplattform tolle Bilder schießen. Wir waren überwältigt von dem Anblick der gigantischen Schlucht. In Wirklichkeit ist sie noch viel eindrucksvoller als auf den bekannten Fotos. Tief unten floss fast unscheinbar der braune Colorado. Mit dem Fernglas konnte man die Stromschnellen gut erkennen. Wir genossen eine geraume Zeit die grandiose Szenerie.

Desert View
Desert View

Anschließend klapperten wir die diversen Aussichtspunkte des Desert View Drives ab und ließen uns von den Ausblicken faszinieren. Die Sonne hatte sich durchgesetzt und wir hatten wieder einmal ziemlich Glück.

Navajo Point Grand View Point
Navajo Point Grand View Point

Beim Tusayan Museum schauten wir uns die Ruinen eines Indianer Pueblos an. So richtig viel zu sehen gab es allerdings nicht.

Der riesige Parkplatz beim Mather Point war bereits gut gefüllt, als wir kurz vor Mittag unser Auto abstellten. Die Aussicht war überwältigend. Zwei mächtige dunkle Schauer kamen eindrucksvoll direkt auf uns zu. Wir zogen uns ins Visitor Center zurück und schauten uns einen interessanten Film an bis das Gewitter vorübergezogen war. Als wir uns auf einem der Picknicktische niedergelassen hatten, schien bereits wieder die Sonne und uns wurde ziemlich warm.

Schauerstimmung ... ... am Mather Point
Schauerstimmung ... ... am Mather Point

Frisch gestärkt folgten wir dem Rim Trail in Richtung Westen. Beim Amphitheater kamen wir gerade recht zu einem sehr informativen Rangervortrag über den California Condor. Zuvor hatten wir diese eindrucksvollen Vögel bereits an den Hängen des Canyons entlanggleiten sehen. Es hatte sich wieder etwas zugezogen. Die Wolken bildeten eindrucksvolle Schattierungen.

California Condor ... ... im Flug
California Condor ... ... im Flug

Am Yaki Point startete um 15:00 Uhr der Geology Walk. Ein Rangerin erklärte während eines Spaziergangs am Canyonrand entlang auf sehr kurzweilige Art die Entstehung der Schlucht. Es zogen wieder dunkle Gewitter auf und die Rangerin empfahl nicht weiter zu gehen.

Wir checkten ins Best Western Premier Grand Canyon Squire Inn in Tusayan ein. Der Pool schaute nach dem Gewitter etwas dreckig aus, so dass wir verzichteten. Insgesamt waren wir von der Anlage eher enttäuscht. Die Kinder waren von dem sehr langsamen Internet etwas genervt.

Da wir im Vorfeld keine Lokalität ausgekundschaftet hatten, irrten wir zunächst etwas umher, bis wir uns schließlich für We cook Pizza & Pasta entschieden. Die Pizza war recht lecker, jedoch auch leicht überteuert.

Über die Tagesschau-App erfuhren wir, dass der Streik bei der Lufthansa abgebrochen wurde. Carola entspannte leicht. Da wir alle ziemlich müde waren, kehrte bald Ruhe ein.

 

Nützliche Links zum Grand Canyon National Park:


08.09.2012 - 25 km

Grand Canyon

Wir waren eine der ersten als das Frühstücksbuffet um 06:30 Uhr öffnete. Das Angebot war ganz passabel. Es gab sogar Mehrwegplastikteller! Der Grund für das frühe Aufstehen war eine Wanderung in den Canyon hinunter, die angesichts der zu erwartenden Temperaturen nur am frühen Morgen sinnvoll machbar war.

Unser Ziel war erneut der Parkplatz am Mather Point. Mit dem Shuttle Bus der "Orange Line" fuhren wir zum South Kaibab Trail Head. Mit jeweils 2 l Wasser im Gepäck marschierten wir um 07:50 Uhr los.

Der Weg führte in Serpentinen steil nach unten. Der Abstieg im Schatten war recht angenehm. Es waren bereits einige Wanderer unterwegs. Bald hatten wir den Oh-Ah Point erreicht, von wo aus sich ein schöner umfassender Blick in die gigantische Schlucht eröffnete.

Auf dem South Kaibab Trail Blick vom Oh-Ah Point
Auf dem South Kaibab Trail Blick vom Oh-Ah Point

Fasziniert marschierten wir weiter zur Cedar Ridge, ca. 300 Höhenmeter unterhalb des Canyonrands. Hier war das Panorama noch viel eindrucksvoller.

