Tagebuch

31.07.2005 - 5. Tag - 263 km

Anfahrt / Marken / Volendam

Wir schliefen tief und fest. Auch die Polizei störte uns nicht. Die Temperaturen waren im Vergleich zu den Tagen zuvor angenehm kühl. Im Nachhinein war es eine gute Entscheidung gewesen, nicht mehr am Freitag Nachmittag loszufahren.

Da wir zeitig in Amsterdam sein wollten, klingelte bereits um 06:30 der Handy-Wecker. Danach machten wir uns sogleich auf den Weg. Wir fuhren zunächst über Land in Richtung Roermond. Uns gefielen die vielen kleinen hübschen Örtchen. Hinter der Grenze wurde die Landschaft langsam trister und auch der Himmel zog sich immer mehr zu. Hinter Eindhoven war an einem Autobahnparkplatz Frühstückspause angesagt. Es fing an zu tröpfeln. Na ja, eigentlich hatten wir für heute eine Radtour am IJsselmeer geplant.

Nach Amsterdam war es nicht mehr weit. Zum Glück war Sonntag und somit so gut wie kein Verkehr. Rechts und links neben der 6-spurigen Autobahn gab es fast durchgehend Industrie und Bürokomplexe. Der Regen wurde immer stärker und es gab ordentliche Schauer.

Kurz nach 10 Uhr erreichten wir Amsterdam. Zum Glück hatte Werner die Web-Seite des Gaasper Camping noch einmal besucht. Hier gab es ausführliche Informationen zur geänderten Anfahrt aufgrund der Bauarbeiten auf der A9. Ohne diese Hinweise hätten wir uns wohl schwer getan, den Platz auf Anhieb zu finden. Der Campingplatz machte einen sehr guten Eindruck (Kostenpunkt für uns vier, inkl. Strom 26,25€ pro Nacht). Wir bekamen einen Platz zugewiesen und besetzten ihn mit unserem Camping-Tisch (zum Glück aus Plastik und somit regenresistent).

Nach kurzem Aufenthalt fuhren wir mit dem WoMo nach Marken. Gegen 11:30 Uhr standen wir auf dem Parkplatz (Gebühr 5,90€). Es regnete noch leicht und wir beschlossen, uns zuerst ein kleines Mittagessen zu kochen: Suppe mit Brätstrudel. Danach schlenderten wir durch den netten kleinen Ort mit seinen dekorativen grünen Holzhäusern, schmucken Gärten und dem Hafen.

grüne Holzhäuser in Marken kleine Grachten und Zugbrücke
grüne Holzhäuser in Marken kleine Grachten und Zugbrücke

Leider kam das Ganze im Regen nicht voll zur Geltung. Bemerkenswert waren auch die kleinen Kanäle und ihre hölzernen Zugbrücken, die nach den Mitgliedern der Königsfamilie benannt waren. Am Ortseingang wurden in einem Clog-Shop unzählige Exemplare dieses typischen holländischen Kitsch-Souvenirs feilgeboten. Im hinteren Teil gab es eine kleine Ausstellung, wo die verschiedenen Arbeitsschritte zur Herstellung der Holzschuhe erklärt wurden.

holländische Clogs verschiedene Stadien der Herstellung
holländische Clogs verschiedene Stadien der Herstellung

Die nächste Station des heutigen Tages war das nahegelegene Örtchen Volendam. Wir stellten das WoMo problemlos am kostenlosen Busparkplatz ab. Danach spazierten wir zum Hafen, wo uns der volle Touristen-Rummel empfing. Als Höhepunkt konnte man sich in voller Holländertracht (inkl. Käselaib!) ablichten lassen. Wir verzichteten dankend auf diese Kitschaktion. Trotzdem hatte der Ort mit seinen farbenfrohen Geschäften, den zahlreichen kleinen Cafes und Restaurants einen gewissen Charme.

Volendam Souvenirs
Volendam Souvenirs

Der Regen hörte auf und gelegentlich spitzelten sogar einige Sonnenstrahlen durch die Wolken. Wir verspeisten leckere Poffertjes (holländische Minipfannkuchen) mit Puderzucker. Gegen 17:00 Uhr machten wir uns mit dem WoMo auf den Rückweg nach Amsterdam.

Zurück am Campingplatz kochte Carola ein Würstelgulasch zum Abendessen, das wir im WoMo verspeisten, da es bei 15°C zum draußen Sitzen zu kalt war. Der Temperaturunterschied zu vorgestern betrug immerhin 20°C! Anschließend richteten wir unsere Sachen für morgen her und machten es uns im WoMo gemütlich.