Tagebuch

06.08.2005 - 11. Tag - 27 km

Ben Nevis

Die Nacht verlief ruhig. Nur Carola berichtete, dass irgendwelche Halbstarke Autorennen auf dem Parkplatz veranstaltet haben sollen. Der Rest der Familie hat jedenfalls tief geschlafen bis um 06:30 Uhr der Handy-Wecker ging. Heute wollten wir früh los, denn auf dem Programm stand die Besteigung des höchsten Bergs Großbritanniens, des Ben Nevis. In der Nacht hatte es erneut geregnet und auch am Morgen gab es noch einige Wolken. Dazwischen zeigten sich jedoch auch einige blaue Flecken, was wollten wir mehr.

Gegen 08:00 Uhr rückten wir ab und fuhren zum Wanderparkplatz beim Visitor Center im Glen Nevis. Auf dem Platz war Übernachten verboten, was jedoch einige WoMos geflissentlich übersehen hatten. Zügig packten wir die Rucksäcke zusammen und marschierten kurz nach 09:00 Uhr ab.

Der Weg begann bei einer Hängebrücke über den River Nevis. Er führte mäßig steil an einem Bergrücken entlang nach oben und war gut ausgebaut. Wie aufgrund der Berühmtheit des Berges zu erwarten war, waren wir nicht allein, sondern reihten uns in die nach oben strebende Prozession ein. Die Temperatur war angenehm frisch.

Lochan Meall an t-Suidhe Blick Richtung Fort William
Lochan Meall an t-Suidhe Blick Richtung Fort William

Je höher wir kamen, desto besser wurde die Aussicht auf die schön gelegenen Seen Loch Linnhe und Loch Eil, sowie auf Fort William. Das Wetter wurde auch immer besser. Nach ca. 2 Stunden Aufstieg erreichten wir den hübsch gelegenen Bergsee Lochan Meall an t-Suidhe, wo wir etwas rasteten und uns stärkten. Danach ging's weiter bergauf. Leider verschwand der Weg nach einiger Zeit im Nebel und es wurde richtig kalt. Das letzte Stück bis zum Gipfel zog sich mächtig hin, zumal man aufgrund der schlechten Sicht nie wusste, wann man oben war.

Auf dem Gipfel des Ben Nevis Abstieg im Nebel
Auf dem Gipfel des Ben Nevis Abstieg im Nebel

Auf dem Gipfel standen einige verfallenen Ruinen. Die Sicht war allerdings gleich null und ein eisiger Wind wehte uns die Nebelschwaden um die Ohren. Wir zogen alles an was wir dabei hatten (inkl. Handschuhe und Stirnbänder). Nach einer kurzen Brotzeit verließen dann bald wieder diesen unwirtlichen Ort. Trotz der widrigen Umstände war es ein tolles Gipfelerlebnis. Schließlich ist es ja die Regel, dass sich der Gipfel des Ben Nevis in einer Wolke versteckt.

Sobald wir wieder aus den Wolken heraus waren, wurde es richtig warm und sonnig. Entsprechend ließen wir uns Zeit und genossen die angenehmen Sonnenstrahlen. Gegen 16:00 Uhr waren wir wieder beim WoMo. Am Ende forderten die 1300 Höhenmeter doch ihren Tribut und sorgten für eine Satz müder Füße.

Blick Richtung Loch Eil Picknick
Blick Richtung Loch Eil Picknick

Die Sonne lachte herrlich und wir holten den Campingtisch heraus. Wir beschlossen gleich hier zu kochen und anschließend noch einmal zur Nevis Range zum Übernachten zu fahren. Werner schrieb Tagebuch und die Kinder spielten Quartett. Carola kochte Nudeln und wir aßen im Freien. Alle entspannten sich genüsslich und wir saßen noch lange draußen. Kurz bevor die Sonne endgültig hinter dem Bergrücken verschwand, zogen wir ab. Unterwegs tankten wir an der Esso-Tankstelle und füllten Wasser auf (diesmal kostenlos; den Tipp hatten wir von einem Stellplatznachbarn erhalten).