Ausblick vom Cedar Ridge
Ausblick vom Cedar Ridge

Voller Energie beschlossen wir noch ein Stück weiter abzusteigen. Nach einiger Zeit streikten die Mädels und kehrten um. Werner und Felix gingen noch weiter bis zu einem weiteren Sattel. Im Glauben, dass es bis zum Skeleton Point, von wo aus man zum ersten mal den Colorado sehen kann, doch noch relativ weit sei, kehrten auch sie schließlich um. Von oben sahen wir später, dass es nur noch wenige 100 Meter gewesen wären.

kurz vor dem Wendepunkt Muli-Karawane
kurz vor dem Wendepunkt Muli-Karawane

Der Rückweg auf dem staubigen Weg war mühsam. Jetzt hätten sich Wanderstöcke bezahlt gemacht. Zwei Maultierzüge zogen an uns vorbei. Bei Cedar Ridge warteten die Mädels und wir rasteten im Schatten eines Baumes in aussichtsreicher Lage eine geraume Weile. Hier konnte man es wirklich aushalten.

Beim restlichen Aufstieg wurde uns richtig warm. Durchgeschwitzt und leicht erschöpft kamen wir um 11:30 Uhr wieder oben an. Nach einer kurzen Pause fuhren wir mit dem Bus zurück zum Auto und picknickten auf einem der Tische beim Auto.

Anschließend schlenderten wir auf dem Rim Trail in Richtung Grand Canyon Village. Die Ausblicke waren fantastisch. Nur einige kleine Quellwolken waren am Himmel und das trotz 50% Regenwahrscheinlichkeit. Da unsere Beine von der Wanderung heute morgen doch etwas müde waren, kamen wir nur langsam voran.

Rim Trail Blick auf Indian Garden
Rim Trail Blick auf Indian Garden

Im Village wimmelte es von Menschen, was das Naturerlebnis trotz des einzigartigen Panoramas doch ein wenig trübte. Wir schauten einen Sprung in das rustikale El Tovar Hotel. Ein Navajo Indianer führte Tänze auf. Wir setzten uns in Gras und rasteten im Schatten. Ein wenig später fand gleich nebenan ein Rangervortrag über die Elche im Grand Canyon statt, ein ideales Entspannungsprogramm.

Mit dem Shuttle Bus der Red Line ging es weiter in Richtung Hermites Rest. Ursprünglich hatten wir geplant ganz bis zum Ende zu fahren und dann zu Fuß zurückzulaufen, was uns aber angesichts der schon leicht fortgeschritten Tageszeit zu beschwerlich war.

Panoramablick vom Hopi Point
Panoramablick vom Hopi Point

Nach einem ersten Stopp am Maricopa Point fuhren wir mit dem Bus zum Hopi Point , um uns den Sonnenuntergang anzuschauen. Zahlreich Fotografen bauten ihre schweren Kameras auf. Langsam senkte sich die Sonne und die Schatten wurden immer länger und länger. Fasziniert schauten wir diesem Farbenspiel zu.

farbenprächtiger ... ... Sonnenuntergang
farbenprächtiger ... ... Sonnenuntergang

Ein kurzer Spaziergang führte uns hinüber zum Powell Point, von aus wir zurück ins Village fuhren und dort in die "Blue Line" umstiegen. Die Fahrt dauerte aufgrund der zahlreichen Haltestellen recht lange, aber auf diese Weise kamen wir zumindest vom Rest des Village auch etwas mit.

Heute kehrten wir in das Yippee-Ei-O Steakhouse ein. Die Steaks waren ganz ok, aber das Preisleistungsverhältnis passte auch hier nicht so ganz.


09.09.2012 - 496 km

Route 66

Nachdem grandiosen Sonnenuntergang von gestern, verzichteten wir heute morgen auf den Sonnenaufgang und schliefen stattdessen lieber eine Stunde länger. Trotzdem waren wir wieder bereits um 06:30 Uhr beim Frühstück, denn heute stand eine längere Fahretappe auf dem Programm.

Als wir gegen 07:15 Uhr abfuhren, zeigte das Thermometer 10°C. Welch eine Wohltat! Die AZ-64 Süd führte schön durch einen lichten Wald bergab. In der Ferne konnten wir bald die Vulkankette der San Francisco Mountains erkennen. Irgendwie erinnerte uns die gefällige Landschaft an das heimische Allgäu.

In Williams erinnerten einige alte Cafés an die Blütezeit der Route 66. Ansonsten war nicht wirklich viel los. Wir tankten relativ teuer in Befürchtung, dass es in der Wüste keine Tankstellen mehr geben würde, was sich aber als nicht zutreffend erweisen sollte.

