Schottland

27.07. - 29.08.2005

Eigentlich hätten wir ja schon letztes Jahr wieder auf große Fahrt gehen wollen. Doch aufgrund eines Projekttermins mussten wir die Reise auf heuer verschieben. Da wir mit großer Hitze nicht wirklich etwas anfangen können, fiel unsere Wahl erneut auf ein nördliches Ziel. Begeistert von den Schilderungen des Schottland WoMo-Führers und anderer Reiseberichte entschieden wir uns für die schottischen Highlands.

Nach umfangreicher Internet-Recherche und Stöbern in unzähligen Reiseberichten hatten wir relativ bald eine grobe Reiseroute ausgearbeitet, der wir dann bis auf den Schlenker über Inverness auch gefolgt sind. Um die Fahrstrecke etwas zu reduzieren wählten wir für die Hinweg eine Fährfahrt mit Übernachtung: IJmuiden - Newcastle. Da wir auf der Rückfahrt noch in London kurz Station machen wollten, entschieden wir uns für den Klassiker Dover - Calais.

Als alte Outdoor-Freaks setzten wir in Schottland selbst den Schwerpunkt auf die westlichen Highlands, die mit ihren grau grünen Farben einen einzigartigen melancholischen Charme verbreiteten. Die Hebriden-Insel (insbesondere die Whisky-Insel Islay) sind nur relativ umständlich mit Fähren zu erreichen und so beschränkten wir uns auf die Isle of Skye, die wir bei strahlendem Sonnenschein genießen konnten. Meer und Berge sorgten für Erholung pur.

Natürlich durften auch einige bekannte Burgen und Schlösser auf der Tour nicht fehlen. Und da wäre natürlich noch die Speyside mit ihren zahllosen Whisky-Destillen, ein wahres Eldorado für jeden Liebhaber dieses edlen Getränks.

Zum Schluss unserer Rundfahrt stand noch eine Stadtbesichtigung im sehenswerten Edinburgh auf dem Programm. Anschließend ging es über die Borders wieder zurück in Richtung Heimat.

Fazit: eine erlebnisreiche Reise in einer absoluten Traumlandschaft, absolut empfehlenswert.

Das Wetter war erwartungsgemäß durchwachsen, aber auch nicht so verregnet, dass wir nicht auf unsere Outdoor-Kosten kamen. Nicht zu unterschätzen ist die Midget-Plage. Diese kleinen Biester können insbesondere in der Dämmerung einen Aufenthalt im Feien zur Qual machen. Auch die Mückengitter der WoMo-Fenster stellen für sie kein Hindernis dar.

Aufgrund der Einsamkeit der Landschaft konnten wir immer landschaftlich ansprechende und ruhige freie Übernachtungsplätze finden. Richtige Stellplätze mit Ver- und Entsorgungsstation gibt es allerdings in Schottland nicht. Da wir generell auf Chemie verzichten, boten die zahlreichen öffentlichen Klohäuschen eine einfache Möglichkeit, die Toilette zu entleeren. Die Beschaffung von Frischwasser war nicht immer einfach. In der Regel sind Tankstellen immer eine gute Anlaufstelle. Ansonsten gibt es jede Menge nützliche Hinweise im WoMo-Führer.

Der Linksverkehr bereite keine wirklichen Probleme. Am zweiten Tag finden wir es ganz normale auf der "falschen" Seite zu fahren. Allerdings ist die Aufmerksamkeit des Beifahrers immer gefragt. Der kleine Crash mit dem rechten Außenspiegel war einfach Pech und hätte woanders auch passieren können.

Routinemäßig hatten wir wieder genügend Lebensmittel an Bord, um einigermaßen autark zu sein. Das Preisniveau ist etwas höher als bei uns, jedoch deutlich moderater als in Skandinavien. Restaurants sind sehr teuer und die englische Küche hat eine eher zweifelhaften Ruf, so dass weitestgehend Selber-Kochen angesagt war.