Weiter ging die Fahrt auf der I-40 in Richtung Westen. Kurz hinter Ash Fork verließen wir die Autobahn und folgten der historischen Route 66. Entspannt glitten wir mit dem Tempomat durch grüne Weidelandschaft. Gelegentlich begegneten wir schier endlos langen Zügen der Santa-Fe Linie. Von der Route 66 an sich war nicht mehr viel übrig.

Bei einem kurzen Halt beim Hackberry Store, einer nostalgischen Tankstelle mit einem kleinen Laden, kauften wir ein Arizona-Nummernschild und machten einige Fotos. Inzwischen war es richtig heiß geworden.

Hackberry Store Oldtimer
Hackberry Store Oldtimer

Gemütlich rollten wir weiter in Richtung Kingman. Eine breite Einfallsstraße führte in die Stadt. Wir verzichteten auf die Suche eines historischen Zentrums, sondern folgten der AZ-93 in Richtung Las Vegas.

Kurz hinter Kingman begann die Mojave Wüste. Die Vegetation war verschwunden und die Temperaturen stiegen unaufhörlich. Das Thermometer zeigte 38°C als wir die Sicherheitskontrollen beim Hoover Dam hinter uns gebracht hatten.

Wir parkten auf dem Parkplatz unterhalb der neuen Bypass-Brücke. Eine kleine Treppe führte hinauf zur Brücke. Eigentlich kein großes Thema, aber die Affenhitze machte uns sehr zu schaffen, so dass wir die schönen Ausblicke auf den mächtigen Damm gar nicht so richtig genießen konnten. Es waren viele Ausflügler von Las Vegas unterwegs.

Hoover Dam Mike O'Callaghan-Pat Tillman Memorial Bridge
Hoover Dam Mike O'Callaghan-Pat Tillman Memorial Bridge

Als nächstes wollten wir noch einen Sprung zum Visitor Center schauen. Da wir für das $7 teure Parkhaus zu geizig waren, stellten wir das Auto auf einem der kostenlosen Buchten auf der anderen Seite etwas oberhalb des Damms ab. Bis zum Visitor Center waren es nur wenige hundert Meter, was bei diesen Temperaturen aber schon ein Thema war. Das Visitor Center kostete $8 Eintritt pro Person. Wollte man an einer Dammführung teilnehmen waren weitere $8 fällig! Wir verzichteten dankend. Zurück am Auto waren wir völlig durchgeschwitzt. Bevor wir endgültig diesen Hitzeort verließen, hielten wir noch kurz am Lake Mead Overlook.

Dammkrone Lake Mead Overlook
Dammkrone Lake Mead Overlook

Ein McDonalds im nahegelegen Henderson bot Gelegenheit uns abzukühlen und etwas gegen das aufkommende Hungergefühl zu tun. Sogleich stieg die Stimmung wieder. Da wir relativ früh dran waren, beschlossen wir noch einmal zum Shoppen zu gehen. Diesmal sollte es zum Premium Outlet North gehen.

Das Navi konnte die GPS Koordinaten nicht richtig zuordnen und dachte unser Ziel liegt direkt auf der Autobahn anstatt gleich daneben. Aber wir fanden unseren Weg auch so wie in den alten Zeiten. Noch einmal schlenderten wir durch die Geschäfte und kauften Kleidung für die Kinder. Das Outlet Center war keine überdachte Mall, sondern man musste um von Geschäft zu Geschäft zu gelangen durch die Schwüle.

Gegen 17:30 Uhr checkten wir ins Best Western Mardi Gras Inn ein. Das Hotel war für Las Vegas Verhältnisse relativ klein und lag etwas abseits vom Strip. Da wir das ganze Auto komplett leerräumen mussten, haben wir uns für den letzten Tag bewusst für eine etwas dezentere Variante entschieden.

Nachdem wir unsere Sachen verräumt hatten und noch kurz in den Pool gesprungen waren, fuhren wir mit dem Auto zum Strip und parkten in der Tiefgarage des The Cosmopolitan, wo wir uns bereits auskannten.

Bevor wir zu einem kurzen Strip Bummel aufbrachen, kehrten wir im Panda Express ein. Ein letztes mal schauten wir ins Bellagio. Leider wurden die Ausstellung im Glashaus gerade umgebaut.

Bellagio Caesar's Palace
Bellagio Caesar's Palace

10.09.2012 - 15 km

Rückflug

Der letzte Tag war gekommen. Die meisten Sachen hatten wir bereits gestern Abend umgeräumt. Trotz unserer Einkäufe bekamen wir alles einigermaßen in die Koffer bzw. Rucksäcke verpackt. Auch mit dem Gewicht passte es gefühlsmäßig, denn eine Waage hatten wir nicht. Die inzwischen leicht lädierte Kühlbox überließen wir zusammen mit den restlichen Getränken und einem Trinkgeld dem Zimmerservice zur Entsorgung.

Wir lagen gut in der Zeit und fuhren zunächst auf dem Strip in Richtung Flughafen. Bei einem McDonalds war Frühstück angesagt. Im Inneren war die Klimaanlage so kalt eingestellt, dass wir die Pullis aus dem Auto holen mussten. Nachdem wir getankt hatten, nahmen wir endgültig Kurs auf die Mietwagen Rückgabestation, die sich etwas abseits vom Terminal befand. Dank Navi und der sehr guten Ausschilderung fanden wir ohne Schwierigkeiten unseren Weg.

Die Rückgabe bei Alamo klappte ohne Probleme. Wir stellten das Auto in die Rückgabespur, holten unsere Sachen aus dem Kofferraum und bekamen sogleich die Quittung ohne weitere Kosten. Ein Shuttle-Bus brachte uns zum Terminal.

Vor dem United Airlines Check-in hatte sich eine kleine Schlange gebildet. Bevor man an den Schalter durfte, musste man seine Koffer an Station selber erfassen und verwiegen. Wir blickten zunächst nicht ganz durch, welche Id wir eingeben sollten und ärgerten etwas über die schlechte Unterstützung. Aber schließlich hatten wir auch diese Hürde gemeistert.

Als nächstes stand die Sicherheitskontrolle an. Zuvor leerten wir unsere restlichen Getränke, da man nicht mehr als 100 ml mitnehmen durfte. Es war relativ viel Andrang, so dass es etwas dauerte bis wir zum erstem mal mit dem "Nacktscanner" Bekanntschaft machten. Rasch hatten wir die Prozedur hinter uns gebracht.

Wir schlenderten etwas durch die Geschäfte, deren Angebot uns jedoch nicht so begeisterte. Da unser Flug nach Washington ein Inlandsflug war, konnten wir noch nicht im duty free einkaufen.

Wird unser Flug pünktlich sein? Das war nun die spannende Frage. Denn wir hatten in Washington nur eine Stunde zum Umsteigen und in der Statistik zeichnete sich unser Flug nicht gerade durch Pünktlichkeit aus. Zum Glück schaute alles ganz gut aus. Da der Flug ohne Verpflegung war, verleibten wir uns beim BurgerKing einen Whopper mit Pommes ein, bevor wir uns auf den Weg zum Gate machten.

Pünktlich hob der Flieger um 13:30 Uhr ab. Ein letztes mal konnten wir die ausgedehnte Mojave-Wüste bestaunen. Das tiefblaue Wasser des Lake Mead passte irgendwie gar nicht in diese unwirtliche Landschaft. Auch der weitere Verlauf gestaltete sich recht kurzweilig, da es immer wieder tolle Landschaft zu sehen gab. Leider gab es keine Karte, so dass man die Gegend nicht genau zuordnen konnte. Etwas später zogen Wolken auf und es begann zu dämmern. Bald darauf landeten wir auch schon in Washington.

auf der Startbahn über Las Vegas
auf der Startbahn über Las Vegas
Mojave Desert Lake Mead / Valley of Fire
Mojave Desert Lake Mead / Valley of Fire

Rasch erkundigten wir uns nach dem Gate des Lufthansa Flugs. Wir mussten ein ganzes Stück laufen, bis wir die Haltestelle der Monorail erreicht hatten, die uns zum Terminal B brachte. Als wir ankamen, hatte das Boarding gerade begonnen. Jetzt mussten es nur noch unsere Koffer schaffen. Werner schaute noch rasch in den duty free shop und erstand zwei Flaschen Burbon Whiskey.

Der Start verzögerte sich etwas, da wir noch auf Passagiere warteten. Der Pilot versicherte uns aber, dass wir aufgrund der günstigen Windverhältnisse früher als geplant landen würden. Die Kinder waren fasziniert vom in-seat Entertainment. Kurz nach dem Start gab es ein warmes Essen. Zwei Bier und ein Rotwein sorgten für die notwendige Bettschwere.

 

11.09.2012 - 15 km

Rückflug

Der Flug verlief ruhig. Trotzdem war es recht eng und wir konnten nicht wirklich schlafen. Nach einem kleinen Frühstück landeten wir leicht gerädert pünktlich kurz nach 12:00 Uhr in München.

Die Passkontrolle und Gepäckausgabe hatten wir schnell hinter uns gebracht. In der Ankunfthalle trafen wir auf den Fahrer vom Flughafentransfer Kaulke, der uns nach einer kurzen Wartezeit nach hause brachte.

Ein traumhafter Urlaub war zu Ende gegangen.

Zuletzt aktualisiert am Sonntag, 08. August 2021 22:40